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Vorkosigan 02 03 Cordelia's Ehre

Vorkosigan 02 03 Cordelia's Ehre

Titel: Vorkosigan 02 03 Cordelia's Ehre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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zu bemerken, dass Botharis Versuch, medizinische Gelassenheit auszudrücken, nicht ganz erfolgreich war.
    »Der Kopf des Babys zeigt sich noch nicht«, berichtete er,
    »aber bald.« Eine weitere Kontraktion, und er schaute
    unbestimmt herum und fügte an: »Ich glaube. Sie sollten besser nicht schreien, Lady Vorpatril. Sie werden uns jetzt schon suchen.«
    Sie zeigte durch ein Nicken, dass sie verstanden hatte, und winkte verzweifelt mit der Hand; Drou kapierte, rollte ein Stück Stoff zu einem strickartigen Lumpen zusammen und gab ihn Alys, damit sie daraufbeißen könnte.
    Und diese Szene dauerte an, während eine Wehe nach der
    anderen kam. Alys schaute völlig erschöpft aus und weinte
    ganz leise; sie konnte den wiederholten Versuchen ihres
    Leibes, sein Innerstes nach außen zu kehren, nicht lange genug Einhalt gebieten, um entweder Atem zu holen oder ihre innere Balance zu finden. Der Kopf des Babys zeigte sich, dunkelhaarig, aber er schien unfähig zu sein, weiter hervorzukommen.
    »Wie lange soll das dauern?«, fragte Kou, mit einer Stimme, die versuchte, wohl überlegt zu klingen, aber sehr beunruhigt wirkte. »Ich glaube, er mag es, wo er ist«, sagte Bothari. »Er mag nicht in die Kälte herauskommen.« Alys bekam diesen Scherz tatsächlich mit; ihr schluchzendes Atmen änderte sich nicht, aber in ihren Augen blitzte einen Moment lang
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    Dankbarkeit auf. Bothari saß in Hockstellung, runzelte
    überlegend die Stirn, kauerte sich dann an ihre Seite, legte seine große Hand auf ihren Bauch und wartete auf die nächste Kontraktion. Dann stützte er sich auf ihr auf.
    Der Kopf des Kindes trat geschwind heraus zwischen Lady
    Vorpatrils blutigen Schenkeln.
    »Da«, sagte der Sergeant und klang ziemlich zufrieden.
    Koudelka schaute total beeindruckt drein.
    Cordelia nahm den Kopf zwischen ihre Hände und zog den
    Körper bei der nächsten Kontraktion heraus. Der Kleine
    hustete zweimal, nieste wie ein Kätzchen in das ehrfürchtige Schweigen, atmete ein, wurde rosiger und gab einen
    nervenzerreißenden Schrei von sich. Cordelia ließ ihn fast fallen.
    Bothari fluchte bei dem Geräusch. »Geben Sie mir Ihren
    Stockdegen, Kou.«
    Lady Vorpatril blickte wild auf: »Nein! Geben Sie ihn mir
    zurück, ich mache, dass er ruhig ist!«
    »Das war's nicht, woran ich dachte«, sagte Bothari mit einer gewissen Würde. »Obwohl es eine Idee ist«, fügte er hinzu, als das Geschrei weiterging. Er zog die Plasmabogenwaffe heraus und erhitzte das Schwert bei niedriger Stromstärke. Er sterilisierte es, erkannte Cordelia.
    Bei der nächsten Kontraktion folgte der Nabelschnur die
    Plazenta, ein schmieriger Haufen auf Koudelkas Jacke.
    Cordelia starrte fasziniert auf die verbrauchte Version des unterstützendes Organs, um das man sich in ihrem eigenen Fall so viele Sorgen gemacht hatte. Zeit. Diese Rettung hat so viel Zeit genommen. Was sind Miles' Chancen jetzt noch? Hatte sie gerade das Leben ihres Sohnes gegen das des kleinen Ivan eingetauscht? Des gar nicht so kleinen Ivan, in Wirklichkeit: kein Wunder, dass er seiner Mutter so viele Schwierigkeiten bereitet hatte. Alys musste mit einem ungewöhnlichen 700
    Beckenbogen gesegnet sein, oder sie hätte diese albtraumhafte Nacht nie lebend überstanden.
    Nachdem die Nabelschnur weiß geworden war, schnitt
    Bothari sie mit der sterilisierten Klinge durch, und Cordelia knotete das gummiartige Ding zusammen, so gut sie konnte.
    Sie wischte das Baby ab, wickelte es in ihr sauberes
    Ersatzhemd und reichte es schließlich in Alys' ausgestreckte Arme.
    Alys blickte auf das Baby und begann wieder zu weinen, in
    gedämpften Schluchzern. »Padma sagte … ich würde die
    besten Ärzte haben. Padma sagte… es würde nicht wehtun.
    Padma sagte, er würde bei mir bleiben… zum Teufel mit dir, Padma!« Sie drückte Padmas Sohn an sich. In einem
    veränderten Ton sanfter Überraschung fügte sie hinzu: »Au!«
    Der Mund des Kindes hatte ihre Brust gefunden. »Gute
    Reflexe«, stellte Bothari fest.
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    »Um Gottes willen, Bothari, wir können sie doch nicht
    dahinein mitnehmen«, zischte Koudelka.
    Sie standen in einer Gasse tief im Labyrinth der
    Karawanserei. Ein Gebäude mit dicken Mauern ragte
    ungewöhnliche drei Stockwerke hoch in der kalten, feuchten Dunkelheit. Gelbes Licht schimmerte durch geschnitzte
    Fensterladen hoch oben in der stuckverzierten Fassade, die wegen der sich ablösenden Farbe schuppig aussah. Eine
    Öllampe brannte trüb über einer hölzernen Tür, dem

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