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Vorkosigan 02 03 Cordelia's Ehre

Vorkosigan 02 03 Cordelia's Ehre

Titel: Vorkosigan 02 03 Cordelia's Ehre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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wir hätten das schon bei Tageslicht getan.«
    »Ich verstehe, was Sie meinen, Mylady. Ich werde es mal
    auskundschaften.«
    »Bitte, tun Sie das, Sergeant.«
    Er nahm ihr Proviantbündel und verschwand in die dunklen
    Wälder. Cordelia steckte Gregor ins Bett und dann hockte sie sich draußen zwischen die Felsen über dem Höhleneingang und hielt Wache. Sie konnte das Tal sehen, das sich grau unter den Baumwipfeln ausdehnte, und sie konnte das Dach von Klys Hütte erkennen. Kein Rauch stieg jetzt aus seinem Schornstein auf. Unter dem Stein würde kein ferner Wärmesensor ihr neues Feuer finden, obwohl dessen Geruch in der kühlen Luft hing und für nahe Nasen erkennbar war. Sie schaute nach sich bewegenden Lichtern am Himmel, bis sie die Sterne mit tränenden Augen nur noch verschwommen sah.
    Es dauerte ziemlich lange, bis Bothari zurückkehrte. »Ich
    habe einen Platz gefunden. Gehen wir sofort dorthin?«
    »Noch nicht. Kly könnte noch auftauchen.« Zuerst.
    »Dann sind Sie jetzt mit Schlafen an der Reihe, Mylady.«
    »0 ja.« Die Anstrengungen des Abends hatte die saure
    Müdigkeit nur teilweise aus ihren Muskeln vertrieben. Sie
    verließ Bothari, der im Sternenlicht wie ein bizarres
    Schutzwesen auf dem Kalksteinfelsen hockte, und kroch zu
    Gregor ins Bett. Schließlich schlief sie ein.
    Sie erwachte beim grauen Licht der Morgendämmerung, das
    aus dem Höhleneingang ein leuchtendes nebliges Oval machte.
    Bothari bereitete heißen Tee zu, und sie teilten unter sich die kalten Fladen von Pfannenbrot auf, die noch vom vergangenen Abend übrig waren, und knabberten getrocknetes Obst.
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    »Ich werde noch etwas Wache schieben«, bot Bothari an.
    »Ich kann ohne meine Medikamente nicht so gut schlafen.«
    »Medikamente?«, sagte Cordelia.
    »Ja, ich habe meine Pillen in Vorkosigan Surleau gelassen.
    Ich merke allmählich, wie mein Organismus sie ausscheidet.
    Die Dinge erscheinen schärfer.«
    Cordelia schwemmte einen plötzlich sehr klumpigen Bissen
    Brot mit einem Schluck heißen Tees hinunter. Aber waren
    seine psychoaktiven Drogen wirklich therapeutisch, oder in ihrer Auswirkung nur politisch? »Lassen Sie es mich wissen, wenn Sie irgendwelche Schwierigkeiten haben, Sergeant«, sagte sie vorsichtig.
    »Bis jetzt noch nicht. Außer halt, dass es schwieriger wird, zu schlafen. Sie unterdrücken die Träume.« Er nahm seinen Tee und wanderte zurück auf seinen Posten.
    Cordelia unterließ es bewusst, ihren Lagerplatz
    aufzuräumen. Sie begleitete Gregor zum nächsten Flüsschen, wo sie sich Hände und Gesicht wuschen. Sie rochen sicher bald wie echte Bergbewohner. Dann kehrten sie zur Höhle zurück, wo Cordelia sich eine Weile auf dem Bett ausruhte. Sie musste darauf bestehen, dass Bothari bald abgelöst wurde. Wenn doch Kly käme…
    Botharis angespannte leise Stimme hallte in der Höhle wider:
    »Mylady. Majestät, Zeit zu gehen.«
    »Kly?«
    »Nein.«
    Cordelia rollte auf ihre Füße, stieß einen vorbereiteten
    Erdhaufen über die letzten Kohlen ihres Feuers, packte Gregor und verfrachtete ihn aus der Höhle hinaus. Er sah plötzlich erschrocken und kränklich aus. Bothari zog die Zügel von den Pferden los, lockerte sie und warf die Geschirre auf einen Haufen mit den Sätteln. Cordelia kletterte ein Stück neben der 606
    Höhle hoch und warf einen Blick über die Baumwipfel. Ein
    Flieger war vor Klys Hütte gelandet. Zwei schwarz
    uniformierte Soldaten umkreisten sie von beiden Seiten. Ein dritter verschwand unter dem Dach der Veranda. Schwach und verzögert kam aus der Ferne ein Geräusch, das verriet, dass Klys Vordertür eingetreten wurde. Nur Soldaten waren in dem Flieger, keine Bergbewohner, weder als Führer noch als Gefangene. Kein Zeichen von Kly.
    Bothari nahm Gregor hoch und trug ihn huckepack, und so
    rannten sie in die Wälder, Rose machte Anstalten, ihnen zu folgen, und Cordelia drehte sich um, winkte mit den Armen und flüsterte verzweifelt: »Nein! Geh weg, du dummes Vieh!«, um sie zu verscheuchen. Rose zögerte, dann machte sie kehrt, um bei ihrem lahmenden Gefährten zu bleiben.
    Sie liefen gleichmäßig, ohne Panik. Bothari hatte den Weg
    gut ausgesucht und nutzte schützende Felsen und Bäume und
    vom Wasser gegrabene Stufen aus. Sie krabbelten hinauf,
    hinunter, wieder hinauf, aber als Cordelia gerade dachte, ihre Lungen würden bersten und ihre Verfolger müssten sie aufspüren, da verschwand Bothari an einer steilen Felswand.
    »Hierher, Mylady!«
    Er hatte eine dünne horizontale

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