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Vorkosigan 02 03 Cordelia's Ehre

Vorkosigan 02 03 Cordelia's Ehre

Titel: Vorkosigan 02 03 Cordelia's Ehre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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guckte unter den Topfdeckel und prüfte die Temperatur des Kessels, indem er seine große Hand ein paar Zentimeter über dem Kessel wölbte. »Es gibt Hafergrütze und Sirup«, sagte er, »heißes Wasser, Kräutertee, getrocknete Früchte, keine Butter.«
    »Was passiert eigentlich?« Cordelia rieb sich das Gesicht
    und schwang ihre Beine aus dem Bett in der Absicht, zum
    Kräutertee zu stolpern.
    »Nicht viel. Der Major hat sein Pferd etwas ausruhen lassen, dann ist er vor dem Morgengrauen losgeritten, um seinen Zeitplan einzuhalten. Es war seitdem wirklich ruhig.«
    »Haben Sie schon etwas geschlafen?«
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    »Ein paar Stunden, glaube ich.«
    Der Tee musste warten, während Cordelia den Kaiser hinab
    zu Klys Aborthäuschen begleitete. Gregor rümpfte die Nase
    und beäugte nervös den Sitz in Erwachsenengröße. Als sie
    wieder auf der Veranda vor der Hütte waren, überwachte
    Cordelia das Waschen von Händen und Gesicht über einem
    verbeulten Metallbecken.
    Nachdem sie ihr Gesicht getrocknet hatte und wieder klar
    sehen konnte, genoss Cordelia den fantastischen Ausblick von der Veranda. Die Hälfte des Distrikts der Vorkosigans schien dort unten ausgebreitet, die braunen Hügel am Fuß der Berge, die grün und gelb gefleckten besiedelten Ebenen dahinter. »Ist das unser See?« Cordelia nickte in Richtung auf ein silbernes Glitzern in den Hügeln, das sie gerade noch sehen konnte.
    »Ich glaube schon«, sagte Bothari, der seine Augen
    zusammenkniff.
    So weit, wenn man so schnell zu Fuß gekommen war. So
    schrecklich nah, in einem Leichtflieger… Nun ja, wenigstens konnte man von hier aus alles sehen, was sich da nähern mochte.
    Die Hafergrütze mit Sirup, serviert auf einem abgesplitterten weißen Teller, schmeckte großartig. Cordelia trank Unmengen von Kräutertee und erkannte, dass sie schon gefährlich ausgetrocknet gewesen war. Sie versuchte Gregor zum Trinken zu ermuntern, aber er mochte den adstringierenden Geschmack des Tees nicht. Bothari schien vor Scham fast zu versinken, dass er nicht auf seines Kaisers direkten Wunsch Milch aus der Luft zaubern konnte. Cordelia löste das Problem, indem sie den Tee mit Sirup süßte und ihn somit annehmbar machte.
    Als sie das Frühstück beendet, die wenigen Utensilien und
    Teller gewaschen und das bisschen Waschwasser über das
    Geländer der Veranda geschüttet hatte, war inzwischen die
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    Veranda in der Morgensonne genügend warm geworden, dass
    man draußen sitzen konnte.
    »Warum übernehmen Sie nicht das Bett Sergeant, Ich werde
    Wache halten. Ach übrigens … gab Ihnen Kly irgendeinen Rat, was wir tun sollten, wenn ein Feind uns hier überrascht, bevor er zurückkommt? Es sieht fast so aus, als hätten wir keine Orte mehr, wohin wir flüchten könnten.«
    »Nicht ganz, Mylady. Es gibt ein Netz von Höhlen, dort
    oben in dem Waldstück da hinten. Ein altes Guerillaversteck.
    Kly nahm mich in der Nacht mit dorthin und zeigte mir den
    Eingang.«
    Cordelia seufzte: »Das ist gut. Schlafen Sie ein wenig,
    Sergeant, wir werden Sie bestimmt später noch brauchen.«
    Sie setzte sich in die Sonne auf einen der Holzstühle und ließ ihren Leib ausruhen, allerdings nicht ihren Geist. Ihre Augen und Ohren warteten angespannt auf das Jaulen eines fernen Leichtfliegers oder eines schweren Luftwagens. Sie umwickelte Gregors Füße mit behelfsmäßigen Schuhen aus Lumpen, und er wanderte umher und untersuchte alles, was er fand. Sie begleitete ihn bei einem Besuch im Stall, um nach den Pferden zu sehen. Das Tier des Sergeanten lahmte noch sehr und Rose bewegte sich so wenig wie möglich, aber sie hatten Futter in einer Raufe und Wasser von einem kleinen Bach, der am Ende ihrer Umfriedung vorbeifloss. Klys anderes Pferd, ein schlanker Fuchs, der gesund und munter aussah, schien das Eindringen der anderen Pferde zu ertragen und biss nur nach Rose, wenn sie sich zu nah an seine Seite der Heuraufe drängte.
    Cordelia und Gregor saßen auf den Stufen der Veranda, als
    die Sonne den Zenith erreichte, und jetzt war es angenehm
    warm. Der einzige Laut in dem weiten Tal außer dem Wind in den Zweigen war Botharis Schnarchen, das durch die
    Hüttenwände drang. Jetzt waren sie so entspannt, wie sie es 599
    unter diesen Umständen überhaupt sein konnten, entschied
    Cordelia und wagte es endlich, Gregor nach seinem Eindruck –
    ihrem einzigen Augenzeugenbericht – über den Putsch in der Hauptstadt auszufragen. Es war keine große Hilfe: Gregors Augen, die eines Fünfjährigen,

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