Vorkosigan 02 03 Cordelia's Ehre
paar Beruhigungsmittel für ihn bekommen.« Sein Blick fiel auf Illyan. »Wie steht es mit dem Agenten des kaiserlichen Stabs in der medizinischen Abteilung?«
Illyan blickte zurückhaltend drein. »Es ist möglich, dass
etwas arrangiert werden könnte.«
»Ein guter Mann.« Vorkosigan wandte sich an Cordelia.
»Sie werden hier drin bleiben und Bothari unter Kontrolle
halten müssen. Illyan und ich müssen auf der Stelle gehen, oder es wird zu viele nicht erklärbare Minuten geben zwischen dem Zeitpunkt, als wir Vorhalas verließen, und dem Augenblick, wo wir Alarm schlagen. Die Sicherheitsleute des Prinzen werden Vorrutyers Kabine gründlich überprüfen, und ebenso jedermanns Bewegungen.«
»Gehörten Vorrutyer und der Prinz derselben Partei an?«,
fragte Cordelia, die nach festem Grund in den Stromwirbeln der barrayaranischen Politik suchte.
Vorkosigan lächelte bitter. »Sie waren einfach gute
Freunde.«
Und dann war er verschwunden und ließ sie allein mit
Bothari und ihrer totalen Verwirrung.
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Sie brachte Bothari dazu, sich auf Vorkosigans
Schreibtischstuhl zu setzen, wo er zwar schwieg, aber
unaufhörlich herumzappelte. Sie saß mit überkreuzten Beinen auf dem Bett und versuchte, sich den Anschein von ruhiger Beherrschtheit und guter Laune zu geben. Das war nicht einfach, denn die Panik, von der sie erfüllt war, suchte ein Ventil.
Bothari stand auf und begann im Zimmer herumzugehen,
wobei er mit sich selber sprach. Nein, nicht mit sich selber, erkannte sie. Und ganz gewiss nicht mit ihr. Der zusammenhanglose, geflüsterte Wortfluss machte für sie überhaupt keinen Sinn. Die Zeit verging langsam, zähflüssig vor Angst.
Cordelia und Bothari schraken beide zusammen, als die Tür
sich mit einem Klicken öffnete, aber es war nur Illyan. Bothari nahm die geduckte Haltung eines Messerkämpfers an, als Illyan in die Kabine schlüpfte.
»Diener des Tieres sind die Hände des Tieres«, sagte
Bothari. »Er nährt sie mit dem Blut der Frau. Schlimme
Diener.«
Illyan beäugte ihn nervös und drückte Cordelia einige
Ampullen in die Hand. »Hier. Geben Sie ihm das. Eine davon könnte einen angreifenden Elefanten k. o. machen. Ich kann nicht bleiben.« Er schlüpfte wieder hinaus.
»Feigling«, murmelte sie hinter ihm her. Aber er hatte
vermutlich Recht. Sie dürfte wohl eine bessere Chance haben als er, dieses Mittel dem Sergeanten zu verabreichen. Botharis Erregung näherte sich einem Ausbruch.
Sie legte den Großteil der Ampullen beiseite und näherte
sich Bothari mit einem sonnigen Lächeln, dessen Wirkung
durch ihre Augen gemindert wurde, denn sie waren angstvoll geweitet. Botharis Augen waren zuckende Schlitze.
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»Kommodore Vorkosigan will, dass Sie sich jetzt ausruhen. Er hat eine Medizin geschickt, um Ihnen zu helfen.«
Er zog sich argwöhnisch vor ihr zurück, und sie blieb stehen, da sie ihn nicht in die Ecke drängen wollte. »Es ist nur ein Beruhigungsmittel, sehen Sie?«
»Die Drogen des Tieres machten die Dämonen betrunken.
Sie sangen und riefen. Schlechte Medizin.«
»Nein, nein. Dies ist eine gute Medizin. Sie wird die
Dämonen in Schlaf versetzen«, versprach sie. Es war wie ein Seiltanz im Dunkeln. Sie versuchte es anders. »Stillgestanden, Soldat«, sagte sie scharf, »Inspektion!«
Das war ein falscher Schritt. Er schlug ihr die Ampulle fast aus der Hand, als sie versuchte, sie in seinen Arm zu stechen, und seine Hand schloss sich um ihr Handgelenk wie ein Armreif aus heißem Eisen. Es tat so weh, dass sie zischend Luft holte, aber es gelang ihr gerade noch, ihre Finger zu verdrehen und das Spritzenende der Ampulle gegen die Innenseite seines Handgelenks zu drücken, bevor er sie hochhob und durch den Raum schleuderte.
Sie landete auf dem Rücken, rutschte über die Laufmatte mit einem ihrer Meinung nach fürchterlichen Lärm und knallte gegen die Tür. Bothari stürzte hinter ihr her. Kann er mich umbringen, bevor dieses Zeug wirkt?, fragte sie sich verstört und zwang sich, ganz schlaff zu wirken, als wäre sie bewusstlos. Bewusstlose waren doch sicherlich kaum bedrohlich.
Offensichtlich galt dies nicht für Bothari, denn seine Hände schlossen sich um ihren Hals. Ein Knie drückte gegen ihren Brustkorb, und sie spürte, wie in diesem Bereich etwas schmerzhaft danebenging. Sie riss rechtzeitig ihre Augen auf, um zu sehen, wie er die Augen verdrehte. Seine Hände wurden schlaff, und er rollte von ihr herunter, kam auf seine Hände und 171
Knie, wobei er
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