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Vorkosigan 02 03 Cordelia's Ehre

Vorkosigan 02 03 Cordelia's Ehre

Titel: Vorkosigan 02 03 Cordelia's Ehre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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nach dem Rang benannt.«
    »Auf Barrayar ist Count, also ›Graf‹, eine Abkürzung von
    ›Accountant«, d. h. Buchhalter. Die ersten ›Counts‹ waren
    Varadar Taus Steuereintreiber. Übrigens ein erstaunlicher
    Bandit, dieser Varadar Tau; du solltest einmal etwas Über ihn nachlesen.«
    »Und die ganze Zeit dachte ich, Graf wäre ein militärischer Rang, der mittelalterliche Geschichte nachahmt!«
    »Oh, der militärische Teil kam gleich darauf, als die alten Schläger zum ersten Mal versuchten, einen fertig zu machen, der keinen Tribut zahlen wollte. Später bekam dann der Rang mehr Glanz.«
    »Das habe ich nicht gewusst.« Sie schaute ihn mit einem
    plötzlichen Verdacht an: »Du nimmst mich doch nicht auf den Arm, Sir, oder?«
    Er breitete seine Hände in einer abwehrenden Geste aus.
    Überprüfe deine Vermutungen, dachte Cordelia amüsiert bei sich, wirklich, überprüfe deine Vermutungen schon an der Tür.
    Sie kamen am großen Tor der Kaiserlichen Residenz an. Die
    Atmosphäre war an diesem Abend ganz anders als bei einigen von Cordelias früheren Besuchen bei dem sterbenden Ezar und den anschließenden Trauerzeremonien. Bunte Lichter hoben architektonische Details an den steinernen Fassaden hervor.
    Die Gärten leuchteten, Fontänen glitzerten. Schön gekleidete Menschen belebten die Szenerie, sie strömten aus den Staatsräumen des Nordflügels auf die Terrassen. Aber die Überprüfungen durch die Wachen waren nicht weniger
    gründlich, und die Anzahl der Wachen hatte sich deutlich
    vervielfacht. Cordelia hatte das Gefühl, dies würde ein
    wesentlich weniger ausgelassenes Fest als manche, an denen sie in den Straßen der Stadt vorbeigekommen waren.
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    Arals Wagen hielt hinter ihrem, als sie bei einem westlichen Säulengang ausstiegen, und Cordelia hängte sich wieder dankbar an seinem Arm ein. Er lächelte sie stolz an, und als sie einen Augenblick relativ unbeobachtet waren, küsste er sie verstohlen auf ihren Nacken und genoss den Duft der Blumen in ihrem Haar. Sie erwiderte seine Zärtlichkeit, indem sie heimlich seine Hand drückte. Sie schritten durch die Türen und einen Korridor. Ein Haushofmeister in der Livree des Hauses Vorbarra kündigte sie laut und vernehmlich an, und dann fanden sie die Blicke von – so schien es Cordelia einen Moment lang – einigen tausend kritischen Augenpaaren der barrayaranischen VorKlasse auf sie gerichtet. In Wirklichkeit waren nur ein paar hundert Leute in dem Raum. Besser, als in die Mündung eines auf volle Kraft eingestellten Nervendisruptors zu schauen. Wirklich.
    Sie gingen herum, tauschten Grüße aus, erwiesen
    Reverenzen. Warum können diese Leute keine Namensschilder tragen?, dachte Cordelia hilflos Wie üblich schien jeder außer ihr jeden anderen zu kennen. Sie stellte sich vor, eine Gespräch so zu eröffnen: Hallo Sie, Vor-Typ… Sie packte Aral fester und versuchte, eher geheimnisvoll und exotisch auszusehen als sprachlos und verloren.
    Die kleine Zeremonie mit den Säckchen voller Münzen fand
    in einem anderen Saal statt; die Grafen oder ihre
    Repräsentanten standen Schlange, um sich jeder mit ein paar formellen Worten ihrer Verpflichtung zu entledigen.
    Kaiser Gregor, dessen Zeit, ins Bett zu gehen, nach
    Cordelias Vermutung schon längst gekommen war, saß mit
    seiner Mutter auf einer erhöhten Bank; er wirkte klein und wie in einer Falle gefangen und versuchte mannhaft, sein Gähnen zu unterdrücken. Cordelia kam der Gedanke, ob er die Säcke mit den Münzen tatsächlich behalten musste oder ob sie einfach wieder in Umlauf gebracht und nächstes Jahr wieder präsentiert wurden. Tolle Geburtstagsfeier: Kein einziges
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    anderes Kind war zu sehen. Aber die Abfertigung der Grafen ging ziemlich flott vor sich, vielleicht konnte das Kind dem Ganzen bald entfliehen.
    Ein Vasall in rotblauer Uniform kniete vor Gregor und
    Kareen nieder und überreichte sein Säckchen aus
    kastanienbrauner und goldener Seide. Cordelia erkannte Graf Vidal Vordarian, den tellergesichtigen Mann, von dem Aral höflich gesagt hatte, er gehöre der ›zweitkonservativsten Partei‹ an, d.h., er habe in etwa die gleichen politischen Anschauungen wie Graf Piotr. Arals Ton hatte dabei aber geklungen, als sei dies eine Code-Formel für 'isolationistischer Fanatiker. Der Mann sah nicht wie ein Fanatiker aus. Frei von entstellendem Ärger war sein Gesicht viel anziehender; er wandte es jetzt Prinzessin Kareen zu und sagte etwas, das sie veranlasste, ihr Kinn zu heben und zu

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