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Vorkosigan 02 03 Cordelia's Ehre

Vorkosigan 02 03 Cordelia's Ehre

Titel: Vorkosigan 02 03 Cordelia's Ehre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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aus der Armee ausgeschieden.«
    »Von welcher Waffengattung, Major Klyeuvi?«
    »Kaiserliche Ranger.« Er schaute verstohlen nach ihrer
    Reaktion; sie belohnte ihn, indem sie beeindruckt die
    Augenbrauen hob. »Ich war ein Kämpfer, kein Techniker.
    Deshalb konnte ich es nicht weiter als bis zum Major bringen.
    Fing mit vierzehn Jahren an, in diesen Bergen, da tricksten wir mit dem General und Ezar die Cetagandaner aus. Seitdem bin ich nicht mehr in die Schule zurückgekehrt. Nur Trainingskurse. Mit der Zeit ging dann der Dienst an mir vorbei.«
    »Nicht gänzlich, scheint es«, sagte Cordelia und blickte sich in der anscheinend menschenleeren Wildnis um.
    »Nein…«Er seufzte mit geschürzten Lippen und blickte
    nachdenklich und besorgt über seine Schulter zurück auf
    Gregor.
    »Hat Piotr Ihnen erzählt, was gestern Nachmittag geschehen ist?«
    »Ja. Ich habe den See vorgestern Morgen verlassen. Hab die ganze Aufregung verpasst Ich nehme an, die Nachrichten werden mich noch vor dem Mittag einholen.«
    »Wird… irgendetwas anderes uns bis dahin vielleicht auch
    einholen?«
    »Wir müssen einfach abwarten.« Etwas zögernd fügte er
    hinzu: »Sie müssen diese Kleider ablegen, Mylady. Der Name VORKOSIGAN A. in großen Blockbuchstaben auf Ihrer
    Jackentasche ist nicht sehr anonym.«
    Cordelia schaute zerknirscht auf Arals schwarzes
    Arbeitshemd hinunter.
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    »Mylords Livree fällt auch auf wie eine Fahne«, fügte Kly
    hinzu und blickte zurück auf Bothari. »Aber in den richtigen Kleidern werden Sie gut durchkommen. Ich werde sehen, was ich tun kann, bald.«
    Cordelia sackte fast zusammen; ihr Bauch schmerzte in
    Erwartung der Rast. Zuflucht. Aber um welchen Preis für
    diejenigen, die ihr Zuflucht gaben? »Wird es Sie gefährden, dass Sie uns helfen?«
    Seine buschigen Augenbrauen hoben sich. »Vielleicht.« Sein Ton ermutigte nicht zu weiteren Anmerkungen zu diesem
    Thema.
    Sie musste ihren müden Geist irgendwie wieder auf die
    Reihe bringen, wenn sie für all die Leute um sie herum ein Aktivposten sein sollte und nicht nur eine Gefahrenquelle. »Ihr Gummiblatt da, wirkt das so ungefähr wie Kaffee?«
    »Oh, besser als Kaffee, Mylady.«
    »Kann ich mal probieren?«, fragte sie etwas leiser, aus
    Schüchternheit: Vielleicht war diese Bitte zu vertraulich.
    Seine Wangen verzogen sich zu einem trockenen Grinsen;
    »Nur Hinterwäldler wie ich kauen Gummiblatt, Mylady.
    Hübsche Vor-Damen aus der Hauptstadt würden sich um
    keinen Preis mit Gummiblatt zwischen ihren perlweißen
    Zähnen erwischen lassen.«
    »Ich bin nicht hübsch, ich bin keine Dame, und ich bin nicht aus der Hauptstadt. Und für Kaffee würde ich jetzt sogar jemanden umbringen. Ich werde es mal probieren.«
    Er ließ seine Zügel auf den Hals seines ruhig dahintrottenden Pferdes fallen, kramte in der Tasche seiner blaugrauen Jacke herum und holte seinen Beutel heraus. Er brach mit nicht sonderlich sauberen Fingern ein Stück ab und lehnte sich zu ihr herüber.
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    Sie betrachtete das Zeug einen Moment lang misstrauisch,
    wie es da dunkel und blattartig in ihrer Hand lag. Stecken Sie nie fremde organische Stoffe in Ihren Mund, solange sie nicht vom Laborfreigegeben sind. Dann nahm sie es in den Mund.
    Das Stück war mit etwas Ahornsirup selbstklebend gemacht,
    aber nachdem ihr Speichel die erste überraschende Süße
    abgewaschen hatte, war der Geschmack angenehm bitter und
    adstringierend, Es schien den Belag abzulösen, der von der Nacht her an ihren Zähnen haftete, eine echte Verbesserung.
    Sie richtete sich auf.
    Kly betrachtete sie nachdenklich. »Also, und was sind Sie, Nicht-Dame von einem anderen Planeten?«
    »Ich war Astrokartografin. Dann Captain beim
    Astronomischen Erkundungsdienst. Dann Soldatin, dann
    Kriegsgefangene, dann Flüchtling. Und dann war ich Ehefrau, und schließlich war ich Mutter. Ich weiß nicht, was ich als Nächstes sein werde«, antwortete sie offen, während sie das Gummiblatt kaute. Hoffentlich nicht Witwe.
    »Mutter? Ich habe gehört, dass Sie schwanger waren, aber…
    haben Sie Ihr Baby nicht wegen dem Soltoxin verloren?« Er
    blickte verwirrt auf ihre Taille.
    »Noch nicht. Es hat noch eine Chance zu kämpfen. Obwohl
    es ein bisschen unausgeglichen erscheint, ihn gerade jetzt gegen ganz Barrayar antreten zu lassen… Er ist eine
    Frühgeburt. Durch chirurgischen Eingriff.« (Sie entschied, nicht zu versuchen, den Uterusreplikator zu erklären.) »Er ist im Kaiserlichen Militärkrankenhaus. In Vorbarr

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