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Vorkosigan 02 03 Cordelia's Ehre

Vorkosigan 02 03 Cordelia's Ehre

Titel: Vorkosigan 02 03 Cordelia's Ehre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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wieder seinen Offizieren.
    Es war eine einfache Stahltafel, die dem Standard des
    barrayaranischen Militärs entsprach; Rechtschreibung, Zahlen und Daten waren alle in Ordnung. Cordelia nahm die Tafel kurz in die Hand. Sie sah solide aus und würde wohl halten.
    Vorkosigan beendete seine Sitzung und kam an ihre Seite.
    »Ist es gut so?«
    »Schön.« Sie lächelte ihm zu. »Konnten Sie das Grab
    finden?«
    »Ja, Ihr Lager ist noch aus geringer Höhe aus der Luft
    sichtbar, eine weitere Regenzeit wird es allerdings
    auslöschen.«
    Die Stimme des Dienst habenden Wachsoldaten drang zu
    ihnen herüber; an der Tür gab es Aufregung. »Das sagen Sie.
    Soweit ich weiß, könnten das auch Bomben sein. Sie können
    sie nicht da hineinbringen!« Darauf antwortete eine andere Stimme: »Er muss es persönlich unterschreiben. So lauten meine Befehle. Ihr Burschen führt euch auf, als hättet ihr den verdammten Krieg gewonnen.«
    Der zweite Sprecher, ein Mann in der dunkelroten Uniform
    eines escobaranischen Medizintechnikers, kam rückwärts durch die Tür, gefolgt von einer Schwebepalette an einer Steuerleitung, die wie ein bizarrer Ballon aussah. Sie war beladen mit großen Kanistern, jeder etwa einen halben Meter hoch, die mit Steuertafeln und Zugriffsöffnungen versehen waren. Cordelia erkannte sie sofort und erstarrte; ihr wurde fast übel. Vorkosigan blickte verständnislos drein.
    Der Techniker blickte sich um. »Ich habe eine Quittung
    hierfür, auf der Admiral Vorkosigans persönliche Unterschrift erforderlich ist. Ist er hier?«
    Vorkosigan trat vor. »Ich bin Vorkosigan. Was ist das hier…
    hm…«
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    »MedTech«, flüsterte ihm Cordelia als Hinweis zu.
    »Medizintechniker?«, beendete Vorkosigan seine Frage
    glatt, obwohl der ärgerliche Blick, den er ihr zuwarf, darauf schließen ließ, dass dies nicht der Hinweis war, den er erwartet hatte.
    Der Medizintechniker lächelte säuerlich. »Wir schicken sie an die Sender zurück.«
    Vorkosigan ging um die Palette herum. »Ja, aber was sind diese Dinger?«
    »Alle eure Bankerte.«
    Cordelia, die die echte Verwirrung in Vorkosigans Stimme
    wahrgenommen hatte, fügte hinzu: »Es sind
    Uterusreplikatoren… hm… Admiral. In sich geschlossen, mit
    unabhängiger Energieversorgung – sie brauchen allerdings
    Wartung.«
    »Jede Woche«, pflichtete der Medizintechniker mit
    tückischer Freundlichkeit bei. Er hielt eine Datendisc hoch.
    »Man hat Ihnen auch Instruktionen mitgeschickt.«
    Vorkosigan blickte erschrocken drein. »Was, zum Teufel,
    soll ich mit ihnen anfangen?«
    »Sie dachten wohl, Sie ließen unsere Frauen diese Frage
    beantworten, nicht wahr?«, erwiderte der Medizintechniker
    angespannt und sarkastisch. »Persönlich würde ich anregen, Sie hängen sie ihren Vätern um den Hals. Die väterlichen Genkomplemente sind auf jedem markiert, also sollten Sie keine Probleme damit haben, festzustellen, wem sie gehören.
    Unterschreiben Sie hier.«
    Vorkosigan nahm die Quittung und las sie zweimal durch. Er ging noch einmal um die Palette herum und zählte: dabei sah er zutiefst beunruhigt aus. Bei seinem Rundgang kam er zu Cordelia und murmelte: »Ich wusste nicht dass sie so etwas machen können.«
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    »Man benutzt sie zu Hause immerzu, in medizinischen
    Notfällen.«
    »Sie müssen fantastisch komplex sein.«
    »Und auch teuer. Ich bin überrascht – vielleicht wollte man einfach nicht darüber streiten, ob man sie mit einigen der Mütter nach Hause nehmen sollte. Einige von ihnen waren emotional ziemlich gespalten hinsichtlich einer Abtreibung.
    Das überträgt die Blutschuld auf euch Barrayaraner.« Ihre
    Worte schienen in ihn einzudringen wie Kugeln, und sie
    wünschte sich, sie hätte es anders formuliert.
    »Die da drin sind alle lebendig?«
    »Sicher. Sehen Sie all die grünen Lichter? Mit den Plazentas und allem anderen. Sie schweben direkt in ihren Fruchtblasen, genau wie zu Hause.«
    »Und bewegen sich?«
    »Ich nehme es an.«
    Er rieb sich das Gesicht und blickte gequält auf die Kanister.
    »Siebzehn. Heiliger Strohsack! Cordelia Naismith, was soll ich mit ihnen machen? Der Sanitätsoffizier natürlich, aber…«Er richtete sich an den Schreiber, der wie gebannt dreinblickte.
    »Holen Sie den Stabsarzt her, ganz schnell.« Er wandte sich wieder Cordelia zu und sagte ganz leise: »Wie lange werden diese Dinger funktionieren?«
    »Die vollen neun Monate, falls notwendig.«
    »Kann ich meine Quittung haben, Admiral?«, fragte der
    Medizintechniker laut.

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