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Vorkosigan 02 03 Cordelia's Ehre

Vorkosigan 02 03 Cordelia's Ehre

Titel: Vorkosigan 02 03 Cordelia's Ehre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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zweimal stehen.« Er befeuchtete seine Lippen und redete weiter: »Das Trauma der Vergiftung brach obendrein in eine Soltoxin-Lugenentzündung aus. Du hattest gestern einen sehr schlechten Tag, aber jetzt bist du über den Berg und nicht mehr am Atemgerät.«
    »Wie… lange?«
    »Drei Tage.«
    »Aha. Das Baby, Aral. Hat's geklappt? Einzelheiten!«
    »Es ging alles gut. Vaagen sagt, dass die Übertragung
    erfolgreich war. Etwa dreißig Prozent der Plazentafunktionen gingen verloren, aber Henri hat das mit einem verstärkten Zufluss an angereicherter Oxy-Lösung kompensiert, und alles scheint gut zu sein, oder so gut, wie man es erwarten kann. Das Baby lebt auf jeden Fall noch. Vaagen hat seinen ersten Versuch mit der Kalzium-Behandlung begonnen und verspricht uns einen baldigen grundsätzlichen Bericht.« Er liebkoste ihre Stirn. Waagen hat vorrangigen Zugriff auf alle Geräte, alles Material oder alle Techniker, die er in Anspruch nehmen möchte, einschließlich außenstehender Berater. Er hat einen beratenden zivilen Kinderarzt und Henri, Vaagen selbst weiß mehr über unsere militärischen Gifte als jeder andere Mann auf 535
    Barrayar und darüber hinaus. Wir können jetzt nicht mehr tun.
    Also ruh dich aus, meine Liebe.«
    »Das Baby – wo?«
    »Ah – du kannst sehen, wo, wenn du willst.« Er half ihr, den Kopf zu heben, und zeigte durch das Fenster. »Siehst du das zweite Gebäude, mit den roten Lichtern auf dem Dach? Das ist das biochemische Forschungsinstitut. Vaagens und Henris Labor ist im zweiten Stock.«
    »Oh, ich erkenne es jetzt wieder. Ich sah es von der anderen Seite, an dem Tag, als wir Elena holten.«
    »Das stimmt.« Sein Gesicht wurde weich. »Es ist gut, dich
    wiederzuhaben, lieber Captain. Als ich dich so krank sah… ich habe mich nicht mehr so hilflos und nutzlos gefühlt, seit ich elf Jahre alt war.«
    Das war das Jahr, als das Todeskommando Yuri des
    Wahnsinnigen seine Mutter und seinen Bruder ermordete.
    »Pst«, sagte sie ihrerseits. »Nicht doch… alles in Ordnung jetzt.«
    Am nächsten Morgen nahm man alle restlichen Schläuche von
    ihrem Körper ab, außer dem für Sauerstoff. Tage ruhiger
    Routine folgten. Ihre Genesung wurde weniger unterbrochen
    als die Arals. Zu allen Stunden kamen anscheinend Scharen
    von Männern, um ihn zu besuchen, angeführt von Minister
    Vortala. Trotz ärztlicher Proteste ließ er sich eine gesicherte Kommunikationskonsole in seinem Zimmer installieren.
    Koudelka leistete ihm acht Stunden am Tag Gesellschaft in
    dem provisorischen Büro.
    Koudelka erschien sehr still, so deprimiert wie jeder andere in den Nachwehen der Katastrophe. Allerdings nicht so morbid wie die anderen, die mit dem Versagen des Sicherheitsdienstes zu tun hatten. Selbst Illyan wurde kleiner, wenn er sie sah.
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    Aral führte sie ein paarmal jeden Tag behutsam den Korridor hinauf und hinab. Das Vibra-Skalpell hatte einen saubereren Schnitt durch ihren Unterleib gemacht als etwa ein durchschnittlicher Säbelhieb, aber der Schnitt war nicht weniger tief. Jedoch schmerzte die heilende Narbe weniger als ihre Lungen. Oder ihr Herz. Ihr Bauch war nicht so sehr flach als schlaff, aber zweifellos nicht mehr besetzt. Sie war allein, unbewohnt, sie war wieder sie selbst, nach fünf Monaten dieser seltsamen verdoppelten Existenz.
    Dr. Henri kam eines Tages mit einem Schwebestuhl und
    nahm sie zu einem kurzen Ausflug hinüber in sein Labor,
    damit sie sehen konnte, wo der Replikator sicher installiert war. Sie beobachtete, wie sich ihr Baby in den Vid-Aufnahmen bewegte, und studierte die technischen Datensammlungen und Berichte des Teams. Nerven, Haut und Augen ihres Patienten lieferten ermutigende Testergebnisse, jedoch war sich Henri nicht so sicher über die Ohren, wegen der winzigen Knochen im Ohr. Henri und Vaagen waren richtig ausgebildete Wissenschaftler, fast betanisch in ihrer Einstellung, und sie segnete sie schweigend und dankte ihnen laut, und als sie dann in ihr Zimmer zurückkehrte, fühlte sie sich bedeutend besser.
    Als Hauptmann Vaagen am nächsten Nachmittag in ihr
    Zimmer platzte, sank jedoch ihr Herz. Sein Gesicht war
    gewittrig dunkel, seine Lippen waren schroff aufeinander
    gepresst.
    »Was ist los, Hauptmann?«, fragte sie heftig. »Der zweite
    Versuch mit Kalzium – ist er fehlgeschlagen?«
    »Es ist noch zu früh, um das zu sagen. Nein, Ihrem Baby
    geht es wie immer, Mylady. Unsere Schwierigkeiten betreffen Ihren Schwiegervater.«
    »Wie bitte?«
    »General Graf

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