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Vorkosigan 02 03 Cordelia's Ehre

Vorkosigan 02 03 Cordelia's Ehre

Titel: Vorkosigan 02 03 Cordelia's Ehre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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dem Nebel verschwand, in den der See und das Dorf und die Hügel des jenseitigen Ufers gehüllt waren. Der feuchte Morgen vermittelte ihr ein Gefühl von Behaglichkeit, er stand in rechtem Kontrast zu der Federsteppdecke. Wenn sie sich aufsetzte, dann verursachte die neue blassrote Narbe auf ihrem Unterleib nur ein leichtes Stechen.
    Droushnakovis Kopf erschien im Türrahmen. »Mylady?«,
    rief sie sanft, dann sah sie, wie Cordelia sich aufsetzte und ihre bloßen Füße über den Rand des Bettes hängen ließ. Cordelia schwang versuchsweise ihre Füße vorwärts und rückwärts, um so den Kreislauf anzuregen. »Oh, gut, dass Sie wach sind.«
    Drou stieß mit der Schulter die Tür auf und brachte ein großes und viel versprechendes Tablett herein, Sie trug eines ihrer bequemeren Kleider mit einem weiten, schwingenden Rock und einer warm gefütterten bestickten Weste. Ihre Schritte klangen auf den breiten hölzernen Bodenbrettern und wurden 543
    dann von dem handgewebten Bettvorleger gedämpft, als sie
    das Zimmer durchquerte.
    »Ich bin hungrig«, sagte Cordelia verwundert, als die von
    dem Tablett aufsteigenden Düfte ihre Nase reizten, »Ich
    glaube, das ist das erste Mal in drei Wochen.« Drei Wochen, seit jener Nacht der Schrecken in Palais Vorkosigan.
    Drou lächelte und setzte das Tablett auf dem Tisch am
    Vorderfenster ab, Cordelia zog Bademantel und Hausschuhe
    über und steuerte auf die Kaffeekanne zu. Drou blieb in ihrer Nähe, sichtlich bereit, sie aufzufangen, falls sie hinfallen sollte, aber Cordelia fühlte sich heute gar nicht mehr wackelig. Sie setzte sich und langte nach der dampfenden Hafergrütze mit Butter und einem Krug mit heißem Sirup, den die Barrayaraner aus eingekochtem Baumsaft herstellten. Eine wundervolle Nahrung.
    »Haben Sie schon gegessen, Drou? Wollen Sie etwas
    Kaffee? Wie spät ist es?«
    Die Leibwächterin schüttelte den blonden Kopf. »Ich habe
    schon gegessen, Mylady. Es ist ungefähr elf.«
    Droushnakovi hatte die letzten paar Tage hier in Vorkosigan Surleau zum selbstverständlichen Hintergrund gehört. Cordelia wurde sich bewusst, dass sie jetzt das Mädchen fast zum ersten Mal wirklich anschaute, seit sie das Militärhospital verlassen hatte. Drou war aufmerksam und wachsam wie immer, aber mit einer zugrunde liegenden Spannung, als sei sie verstohlen auf der Hut vor etwas Schlimmem – vielleicht lag es nur daran, dass Cordelia sich selbst besser fühlte, aber sie hatte das selbstsüchtige Verlangen, dass die Leute um sie herum sich auch besser fühlten, und wenn auch nur deshalb, damit sie sie nicht wieder hinunterzogen.
    »Ich fühle mich heute schon viel weniger träge. Ich habe
    gestern mit Hauptmann Vaagen per Vid gesprochen. Er meint, er hat schon die ersten Anzeichen für molekulare
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    Rekalzifizierung beim kleinen Piotr Miles gesehen. Das ist sehr ermutigend, wenn man weiß, wie man Vaagen zu interpretieren hat. Er macht einem keine falschen Hoffnungen, aber auf das wenige, was er sagt, kann man sich verlassen.«
    Drou schaute von ihrem Schoß auf und setzte als Antwort
    ein Lächeln in ihr bedrücktes Gesicht. Sie schüttelte den Kopf.
    »Uterusreplikatoren erscheinen mir so seltsam. So fremdartig.«
    »Nicht so seltsam wie das, was die Evolution uns auferlegt hat, improvisiert aus der Erfahrung.« Cordelia grinste zurück.
    »Gott sei Dank für Technologie und rationale Planung. Ich
    weiß jetzt, wovon ich spreche.«
    »Mylady… wie haben Sie zuerst erfahren, dass Sie
    schwanger waren? Blieb die Regel aus?«
    »Die Menstruation? Nein, eigentlich nicht.« Sie versetzte
    sich in Gedanken in den vergangenen Sommer. Hier in diesem Zimmer, tatsächlich in diesem ungemachten Bett. Sie und Aral würden hier bald wieder Intimitäten austauschen können, allerdings mit einem gewissen Verlust an Pikantheit ohne Fortpflanzung als einem Ziel. »Aral und ich glaubten im Sommer, wir hatten es uns hier schön eingerichtet. Er hatte sich vom Dienst zurückgezogen, ich war aus meinem Dienst ausgeschieden… es gab keine Hindernisse mehr. Ich war schon nahe daran, zu alt zu sein für die organische Methode, die hier auf Barrayar die einzige verfügbare zu sein schien; oder genauer, er wollte bald beginnen. Als wir also ein paar Wochen verheiratet waren, ließ ich mein empfängnisverhütendes Implantat entfernen. Ich kam mir dabei ganz schön verrucht vor, denn bei mir zu Hause hätte ich es nicht herausnehmen lassen können, ohne zuvor eine Lizenz zu erwerben.«
    »Wirklich?«

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