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Vorkosigan 02 03 Cordelia's Ehre

Vorkosigan 02 03 Cordelia's Ehre

Titel: Vorkosigan 02 03 Cordelia's Ehre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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auf den grünen Fleck: »Da sind
    sie.«
    Piotr kniff die Augen zusammen. Cordelia starrte in die
    gleiche Richtung. Einige Leichtflieger landeten gerade auf dem Rasen. Keine von Arals Maschinen. Männer in
    Arbeitsuniformen quollen aus ihnen hervor wie schwarze
    Ameisen, darunter vielleicht ein oder zwei helle Tupfen in Kastanienbraun und Gold, und ein paar Flecken im Dunkelgrün der Offiziere. Großartig Unsere Freunde und unsere Feinde tragen alle die gleichen Uniformen. Was sollen wir tun, auf sie alle schießen und dann Gott sie aussortieren lassen?
    Piotr sah wirklich sauer drein. Verwüsteten sie dort drunten gerade sein Heim, rissen sie auf der Suche nach den Flüchtigen das Haus ein?
    »Wenn sie die Pferde zählen, die im Stall fehlen, werden sie dann nicht wissen, wohin wir gegangen sind und wie?«, fragte Cordelia.
    »Ich habe alle rausgelassen, Mylady«, sagte Esterhazy.
    »Wenigstens haben auf diese Weise alle eine Chance. Ich weiß nicht, wie viele wir zurückbekommen werden.«
    »Die meisten von ihnen werden sich bei den Ställen
    herumtreiben, fürchte ich«, sagte Piotr, »in der Hoffnung auf ihren Hafer. Ich wünschte mir, sie wären so gescheit und zerstreuten sich. Gott allein weiß, aufweiche Schändlichkeiten diese Vandalen verfallen, wenn sie sich um ihre ganze andere Beute geprellt sehen.«
    Drei Flieger landeten am Rand des kleinen Dorfes.
    Bewaffnete Männer stiegen aus und verschwanden zwischen
    den Häusern.
    »Ich hoffe, Zai hat sie alle rechtzeitig gewarnt«, murmelte Esterhazy.
    »Warum sollten sie diese armen Leute belästigen?«, fragte
    Cordelia. »Was wollen sie denn dort?«
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    »Uns, Mylady«, sagte Esterhazy grimmig. Als sie ihn
    verwirrt anblickte, fuhr er fort: »Uns, die Gefolgsleute. Unsere Familien. Die machen dort unten Jagd auf Geiseln.«
    Esterhazy hatte eine Frau und zwei Kinder in der Hauptstadt, erinnerte sich Cordelia. Und was geschah mit denen jetzt gerade? Hat sie jemand gewarnt? Esterhazy sah aus, als stellte er sich auch diese Fragen.
    »Kein Zweifel, Vordarian wird das Geiselspiel spielen«,
    sagte Piotr. »Er kann jetzt nicht mehr zurück. Er muss
    gewinnen oder sterben.«
    Sergeant Botharis schmale Kinnbacken zuckten, als er durch die dunstige Luft starrte. Hatte irgendjemand daran gedacht, Frau Hysopi zu warnen?
    »Sie werden bald mit der Suche aus der Luft anfangen«,
    sagte Piotr. »Es ist Zeit, in Deckung zu gehen. Ich gehe voran.
    Sergeant, führen Sie sie.«
    Er wendete sein Pferd und verschwand im Gestrüpp, dabei
    folgte er einem Pfad, der so undeutlich war, dass Cordelia ihn gar nicht erkannt hätte. Bothari und Esterhazy waren beide nötig, um sie wieder auf ihr Reittier zu heben. Piotr wählte als Gangart den Schritt, nicht um ihretwillen, vermutete Cordelia, sondern den schweißbedeckten Tieren zuliebe. Nach diesem ersten grasslichen Galopp erschien der Schritt wie eine Atempause. Zuerst.
    Sie ritten zwischen Bäumen und Büschen, entlang einer
    Schlucht, über einen Hügelkamm, und die Hufe der Pferde
    scharrten über Stein. Cordelia spitzte die Ohren für das Jaulen von Leichtfliegern über ihren Köpfen. Als es einmal kam, führte Bothari sie in einem wilden und Schwindel erregenden Gerutschte in eine Schlucht hinunter, wo sie abstiegen und sich minutenlang unter einen Felsvorsprung kauerten, bis das Jaulen verklungen war. Wieder aus der Schlucht herauszukommen, war sogar noch schwieriger. Sie mussten die Pferde
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    hinaufführen, wobei Bothari seines den gefährlichen, mit
    Gestrüpp bewachsenen Hang förmlich hinaufzuziehen schien.
    Es wurde dunkler, kälter und windiger. Aus zwei Stunden
    wurden drei, vier, fünf, und die rauchgraue Dunkelheit wurde pechschwarz. Sie ritten jetzt eng hintereinander, um Piotr nicht zu verlieren. Es begann zu regnen, ein trister Nieselregen, der Cordelias Sattel noch schlüpfriger machte.
    Um Mitternacht kamen sie auf eine Lichtung, die kaum
    weniger schwarz als die Schatten war, und Piotr rief endlich zu einem Halt. Cordelia saß mit dem Rücken an einem Baum, vor Erschöpfung ganz betäubt, mit angespannten Nerven, und hielt Gregor. Bothari teilte für Cordelia und Gregor einen Nährriegel, den er in seiner Tasche getragen hatte, und das war ihr einziger Proviant. In Botharis Uniformjacke eingewickelt, schlief Gregor schließlich trotz der Kälte ein. In Cordelias Beinen, auf denen Gregor lag, kribbelte es, aber das Kind war wenigstens ein kleines bisschen Wärme.
    Wo war Aral jetzt? Und wo waren sie selbst

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