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Vorkosigan 02 03 Cordelia's Ehre

Vorkosigan 02 03 Cordelia's Ehre

Titel: Vorkosigan 02 03 Cordelia's Ehre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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Vorkosigan kam heute Vormittag, um uns zu
    besuchen.«
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    »Oh! Er kam, um das Baby zu sehen? Oh, das ist gut. Er ist so verwirrt durch all die neue Lebenstechnologie. Vielleicht beginnt er endlich, diese emotionalen Blockierungen abzubauen. Die neuen Todestechnologien akzeptiert er ja auch ziemlich bereitwillig, der alte Vor-Krieger, der er ist.«
    »Ich an Ihrer Stelle würde über ihn nicht zu optimistisch
    werden, Mylady.« Er holte tief Atem und nahm Zuflucht zu
    einer formellen Haltung. »Dr. Henri hatte die gleiche Idee wie Sie. Wir führten den General im ganzen Labor umher, zeigten die Ausrüstung, erläuterten unsere therapeutischen Theorien.
    Wir waren absolut ehrlich, so wie wir es mit Ihnen gewesen sind. Vielleicht zu ehrlich. Er wollte wissen, welche Resultate wir bekommen würden. Zum Teufel, wir wissen es nicht. Und das sagten wir ihm.
    Nachdem er ein wenig auf den Busch geklopft hatte,
    Andeutungen gemacht hatte … nun ja, um es kurz zu machen,
    zuerst bat der General, dann befahl er, dann versuchte er Dr.
    Henri zu bestechen, den Absperrhahn zu öffnen. Den Fötus zu vernichten. Die Mutation, wie er sagt. Wir warfen ihn schließlich hinaus. Er schwor, dass er wiederkommen werde.«
    Sie zitterte, in ihrem Bauch, obgleich sie ihr Gesicht
    ausdruckslos hielt. »Ich verstehe.«
    »Ich möchte, dass dieser alte Mann aus meinem Labor
    draußen bleibt, Mylady. Und mir ist es gleich, wie Sie das schaffen. Ich kann es nicht brauchen, dass solcher Mist auf uns herunterkommt. Nicht von so hoch oben.«
    »Ich werde mal schauen … warten Sie hier.« Sie wickelte
    ihren Bademantel enger um ihren eigenen grünen Pyjama,
    passte ihren Sauerstoffschlauch fester an und schritt vorsichtig über den Korridor. Aral, leger in Uniformhosen und ein Hemd gekleidet, saß an einem kleinen Tisch neben seinem Fenster.
    Das einzige Zeichen seines fortdauernden Patientenstandes war der Sauerstoffschlauch in seiner Nase, Behandlung seiner
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    eigenen abklingenden Soltoxin-Pneumonie. Er konferierte mit einem Mann, während Koudelka Notizen machte. Der Mann war, Gott sei Dank, nicht Piotr, sondern einer von Vortalas Ministerialsekretären. »Aral. Ich brauche dich.«
    »Kann es warten?«
    »Nein.«
    Er stand von seinem Stuhl mit einem kurzen »Entschuldigen
    Sie mich einen Augenblick, meine Herren!« auf und folgte ihr über den Korridor. Cordelia schloss die Tür hinter ihnen.
    »Hauptmann Vaagen, bitte erzählen Sie Aral, was Sie gerade mir erzählt haben.«
    Vaagen, der um ein Grad nervöser ausschaute, wiederholte
    seinen Bericht. Zu seiner Ehre muss gesagt werden, dass er die Details nicht abschwächte. Während Aral zuhörte, schien sich ein Gewicht auf seinen Schultern niederzulassen.
    »Danke sehr, Hauptmann. Es war korrekt von Ihnen, dies zu
    berichten. Ich werde mich augenblicklich darum kümmern.«
    »Ist das alles?« Vaagen blickte Cordelia zweifelnd an.
    Sie machte ihm eine Geste mit der offenen Hand. »Sie haben gehört, was er gesagt hat.«
    Vaagen zuckte die Achseln, salutierte und verließ den Raum.
    »Du zweifelst doch nicht an seiner Geschichte?«, fragte
    Cordelia.
    »Ich habe die Gedanken meines Vaters, des Grafen, über
    dieses Thema schon eine Woche lang gehört, meine Liebe.«
    »Habt ihr euch gestritten?«
    »Er hat gestritten. Ich habe nur zugehört.«
    Aral kehrte in sein eigenes Zimmer zurück und bat Koudelka und den Sekretär, auf dem Korridor zu warten. Cordelia saß auf seinem Bett und sah zu, wie er die Codes an seiner Kommunikationskonsole eintippte.
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    »Hier spricht Graf Vorkosigan. Ich möchte simultan mit dem Sicherheitschef im Kaiserlichen Militärkrankenhaus und mit Oberstleutnant Simon Illyan sprechen. Bringen Sie bitte beide auf die Leitung.«
    Er musste kurz warten, bis die beiden Männer ausfindig
    gemacht waren. Aus dem verschwommenen Hintergrund auf
    dem Vid-Monitor zu schließen, war der Mann vom
    Militärkrankenhaus in seinem Büro irgendwo im
    Krankenhauskomplex. Illyan wurde in einem forensischen
    Labor im Hauptquartier des Kaiserlichen Sicherheitsdienstes aufgespürt.
    »Meine Herren!« Arals Gesicht war völlig ausdruckslos.
    »Ich möchte eine Sicherheitserlaubnis widerrufen.« Beide
    Männer bereiteten sich aufmerksam vor, sich an ihren
    jeweiligen Konsolen Notizen zu machen. »General Graf Piotr Vorkosigan wird der Zutritt zu Gebäude 6, Biochemische Forschung, im Kaiserlichen Militärkrankenhaus bis auf weiteres verweigert. Anweisung von mir persönlich.«
    Illyan

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