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Vorkosigan 02 03 Cordelia's Ehre

Vorkosigan 02 03 Cordelia's Ehre

Titel: Vorkosigan 02 03 Cordelia's Ehre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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Gottyan…«
    »Vergessen Sie nicht die Escobaraner. Und auch nicht ein
    paar Betaner.«
    »Ich werde ihrer gedenken.« Er ging neben ihr den Pfad
    hinunter. »Gibt es irgendetwas, das Sie brauchen, im Lager?
    Ich habe versucht dafür zu sorgen, dass im Allgemeinen alles zur Verfügung gestellt wird, soweit unsere Vorräte das erlauben, aber ich kann etwas übersehen haben.«
    »Das Lager scheint jetzt in Ordnung zu sein. Ich brauche
    nichts Besonderes. Alles, was wir wirklich brauchen, ist
    heimzugehen. Nein – jetzt, da es mir einfällt, bitte ich Sie doch noch um einen Gefallen.«
    »Um welchen?«, fragte er eifrig.
    »Leutnant Rosemonts Grab. Es ist nicht gekennzeichnet
    worden. Ich komme vielleicht nie mehr dorthin. Könnten Sie Ihre Leute veranlassen, das Grab zu kennzeichnen, solange man noch die Überreste unseres Lagers ausmachen kann? Ich weiß alle seine Daten. Ich habe schließlich seine persönlichen Formulare oft genug in den Händen gehabt, ich kann sie noch auswendig.«
    »Ich werde mich persönlich darum kümmern.«
    »Warten Sie.« Er blieb stehen, und sie streckte ihm eine
    Hand hin. Seine kräftigen Finger umfassten ihre schlanken; seine Haut war warm und trocken, und es kam ihr vor, als
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    verbrenne sie sich daran. »Bevor wir den armen Leutnant
    Illyan wieder aufklauben…«
    Er nahm sie in die Arme, und sie küssten sich zum ersten
    Mal.
    »Oh«, murmelte sie. »Vielleicht war das ein Fehler. Es tut so weh, wenn du aufhörst.«
    »Nun, lass mich …« Seine Hand streichelte sanft ihr Haar
    und verbarg sich dann verzweifelt in einer schimmernden
    Strähne; sie küssten sich noch einmal.
    »Hm, Sir?« Leutnant Illyan kam auf dem Pfad heraus und
    räusperte sich laut und vernehmlich. »Haben Sie die
    Stabskonferenz vergessen?«
    Vorkosigan ließ sie mit einem Seufzer los. »Nein, Leutnant.
    Ich habe sie nicht vergessen.«
    »Darf ich Ihnen gratulieren, Sir?« Er lächelte.
    »Nein, Leutnant.«
    Sein Lächeln verschwand. »Ich – verstehe nicht, Sir.«
    »Das ist ganz in Ordnung, Leutnant.«
    Sie gingen weiter, Cordelia mit ihren Händen in den
    Taschen, Vorkosigan mit den seinen auf dem Rücken
    verschränkt.
    Die meisten der escobaranischen Frauen waren schon mit dem Shuttle zu dem Schiff hinaufgeflogen, das angekommen war, um sie nach Hause zu holen, als spät am nächsten Nachmittag ein adretter barrayaranischer Wachsoldat an der Tür ihrer Unterkunft erschien und Captain Naismith zu sprechen verlangte.
    »Der Admiral lässt Sie grüßen. Madame, und er will wissen, ob Sie die Daten auf der Gedenktafel überprüfen wollen, die er für Ihren Offizier hat anfertigen lassen. Sie ist in seinem Büro.«
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    »Ja gewiss.«
    »Cordelia, um Gottes willen«, zischte Leutnant Alfredi,
    »gehen Sie dort nicht allein hinein.«
    »Es ist in Ordnung«, erwiderte sie murmelnd und
    ungeduldig. »Vorkosigan ist in Ordnung.«
    »So? Und was wollte er gestern von Ihnen?«
    »Ich habe es Ihnen schon gesagt, es ging um die Sache mit
    der Gedenktafel.«
    »Das kann doch nicht zwei volle Stunden gedauert haben.
    Wissen Sie, dass Sie so lange wegwaren? Ich habe gesehen,
    wie er Sie anschaute. Und Sie – Sie kamen zurück und sahen aus wie eine lebende Leiche.«
    Cordelia wies ihre besorgten Proteste gereizt ab und folgte dem äußerst höflichen Wachsoldaten zu den Lagerhöhlen. Die planetarischen Verwaltungsbüros der barrayaranischen Streitkräfte waren in einer der Seitenhallen eingerichtet. In ihnen herrschte eine vorsichtig geschäftige Stimmung, die auf die nahe Anwesenheit von Stabsoffizieren schließen ließ, und als sie Vorkosigans Büro betraten (sein Name und sein Rang wurden auf einer schönen Tafel verkündet, über dem Geschmier, das seinem Vorgänger gegolten hatte), da fanden sie ihn tatsächlich drinnen anwesend.
    Illyan, ein Kapitän und ein Kommodore waren mit ihm um
    ein Computerterminal gruppiert, offensichtlich war gerade eine Art Lagebesprechung im Gange. Er brach ab, um sie mit einem vorsichtigen Nicken zu begrüßen, das sie auf gleiche Art beantwortete. Obwohl meine Augen genau so hungrig aussehen wie die seinen, dachte sie. Dieses Menuett der guten Manieren, das wir veranstalten, um unsere privaten Gefühle vor der Masse zu verbergen, nützt gar nichts, wenn wir nicht unsere Blicke besser verbergen.
    »Sie liegt auf dem Tisch des Schreibers, Cor… Captain
    Naismith«, dirigierte er sie mit einer Handbewegung. »Schauen 224
    Sie sie sich bitte an.« Dann widmete er seine Aufmerksamkeit

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