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Vorkosigan 02 03 Cordelia's Ehre

Vorkosigan 02 03 Cordelia's Ehre

Titel: Vorkosigan 02 03 Cordelia's Ehre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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benommen den Kopf schüttelte, dann sank er
    auf dem Boden zusammen.
    Sie setzte sich auf und lehnte sich an die Wand. »Ich will heim«, murmelte sie. »Das gehörte nicht zu meiner Stellenbeschreibung.« Der schwache Scherz trug nichts dazu bei, den Klumpen Hysterie aufzulösen, der ihr in der Kehle hochstieg, deshalb griff sie auf eine ältere, ernste Dienstvorschrift zurück und flüsterte deren Wortlaut vor sich hin. Als sie damit fertig war, hatte sie ihre Selbstbeherrschung zurückgewonnen.
    Sie konnte Bothari nicht auf das Bett hochheben. Stattdessen hob sie seinen schweren Kopf und schob das Kissen darunter.
    Dann zog sie seine Arme und Beine in eine bequemere
    Stellung. Wenn Vorkosigan und sein Schatten wiederkämen,
    dann sollten sie es versuchen.
    Endlich öffnete sich die Tür. Vorkosigan und Illyan kamen
    herein, schlössen die Tür schnell hinter sich und gingen
    vorsichtig um Bothari herum.
    »Also?«, sagte Cordelia. »Wie ist es gegangen?«
    »Mit maschinenartiger Präzision, wie ein Wurmhochsprung
    in die Hölle«, erwiderte Vorkosigan. Er drehte seine
    Handfläche nach oben in einer vertrauten Geste, die wie ein Angelhaken ihr Herz einfing.
    Sie blickte ihn verwirrt an. »Sie verblüffen mich genauso
    wie Bothari. Wie hat man den Mord aufgenommen?«
    »Es ging wirklich gut. Ich stehe unter Arrest und muss in
    meiner Kabine bleiben, wegen des Verdachts auf
    Verschwörung. Der Prinz denkt, ich hätte Bothari dazu
    angestiftet«, erklärte er. »Gott weiß wie.«
    »Uff, ich weiß, dass ich sehr müde bin«, sagte sie. »und
    nicht mehr allzu klar denken kann. Aber haben Sie gesagt: ›Es ging wirklich gut‹?«
172
    »Kommodore Vorkosigan, Sir«, unterbrach Illyan, »denken
    Sie daran, dass ich dieses Gespräch werde melden müssen.«
    »Welches Gespräch?«, fragte Vorkosigan. »Sie und ich sind
    allein hier drinnen, erinnern Sie sich? Sie müssen mich nicht beobachten, wenn ich allein bin, wie jedermann weiß. Man wird bald beginnen sich zu fragen, warum Sie sich so lange hier drinnen aufhalten.«
    Leutnant Illyan runzelte die Stirn angesichts dieser
    Rabulistik. »Die Absicht des Kaisers…«
    »Ja? Erzählen Sie mir alles über die Absicht des Kaisers.«
    Vorkosigan blickte wild drein.
    »Wie mir mitgeteilt wurde, war die Absicht des Kaisers, dass Sie davon abgehalten werden sollten, sich selbst zu belasten.
    Ich kann meinen Bericht nicht frisieren, das wissen Sie.«
    »Das war Ihr Argument schon vor vier Wochen. Sie haben
    gesehen, was dabei herauskommt.«
    Illyan schaute verwirrt drein.
    Vorkosigan sprach leise und beherrscht »Alles, was der
    Kaiser von mir will, wird erfüllt werden. Er ist ein großer Choreograf, und er soll seinen Tanz der Träumer haben, bis zum letzten Schritt.« Vorkosigans Hand schloss sich zu einer Faust und öffnete sich wieder. »Von dem, was mein ist, habe ich nichts seinem Dienst vorenthalten. Nicht mein Leben. Nicht einmal meine Ehre. Gewähren Sie mir wenigstens das.« Er zeigte auf Cordelia. »Sie haben mir damals Ihr Wort darauf gegeben. Haben Sie die Absicht, es zurückzunehmen?«
    »Will mir bitte jemand sagen, worüber Sie reden?«,
    unterbrach Cordelia.
    »Leutnant Illyan erlebt im Augenblick einen kleinen
    Konflikt zwischen Pflicht und Gewissen«, sagte Vorkosigan, verschränkte seine Arme und blickte auf die Wand am anderen Ende der Kabine. »Dieser Konflikt kann nicht gelöst werden, 173
    wenn man nicht eines von beiden neu definiert, und er muss jetzt entscheiden, welches von beiden.«
    »Sehen Sie, vor ein paar Wochen gab es noch einen anderen
    Vorfall wie diesen jetzt« – Illyan zeigte mit dem Daumen in Richtung auf Vorrutyers Unterkunft – »mit einer Gefangenen.
    Kommodore Vorkosigan wollte … hm … damals etwas
    dagegen tun. Ich redete es ihm aus. Nach … nachher stimmte ich zu, dass ich mich nicht einmische, wenn er etwas unternimmt, falls wieder eine solche Situation eintritt.«
    »Hat Vorrutyer sie umgebracht?«, fragte Cordelia mit
    morbidem Interesse.
    »Nein«, sagte Illyan. Er starrte trübsinnig auf seine Stiefel.
    »Kommen Sie, Illyan«, sagte Vorkosigan müde. »Wenn die
    beiden nicht entdeckt werden, dann können Sie dem Kaiser
    Ihren wahren Bericht abliefern und ihm das Frisieren
    überlassen. Und falls sie hier gefunden werden – dann wird die öffentliche Integrität Ihrer Berichte nicht Ihre dringlichste Sorge sein, glauben Sie mir.«
    »Verdammt! Oberst Negri hatte Recht«, sagte Illyan.
    »Das hat er gewöhnlich – um was

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