Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Vorkosigan 02 03 Cordelia's Ehre

Vorkosigan 02 03 Cordelia's Ehre

Titel: Vorkosigan 02 03 Cordelia's Ehre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
Vom Netzwerk:
gefallen war, blieb der immer gleiche abgehärmte Ausdruck auf seinem Gesicht.
    »Aral, war das überhaupt eine Überraschung für jemanden
    anderen als mich?«
    »Ich wollte dich nicht damit beunruhigen, als du so krank
    warst.« Seine Lippen wurden schmal. »Wir hatten
    herausgefunden, dass Vordarian konspirierte, im Hauptquartier und anderswo. Illyans Untersuchungen waren inspiriert.
    Spitzenleute im Sicherheitsdienst müssen diese Art von
    Intuition haben, nehme ich an. Aber um einen Mann von
    Vordarians Bedeutung und Beziehungen des Verrats zu
    verurteilen, brauchten wir die härtesten Beweise. Der Rat der Grafen ist als Körperschaft außerordentlich unduldsam gegenüber eine Einmischung der kaiserlichen Zentralgewalt gegenüber einem ihrer Mitglieder. Wir können ihnen nicht mit einem bloßen Wischiwaschi kommen.
    Aber Negri rief mich gestern Abend an und teilte mir mit, er habe seine Beweise in der Hand, genug, um endlich
569
    zuzuschlagen. Er brauchte einen kaiserlichen Befehl von mir, um einen regierenden Distriktsgrafen zu verhaften. Ich sollte heute Abend nach Vorbarr Sultana reisen und die Operation überwachen. Es ist ganz klar, dass Vordarian gewarnt wurde.
    Sein ursprünglicher Schlag war erst für einen späteren Monat geplant, vorzugsweise direkt nach meiner erfolgreichen Ermordung.«
    »Aber…«
    »Geh jetzt!« Er schob sie in Richtung auf den Leichtflieger.
    »Vordarians Truppen werden binnen Minuten hier sein. Du
    musst verschwinden. Egal, was er sonst in Händen hält, er kann seine Position nicht sicher machen, solange Gregor frei ist.«
    »Aral…«Ihre Stimme klang wie ein dummes Gepiepse; sie
    schluckte etwas herunter, was sie anfühlt wie trocken gefrorene Stücke von Speichel. Sie wollte tausend Fragen herunterleiern, zehntausend Proteste. »Pass auf dich auf!«
    »Du auch!« Ein letztes Licht leuchtete in seinen Augen auf, aber sein Gesicht war schon weit weg, ganz verschlungen von dem ihn antreibenden inneren Rhythmus der taktischen Überlegungen. Keine Zeit mehr.
    Aral ging, um Gregor aus Drous Armen zu nehmen; er
    flüsterte ihr etwas zu, und sie überließ ihm den Jungen
    widerstrebend. Sie stiegen in den Leichtflieger, Bothari an der Steuerung, Cordelia zwängte sich auf den Rücksitz neben Negris Leiche, und Gregor kam auf ihren Schoß, Der Junge gab keinen Laut mehr von sich, sondern zitterte nur. Seine Augen waren vom Schock geweitet und suchten ihren Blick.
    Ihre Arme umschlangen ihn automatisch. Er erwiderte die
    Umarmung nicht, sondern schlang seine Arme um seinen
    eigenen Leib. Negri, der schlaff auf dem Sitz lag, fürchtete jetzt nichts mehr, und sie beneidete ihn fast.
    »Hast du gesehen, was mit deiner Mutter geschehen ist,
    Gregor?«, murmelte Cordelia dem Jungen ins Ohr.
570
    »Die Soldaten nahmen sie mit.« Seine Stimme war dünn und
    ausdruckslos.
    Der überladene Leichtflieger hüpfte in die Luft, und Bothari steuerte ihn in etwa den Hügel hinauf, nur wenige Meter über dem Boden. Der Flieger jaulte und stöhnte und klapperte.
    Cordelia tat dies ebenfalls, innerlich. Sie drehte sich um, um durch das verzogene Verdeck einen Blick – einen letzten Blick? – auf Aral zu werfen, der sich längst abgewendet hatte und der Auffahrt zueilte, wo seine Soldaten eine kunterbunte Sammlung von Fahrzeugen, privaten und dienstlichen, zusammenbrachten.
    Warum nehmen wir nicht eines von denen?
    »Wenn Sie über den zweiten Hügelkamm setzen – falls Sie
    das können –, dann gehen Sie nach rechts, Sergeant«, dirigierte Piotr Bothari. »Folgen Sie dem Bach.«
    Zweige schlugen gegen das Verdeck, als Bothari weniger als einen Meter hoch über dem Rinnsal und den scharfen Felsen dahinflog.
    »Landen Sie auf dem kleinen Platz dort und schalten Sie die Maschine ab«, befahl Piotr. »Jeder von uns soll alle
    strombetriebenen Geräte ablegen, die er trägt.« Er entledigte sich seines Chronos und seines KomLinks. Cordelia streifte ihr Chrono ab.
    Bothari, der den Flieger neben dem Bach sanft landete, unter einigen von der Erde importierten Bäumen, die ihre Blätter erst zur Hälfte abgeworfen hatte, fragte: »Schließt das auch Waffen ein, Mylord?«
    »Besonders Waffen, Sergeant. Die Ladeeinheit eines
    Betäubers wirkt auf einem Scanner wie eine Fackel. Und die Stromzelle eines Plasmabogens leuchtet darauf wie ein
    Sonnwendfeuer.«
571
    Bothari fischte je zwei der angesprochenen Geräte aus seinen Taschen, daneben andere nützliche Geräte: einen Handtraktor, sein KomLink, sein Chrono

Weitere Kostenlose Bücher