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Vorkosigan 02 03 Cordelia's Ehre

Vorkosigan 02 03 Cordelia's Ehre

Titel: Vorkosigan 02 03 Cordelia's Ehre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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barravaranischen Wachsoldaten gehört Nachdem wir an Bord des Flaggschiffs gebracht worden waren, ist sie entkommen und hat persönlich den Befehlshaber der Barrayaraner, Admiral Vorrutyer, umgebracht. Deshalb ist der Angriff der Barrayaraner zusammengebrochen. Ein Hoch auf Captain Naismith!«
    »Das stimmt so nicht«, widersprach Cordelia, aber ihre
    Worte gingen in dem Geschrei und den Beifallsrufen unter.
    »Ich habe Vorrutyer nicht umgebracht. Bitte! Lasst mich
    runter!« Ihre Männer hoben sie, angeführt von Parnell, auf ihre 211
    Schultern und veranstalteten mit ihr einen spontanen Umzug durch das Lager. »Es ist nicht wahr! Hört auf damit!«
    Es war wie ein Versuch, die Meeresflut mit einer Teetasse
    umzukehren. Die Geschichte kam in dieser Form einfach bei
    den arg mitgenommenen Gefangenen am besten an und war
    eine zu starke Erfüllung ihrer Wünsche. Sie war Balsam für ihre verwundeten Gemüter und wurde zu ihrer stellvertretenden Rache. Sie wurde weitererzählt, bearbeitet, vergrößert, umgewandelt, bis sie nach vierundzwanzig Stunden so reich und unausrottbar war wie eine Legende. Nach ein paar Tagen gab Cordelia es auf, die Geschichte noch zu korrigieren.
    Die Wahrheit war zu kompliziert und zu problematisch, um
    die anderen Gefangenen anzusprechen, und Cordelia selbst, die in ihrem Bericht alles unterdrückte, was mit Vorkosigan zu tun hatte, konnte sie nicht überzeugend klingen lassen. Ihr Dienst erschien ihr aller Bedeutung entleert, langweilig und farblos.
    Sie hatte Sehnsucht nach ihrem Zuhause, ihrer vernünftigen Mutter und ihrem vernünftigen Bruder, nach Ruhe und nach einem Gedanken, der sich mit einem anderen verknüpfen würde, ohne dass dabei eine Kette heimlichen Schreckens
    herauskäme.
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    Das Lager kehrte bald zur Routine zurück, oder zu dem, was immer Routine hätte sein sollen. Es folgten Wochen des Wartens auf den Abschluss der langsamen Verhandlungen um den Gefangenenaustausch, und alle schmiedeten detaillierte Pläne, was sie tun würden, wenn sie nach Hause kämen.
    Cordelia entwickelte allmählich eine nahezu normale
    Beziehung zu ihren Kameradinnen in der Unterkunft, obwohl
    die immer noch versuchten, ihr besondere Privilegien
    einzuräumen. Sie hörte nichts von Vorkosigan.
    Sie lag eines Nachmittags auf ihrem Bett und tat so, als
    schliefe sie, als Leutnant Alfredi sie wachrüttelte.
    »Draußen ist ein barrayaranischer Offizier, der sagt, dass er mit Ihnen sprechen möchte.« Alfredi folgte ihr zur Tür, auf ihrem Gesicht zeichneten sich Misstrauen und Feindseligkeit ab. »Ich meine, wir sollten nicht zulassen, dass man Sie wegbringt. Wir sind jetzt schon so nahe an der Heimkehr. Die haben es bestimmt auf Sie abgesehen.«
    »Oh. Das geht schon in Ordnung, Marsha.«
    Vor der Unterkunft stand Vorkosigan, in der grünen
    Uniform, die beim Stab täglich getragen wurde. Wie
    gewöhnlich begleitete ihn Illyan. Er erschien angespannt,
    respektvoll, müde und verschlossen.
    »Captain Naismith«, sagte er formell, »kann ich mit Ihnen
    sprechen?«
    »Ja, aber – nicht hier.« Sie war sich der kritischen Blicke ihrer Kameradinnen bewusst. »Können wir vielleicht ein Stück zusammen gehen?«
    Er nickte, und sie gingen los. Beide schwiegen. Er
    verschränkte die Hände hinter seinem Rücken. Sie schob ihre Hände in die Taschen ihres orangefarbenen Pyjamaoberteils.
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    Illyan folgte ihnen wie ein Hund, man konnte ihn nicht
    abschütteln. Sie verließen den Lagerbereich und gingen auf die Wälder zu.
    »Ich bin froh, dass Sie gekommen sind«, sagte Cordelia. »Es gibt ein paar Dinge, die ich Sie fragen möchte.«
    »Ja. Ich wollte Sie früher besuchen, aber diese ganze Sache richtig abzuwickeln, hat mich ziemlich auf Trab gehalten.«
    Mit einer Bewegung ihres Kopfes wies sie auf seine gelben
    Kragenabzeichen. »Meinen Glückwunsch zu Ihrer
    Beförderung.«
    »Ach das.« Er berührte eines der Abzeichen kurz. »Das hat
    keine Bedeutung. Ist bloß eine Formalität, um die Arbeit zu beschleunigen, die ich jetzt tue.«
    »Und die besteht worin?«
    »Die Armada aufzulösen, den Lokalraum dieses Planeten zu
    schützen, Politiker zwischen Barrayar und Escobar hin-und herzutransportieren. Allgemeines Saubermachen, nachdem die Party jetzt vorbei ist. Überwachung des Gefangenenaustauschs.«
    Sie folgten einem breiten Pfad, der durch die graugrünen
    Wälder geschlagen war, den Abhang hinauf, hinaus aus der
    Kratermulde.
    »Ich wollte um Verzeihung dafür bitten, dass ich Sie unter

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