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Vorkosigan 02 03 Cordelia's Ehre

Vorkosigan 02 03 Cordelia's Ehre

Titel: Vorkosigan 02 03 Cordelia's Ehre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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Schlafkojen waren in den Fels gemeißelt, Namen, Initialen, Daten und derbe Kommentare bedeckten die Wände.
    Eine kalte Feuergrube in der Mitte hatte ihre Entsprechung in einem rauchgeschwärzten Lüftungsloch in der Decke, durch das einst der Rauch entwichen war. Vor Cordelias geistigem Auge erschien eine geisterhafte Schar von Bergbewohnern.
    Guerillakriegern, die aßen, scherzten, Gummiblatt ausspuckten, ihre Waffe reinigten und ihren nächsten Überfall planten.
    Späher und Kundschafter kamen und gingen, Gespenster unter den Gespenstern, um ihre wertvollen, mit Blut erkauften Informationen ihrem jungen General vorzutragen, der seine Landkarten auf dem flachen Fels dort drüben ausgebreitet
    hatte… Sie schüttelte die Vision aus ihrem Kopf, nahm das
    Licht und erforschte die Nischen. Mindestens fünf passierbare 602
    Ausgänge führten aus der Höhle fort, von denen drei allem
    Anschein nach häufig benutzt worden waren. »Hat Kly gesagt, wohin die führen, wo sie herauskommen, Sergeant?«
    »Nicht genau, Mylady. Er sagte, die Gänge führten
    kilometerweit in die Hügel. Er war schon spät dran und hatte es eilig, weiterzukommen.«
    »Ist das ein vertikales oder horizontales System? Was hat er gesagt?«
    »Verzeihung, Mylady?«
    »Sind alle auf ein und derselben Ebene, oder gibt es
    unerwartete tiefe Abstürze? Gibt es viele Sackgassen? Weichen Weg sollten wir nehmen? Gibt es unterirdische Wasserläufe?«
    »Ich glaube, er erwartet, dass er uns führt, falls wir hier reingehen. Er fing an zu erklären, sagte dann aber, es sei zu kompliziert.«
    Sie runzelte die Stirn und erwog die Möglichkeiten. Sie hatte ein bisschen Höhlenausbildung bei ihrem Training für den Erkundungsdienst mitbekommen, und zwar genug, um zu begreifen, was der Ausdruck Achtung vor den Gefahren
    bedeutete. Luftlöcher, Abstürze, Felsspalten, labyrinthische Quergänge… dazu, hier das unerwartete Steigen und Fallen von Wasser, worüber man sich auf Kolonie Beta nicht viele Sorgen zu machen brauchte. Es hatte in der vergangenen Nacht geregnet. Sensoren waren keine große Hilfe, wenn es darum ging, einen verlorenen Höhlenforscher zu finden. Und wessen Sensoren? Wenn das System so ausgedehnt war, wie Kly angedeutet hatte, dann konnte es hunderte von Suchenden
    verschlucken … Ihr Stirnrunzeln wandelte sich langsam zu
    einem Lächeln. »Sergeant, heute Nacht kampieren wir hier!«
    Die Höhle gefiel Gregor, besonders als Cordelia die
    Geschichte des Ortes beschrieb. Er tobte in der Höhle herum, wobei er kriegerische Selbstgespräche führte wie: »Zack, zack, 603
    zack!«, kletterte in alle Nischen und versuchte, die derben Worte herauszubringen, die in die Wände geritzt waren.
    Bothari entzündete ein kleines Feuer in der Grube, breitete eine Bettrolle für Gregor und Cordelia aus und übernahm selbst die Nachtwache, Cordelia rollte ein zweites Bettzeug um Proviant für einen Marsch und legte das Bündel griffbereit in die Nähe des Eingangs. Sie breitete das schwarze Arbeitshemd mit dem Namen VORKOSIGAN A. kunstvoll in einer Nische aus, als sei es zum Draufsitzen benutzt und dann vorübergehend vergessen worden, als der Sitzende aufgestanden war. Zuletzt brachte Bothari ihre lahmenden und nutzlosen Pferde herauf, neu gesattelt und mit Zügeln versehen, und band sie direkt vor der Höhle fest.
    Cordelia kam aus dem weitesten Gang zurück, wo sie in
    etwa einem Viertel Kilometer Entfernung ein fast verbrauchtes Kaltlicht über einen Zehnmeterabhang hatte fallen lassen, der von einem Seil überspannt war. Das Seil war aus Naturfasern, sehr alt und spröde. Sie hatte sich entschlossen, es nicht zu testen.
    »Ich verstehe das nicht ganz, Mylady«, sagte Bothari. »Mit den Pferden dort draußen, wenn jemand kommt und nach uns schaut, dann finden sie uns sofort und wissen genau, wohin wir gegangen sind.«
    »Finden, ja«, sagte Cordelia, »wissen, wohin wir gegangen
    sind, nein. Ohne Kly werde ich Gregor auf keinen Fall in
    dieses Labyrinth hinabnehmen. Aber die beste Methode, um
    den Eindruck zu erwecken, wir seien hier, ist, tatsächlich ein bisschen hier zu bleiben.«
    In Botharis ausdruckslosen Augen leuchtete endlich
    Verstehen auf, als er auf die fünf schwarzen Eingänge auf ihren verschiedenen Ebenen blickte »Ach so!«
    »Das bedeutet, wir müssen noch ein wirkliches Schlupfloch
    finden. Irgendwo oben in den Wäldern, wo wir uns zu dem
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    Pfad durchschlagen können, über den Kly uns gestern
    hochgebracht hat. Ich wünsche mir,

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