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Vorkosigan 02 03 Cordelia's Ehre

Vorkosigan 02 03 Cordelia's Ehre

Titel: Vorkosigan 02 03 Cordelia's Ehre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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Sultana. Das meines Wissens nach gerade von Vordarians Rebellentruppen eingenommen wurde …« Sie zitterte. Vaagens Labor war geheim, nichts, das irgendjemands Aufmerksamkeit auf sich ziehen könnte. Miles ging es gut, ging es gut, ging es gut, und ein Riss in dieser dünnen Schale aus Überzeugung hätte Hysterie zur Folge … Aral, nun, Aral konnte für sich selbst sorgen, wenn das überhaupt jemand konnte. Und wie war er so 592
    überrumpelt worden, na wie? Keine Frage, der
    Sicherheitsdienst war mit Verrätern durchsetzt. Man konnte hier niemandem trauen, und wo war Illyan? Gefangen in
    Vorbarr Sultana? Oder war er Vordarians Kollaborateur? Nein
    … Abgeschnitten, viel wahrscheinlicher. Wie Kareen. Wie
    Padma und Alys Vorpatril. Das Leben im Wettlauf mit dem
    Tode…
    »Keiner wird das Krankenhaus behelligen«, sagte Kly, der
    ihr Gesicht beobachtete.
    »Ich – ja. Das stimmt.«
    »Warum sind Sie von einem anderen Planeten nach Barrayar
    gekommen?«
    »Ich wollte Kinder haben.« Ein unfrohes Lachen kam von
    ihren Lippen. »Haben Sie Kinder, Kly von der Post?«
    »Soweit ich weiß, nicht.«
    »Sie waren sehr weise.«
    »Oh …« Sein Gesichtsausdruck wurde abweisend. »Ich weiß
    nicht. Seit meine Alte gestorben ist, ist's ziemlich still. Bei einigen Männern, die ich kenne, haben die Kinder ihnen große Schwierigkeiten gemacht. Ezar. Piotr. Ich weiß nicht, wer die Opfergaben an meinem Grab entzünden wird. Meine Nichte, vielleicht.«
    Cordelia blickte auf Gregor, der auf den Satteltaschen ritt und zuhörte. Gregor hatte die Kerze für den großen
    Opferscheiterhaufen bei Ezars Begräbnis entzündet; Aral hatte dabei seine Hand geführt.
    Sie ritten weiter die Straße hinauf, bergan. Viermal
    verschwand Kly auf Seitenpfaden, während Cordelia, Bothari und Gregor außer Sicht warteten. Vom dritten dieser
    Zustellungsgänge kehrte Kly mit einem Bündel zurück, das
    einen alten Rock, ein Paar abgetragener Hosen und etwas Hafer für die müden Pferde enthielt. Cordelia, die immer noch fror, 593
    zog den Rock über ihre alten Hosen. Bothari tauschte seine auffälligen braunen Uniformhosen mit dem Silberstreifen an der Seite gegen die ausrangierten Hosen des Bergbewohners.
    Die Hosen waren zu kurz: Sie endeten oberhalb der Knöchel
    und gaben ihm das Aussehen einer unheimlichen
    Vogelscheuche. Botharis Uniform und Cordelias schwarzes
    Hemd wurden in einem leeren Postsack versteckt. Kly löste das Problem von Gregors fehlendem Schuh, indem er ihm den anderen einfach auszog und den Jungen barfuß gehen ließ; seinen allzu schönen blauen Spielanzug verbarg er unter einem übergroßen Männerhemd, dessen Ärmel er aufrollte. Mann, Frau, Kind: Sie sahen aus wie eine abgehärmte, heruntergekommene Familie aus dem Bergland.
    So erreichten sie die Höhe des Amie-Passes und begannen
    dann mit dem Abstieg. Gelegentlich warteten am Straßenrand Leute auf Kly; er gab mündliche Botschaften weiter, die er – so schien es Cordelia – wortwörtlich herunterratterte. Er verteilte Briefe auf Papier und billige Vocodiscs, deren Selbstplaybacks blechern und dünn klangen. Zweimal hielt er an, um anscheinend leseunkundigen Empfängern Briefe vorzulesen, einmal las er einem Blinden vor, der von einem kleinen Mädchen geführt wurde. Cordelia wurde mit jeder freundlichen Begegnung nervöser, entkräftet durch die Erschöpfung ihrer Nerven. Wird dieser Kerl uns verraten? Wie sehen wir für diese Frau aus? Der Blinde kann uns wenigstens nicht beschreiben…
    Gegen Einbruch der Dämmerung kam Kly von einem seiner
    Abstecher zurück, blickte in beide Richtungen des stillen, dunklen Pfads durch die Wildnis und erklärte: »Diese Gegend wimmelt einfach von Leuten.« Es war ein Zeichen für Cordelias Überanstrengung, dass sie ihm innerlich zustimmte.
    Er betrachtete sie mit Sorge in seinem Blick: »Glauben Sie, dass Sie noch weitere vier Stunden weiterreiten können, Mylady?«
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    Was ist die Alternative? An dieser Schlammpfütze hocken bleiben und heulen, bis wir gefangen werden? Sie rappelte sich auf die Beine und erhob sich von dem gefällten Baumstamm, auf dem sie gehockt hatte, während sie auf die Rückkehr ihres Führers warteten. »Das hängt davon ab, was am Ende dieser vier Stunden kommt.«
    »Mein Haus. Gewöhnlich verbringe ich diese Nacht bei
    meiner Nichte, hier in der Nähe. Meine Tour endet etwa zehn Stunden von hier, wenn ich meine Zustellungen erledige, aber wenn wir direkt weitergehen, können wir es in vier Stunden

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