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Vorkosigan 02 03 Cordelia's Ehre

Vorkosigan 02 03 Cordelia's Ehre

Titel: Vorkosigan 02 03 Cordelia's Ehre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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Pause, um eine Kapsel zu schlucken, und bemerkte: »Eine Allergie. Entschuldigen Sie. Stellen Sie sich diese Methode als emotionale Wünschelrute vor, die nach den verschütteten Wasseradern Ihrer Erfahrungen sucht.«
    »Und Ihnen sagt, wo Sie den Brunnen bohren sollen, wie?«
    »Genau. Macht es Ihnen etwas aus, wenn ich rauche?«
    »Nur zu.«
    Mehta zündete sich eine aromatische Zigarette an und legte sie beiläufig in einen Aschenbecher ab, den sie mitgebracht hatte. Der Rauch wurde zu Cordelia getrieben; sie blinzelte, weil er so scharf war. Seltsame Perversion für eine Ärztin; nun ja, wir haben alle unsere Schwächen. Sie beäugte den Kasten und unterdrückte ihre Irritation.
    »Jetzt ein Ausgangspunkt«, sagte Mehu. »Juli.«
    »Soll ich August oder was sagen?«
    »Nein, das ist kein freier Assoziationstest – die Maschine wird die Arbeit übernehmen. Aber Sie können, wenn Sie wollen.«
    »Geht schon.«
    »Zwölf.«
    Apostel, dachte Cordelia. Eier. Weihnachtstage.
    »Tod.«
254
    Geburt, dachte Cordelia. Die Barrayaraner der Oberschicht
    stecken alles in ihre Kinder. Name, Besitz, Kultur, sogar die Kontinuität ihrer Regierung. Eine schwere Last, kein Wunder, dass sich die Kinder unter dieser Belastung krümmen und drehen.
    »Geburt.«
    Tod, dachte Cordelia. Ein Mann ohne Sohn ist dort ein
    wandelndes Gespenst, ohne Anteil an ihrer Zukunft. Und wenn ihre Regierung versagt, dann zahlen sie den Preis mit den Leben ihrer Kinder. Fünftausend.
    Mehta schob den Aschenbecher ein bisschen nach links. Es
    half nichts, sondern machte die Sache mit dem Rauch nur noch schlimmer.
    »Sex.«
    Unwahrscheinlich, wenn ich hier bin und er dort…
    »Siebzehn.«
    Kanister, dachte Cordelia. Ich möchte wissen, wie es diesen armen, verzweifelten Häufchen Leben jetzt geht?
    Dr. Mehta runzelte unsicher die Stirn, als sie die Anzeigen an ihrem Kasten ablas. »Siebzehn?«, wiederholte sie.
    Achtzehn, dachte Cordelia entschlossen. Dr. Mehta machte
    sich eine Notiz.
    »Admiral Vorrutyer.«
    Armes, hingeschlachtetes Ekel. Wissen Sie, ich glaube, dass Sie die Wahrheit gesagt haben – Sie müssen Aral einmal geliebt haben, um ihn so zu hassen. Ich frage mich, was er Ihnen angetan hat Sie zurückgewiesen, höchstwahrscheinlich.
    Diesen Schmerz könnte ich verstehen. Vielleicht sind wir
    eigentlich in einigen Punkten einer Meinung…
    Mehta regulierte einen anderen Drehschalter an ihrem
    Kasten, runzelte erneut die Stirn, drehte wieder zurück.
    »Admiral Vorkosigan.«
255
    Ach, Liebster, lass uns einander treu sein … Cordelia
    richtete ihren Blick müde auf Mehtas blaue Uniform. Sie wird einen Geysir bekommen, wenn sie hier einen Brunnen bohrt –vermutlich weiß sie es schon, sie macht sich eine weitere Notiz…
    Mehta blickte auf ihr Chronometer und beugte sich mit
    erhöhter Aufmerksamkeit vor. »Lassen Sie uns über Admiral
    Vorkosigan reden.« Lassen Sie uns nicht, dachte Cordelia.
    »Was ist mit ihm?«
    »Wissen Sie, ob er viel im barrayaranischen
    Nachrichtendienst arbeitet?«
    »Ich glaube nicht. Seine Hauptfunktion scheint Taktiker im Stab zu sein, wenn… wenn er nicht auf Patrouillendienst ist.«
    »Der Schlächter von Komarr.«
    »Das ist eine verdammte Lüge«, sagte Cordelia automatisch
    und wünschte sich sofort, sie hätte nichts gesagt.
    »Von wem wissen Sie das?«, fragte Mehta.
    »Von ihm selbst.«
    »Von ihm selbst Aha.«
    Ich werd's Ihnen zeigen, von wegen ›Aha‹ – nein.
    Kooperation! Ruhig bleiben! Ich bin ruhig… Wenn die Frau
    nur ihre Zigarette entweder zu Ende rauchen oder ausmachen würde. Meine Augen brennen schon davon.
    »Welchen Beweis hat er Ihnen gegeben?«
    Keinen, erkannte Cordelia. »Sein Wort, nehme ich an. Seine Ehre.«
    »Ziemlich vage.« Sie machte sich eine weitere Notiz. »Und
    Sie haben ihm geglaubt?«
    »Ja.«
    »Warum?«
256
    »Es – schien im Einklang mit dem zu stehen, was ich von
    seinem Charakter sah.«
    »Sie waren sechs Tage lang seine Gefangene, nicht wahr, auf jener Erkundungsmission?«
    »Stimmt.«
    Mehta klopfte mit ihrem Lichtgriffel auf den Tisch, sagte
    geistesabwesend »hm« und blickte durch Cordelia hindurch.
    »Sie scheinen von Vorkosigans Wahrhaftigkeit gänzlich
    überzeugt zu sein. Sie glauben also nicht, dass er Sie je
    angelogen hat?«
    »Nun – ja, aber schließlich war ich ja eine feindliche
    Offizierin.«
    »Und doch scheinen Sie seine Aussagen fraglos zu
    akzeptieren.« Cordelia versuchte zu erklären.
    »Das Wort eines Mannes ist für einen Barrayaraner

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