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Vorkosigan 02 03 Cordelia's Ehre

Vorkosigan 02 03 Cordelia's Ehre

Titel: Vorkosigan 02 03 Cordelia's Ehre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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Und wir haben uns noch nicht einmal richtig erholt, nach Escobar.«
    »Was! Ich dachte, die Kriegspartei wäre halb gelähmt.«
    »Unsere schon. Die der Cetagandaner ist jedoch noch in gut funktionierendem Zustand. Unser Nachrichtendienst hat Hinweise, dass sie planten, das Politische Chaos, das hier auf Ezar Vorbarras Tod folgen sollte, auszunutzen, um einen Zugriff auf jene umstrittenen Wurmloch-Sprungpunkte zu verbergen. Stattdessen bekamen sie mich und – nun ja, ich
    kann es wohl kaum Stabilität nennen, bestenfalls dynamisches 498
    Gleichgewicht. Jedenfalls nicht die Art von Zerrüttung, auf die sie gezählt hatten. Daher der kleine Vorfall mit der Schallgranate. Negri und Illyan sind sich jetzt zu siebzig Prozent sicher, dass dies das Werk der Cetagandaner war.«
    »Werden sie es… noch einmal versuchen?«
    »Fast sicher. Aber ob mit mir oder ohne mich, im Stab ist
    man der einhelligen Meinung, dass sie vor Ende des Jahres in großer Zahl hier eindringen werden. Und wenn wir schwach sind – dann werden sie sich einfach weiter voranbewegen, bis sie gestoppt werden.«
    »Kein Wunder, dass du so… geistesabwesend gewesen
    bist.« »Ist das der höfliche Ausdruck dafür? Aber nein. Ich habe schon seit einiger Zeit über die Cetagandaner Bescheid gewusst. Etwas anderes kam heute zur Sprache, nach der Ratssitzung. Eine private Audienz. Graf Vorhalas kam zu mir, um eine Gunst zu erbitten.«
    »Ich hätte gedacht, es würde dir ein Vergnügen bereiten,
    dem Bruder von Rulf Vorhalas einen Gefallen zu tun. Aber
    dem ist wohl nicht so?«
    Er schüttelte unglücklich den Kopf. »Der jüngste Sohn des
    Grafen, ein hitzköpfiger junger Narr von achtzehn, den man auf eine Militärschule hätte schicken sollen – wie ich mich erinnere, hast du ihn bei der Ratssitzung zur Eidesleistung getroffen…«
    »Graf Carl?«
    »Ja. Er ist gestern Abend bei einer Party in einen Streit
    zwischen Betrunkenen geraten.«
    »Das ist eine universelle Tradition. Solche Dinge geschehen sogar auf Kolonie Beta.«
    »Ganz richtig. Aber sie gingen nach draußen, um ihre Sache mit Waffen zu regeln, jeder von beiden, mit einem Paar stumpfer Schwerter, die Teil der Wanddekoration gewesen waren, und einigen Küchenmessern. Das machte das Ganze
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    genau genommen zu einem Duell mit den zwei Schwertern.«
    »0 je. Ist dabei jemand verletzt worden?«
    »Unglücklicherweise ja. Mehr oder weniger zufällig, nach
    dem, was ich gehört habe, fiel der Sohn des Grafen bei der Rauferei hin und brachte es dabei fertig, sein Schwert seinem Freund in den Bauch zu stoßen und ihm die Unterleibsaorta zu durchtrennen. Der Freund ist fast auf der Stelle verblutet. Als die Zuschauer endlich genügend zur Vernunft gekommen waren, um einen Notarzt zu holen, war es schon viel zu spät.«
    »Du lieber Gott!«
    »Es war ein Duell, Cordelia. Es begann als eine
    Nachahmung, aber es endete in der Realität. Und deshalb
    gelten die Strafen für ein Duell.« Er stand auf und durchschritt den Raum, hielt am Fenster inne und starrte hinaus in den Regen. »Sein Vater kam und bat mich um eine kaiserliche Begnadigung. Oder, falls ich die nicht gewähren könnte, ob ich nicht dafür sorgen könnte, dass die Anklage auf Totschlag abgeändert wird. Wenn das Ganze als Totschlag verhandelt würde, dann könnte der Junge auf Notwehr plädieren und käme mit einer bloßen Gefängnisstrafe davon.«
    »Das scheint… ziemlich fair, nehme ich an.«
    »Ja.« Er ging wieder auf und ab. »Eine Gefälligkeit für einen Freund. Oder… der erste Spalt in der Tür, um diese teuflische Sitte wieder in unsere Gesellschaft zurückkehren zu lassen.
    Was geschieht, wenn der nächste Fall mir vorgetragen wird, und dann der nächste, und wieder der nächste? Wo fange ich an, die Grenze zu ziehen? Was ist, wenn der nächste Fall einen meiner politischen Feinde betrifft, und nicht ein Mitglied meiner eigenen Partei? Sollen all die Toten, die es gekostet hat, diese Sache auszurotten, umsonst gestorben sein? Ich erinnere mich an die Duelle und wie damals alles war. Und schlimmer – ein Ansatzpunkt für eine Regierung durch Freunde, dann durch Cliquen. Man kann über Ezar Vorbarra sagen, was man will, in 500
    dreißig Jahren rücksichtsloser Arbeit hat er die Regierung von einem Club der VorKlasse in so etwas wie eine Herrschaft des Gesetzes umgewandelt, ein Gesetz für alle.«
    »Ich fange an, das Problem zu sehen.«
    »Und ich – unter all den Männern muss ich diese
    Entscheidung treffen! Der ich vor

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