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Vorkosigan 02 03 Cordelia's Ehre

Vorkosigan 02 03 Cordelia's Ehre

Titel: Vorkosigan 02 03 Cordelia's Ehre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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hatte die
    Absicht, durch ihn Barrayar zu regieren, wenn er auf den Thron käme. Auf eigene Initiative – Grishnov wäre bereit gewesen zu warten, glaube ich – hatte der Prinz in den letzten achtzehn Monaten zwei Attentatsversuche auf seinen Vater eingefädelt«
    Cordelia stieß einen lautlosen Pfiff aus. »Ich beginne fast zu verstehen. Aber warum ihn nicht einfach still aus dem Weg schaffen? Sicherlich hätten es der Kaiser und Ihr Oberst Negri zusammen geschafft, wenn es überhaupt jemand konnte.«
    »Die Idee wurde diskutiert Gott steh mir bei, ich meldete
    mich sogar freiwillig dafür, als eine Alternative zu diesem –
    Blutbad.«
    Er hielt inne. »Der Kaiser liegt im Sterben. Er hat keine Zeit mehr zu warten, dass dieses Problem sich von selbst löst Er ist ganz besessen davon, dass er sein Haus bestellt zurück lässt.
    Das Problem ist der Sohn des Prinzen. Er ist erst vier.
    Sechzehn Jahre sind eine lange Zeit für eine
    Regentschaftsregierung. Nach dem Tod des Prinzen würden
    Grishnov und die ganze Ministerialpartei das Machtvakuum
    ausfüllen, wenn sie intakt blieben.
    Es war nicht genug, den Prinzen zu töten. Der Kaiser
    glaubte, dass er die ganze Kriegspartei vernichten müsste, und 217
    zwar so wirksam, dass sie sich eine ganze weitere Generation nicht wieder erheben würde. Also war da zuerst ich, der über die strategischen Probleme mit Escobar nörgelte. Dann kam über Negris eigenes Geheimdienstnetz die Information über die Plasma-Spiegel. Der militärische Geheimdienst hatte sie nicht Dann wieder ich mit der Nachricht, dass der Überraschungseffekt verloren war. Wissen Sie, dass er einen Teil davon auch unterdrückte? Es konnte nur eine Katastrophe geben. Und dann waren da Grishnov und die Kriegspartei und der Prinz, die alle nach Ruhm lechzten. Der Kaiser müsste nur zur Seite treten und sie in ihr Verderben rennen lassen.« Jetzt riss er das Gras büschelweise heraus.
    »Es passte alles so gut zusammen; es lag eine fast
    hypnotisierende Faszination darin. Aber es war riskant Es
    bestand sogar die Möglichkeit, dass alle getötet werden würden außer dem Prinzen, wenn man die Ereignisse sich selbst überließ. Ich wurde dort postiert, wo ich war, um dafür zu sorgen, dass das Drehbuch befolgt wurde. Den Prinzen aufstacheln und sicherstellen, dass er sich zur rechten Zeit an die Frontlinie begab. Daher die kleine Szene, die Sie in meiner Kabine beobachtet hatten. Ich verlor nie meine Beherrschung.
    Ich trieb nur einen weiteren Nagel in den Sarg.«
    »Ich vermute, ich sehe jetzt, wer der andere Ausführende bei dem Plan war – der Stabsarzt?«
    »Ganz recht.«
    »Reizend.«
    »Ist es allerdings nicht.« Er legte sich ins Gras und blickte in den türkisfarbenen Himmel. »Ich konnte nicht einmal ein rechtschaffener Attentäter sein. Erinnern Sie sich, dass ich sagte, ich wollte in die Politik gehen? Ich glaube, ich bin jetzt von diesem Ehrgeiz geheilt.«
    »Was war mit Vorrutyer? Sollten Sie ihn auch umbringen
    lassen?«
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    »Nein. Im Originaldrehbuch war er als der Sündenbock
    vorgesehen. Seine Rolle wäre gewesen, nach der Katastrophe den Kaiser um Verzeihung für den Schlamassel zu bitten, als Teil des allgemeinen Zusammenbruchs der Kriegspartei.
    Obwohl er der intellektuelle Ratgeber des Prinzen war,
    beneidete ich ihn nicht um seine Zukunft. Die ganze Zeit, wo er mir zusetzte, konnte ich sehen, wie ihm der Boden unter den Füßen wegbröckelte. Es verwirrte ihn. Er hatte mich früher immer dazu bringen können, meine Beherrschung zu verlieren.
    Das war ein großer Spaß für ihn gewesen, als wir noch jünger waren. Er konnte nicht verstehen, warum er seine Wirkung verloren hatte.« Vorkosigans Augen blieben irgendwohin in die hohe blaue Leere gerichtet und begegneten ihrem Blick nicht.
    »Nehmen Sie es, wie Sie wollen, sein Tod gerade zu dem
    Zeitpunkt hat viele Menschenleben gerettet. Er hätte versucht, den Kampf viel länger fortzusetzen, um politisch seine Haut zu retten. Das war der Preis, der mich am Ende überzeugte. Ich dachte, wenn ich nur zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort wäre, dann könnte ich die Aufgabe des Rückzugs besser erfüllen als jeder andere im Generalstab.«
    »Also sind wir alle nur Ezar Vorbarras Werkzeuge«, sagte
    Cordelia langsam, mit einem üblen Gefühl im Magen. »Ich und mein Konvoi. Sie, die Escobaraner – sogar der alte Vorrutyer.
    So viel wäre also zu patriotischem Getue und rechtschaffenem Zorn zu sagen. Es war alles eine Farce.«
    »Damit

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