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Vorkosigan 02 03 Cordelia's Ehre

Vorkosigan 02 03 Cordelia's Ehre

Titel: Vorkosigan 02 03 Cordelia's Ehre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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Mund
    lächelte, ihre Augen zuckten, und sie machte sich mit
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    unnötigem Energieaufwand daran, Cordelias wenige
    Habseligkeiten unterzubringen.
    Am vierten Nachmittag ihres Urlaubs kam ihr vorgesetzter
    Offizier mit einem beunruhigenden Besuch.
    »Captain Naismith, das ist Dr. Mehta vom Medizinischen
    Dienst der Expeditionsstreitkräfte«, stellte Kommodore Tailor vor. Dr. Mehta war eine schlanke, braunhäutige Frau etwa in Cordelias Alter, mit zurückgekämmtem dunklem Haar, kühl und antiseptisch in ihrer blauen Uniform.
    »Nicht noch ein Psychiater«, seufzte Cordelia. Ihre
    Nackenmuskeln verkrampften sich. Noch mehr Befragungen –
    noch mehr Verdrehen, noch mehr Ausweichen, immer
    schwächere Lügengewebe, um die Lücken in ihrer Geschichte
    zu verdecken, wo sich Vorkosigans bittere Wahrheiten
    verbargen …
    »Endlich sind Kommodore Spragues Berichte mit Ihrem
    Dossier eingetroffen, ein bisschen spät, wie es scheint.« Tailor presste mitfühlend die Lippen zusammen. »Grässlich. Es tut mir Leid. Wenn wir es eher gehabt hätten, dann hätten wir Ihnen die Geschichte letzte Woche ersparen können. Und allen anderen auch.«
    Cordelia errötete. »Ich wollte ihn nicht treten. Er ist in mich hineingerannt. Es wird nicht wieder vorkommen.«
    Kommodore Tailor unterdrückte ein Grinsen. »Na ja, ich
    habe nicht für ihn gestimmt. Steady Freddy gilt nicht meine hauptsächliche Sorge. Jedoch hat er…«, Tailor räusperte sich, »ein persönliches Interesse für Ihren Fall entwickelt. Sie sind jetzt eine Persönlichkeit von öffentlicher Bedeutung, ob es Ihnen gefällt oder nicht.«
    »Ach, Unsinn.«
    »Es ist kein Unsinn. Sie haben eine Verpflichtung.«
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    Wen zitierst du, Bill?, dachte Cordelia. Das ist nicht deine Stimme. Sie rieb sich den Nacken. »Ich dachte, ich hätte alle meine Verpflichtungen erfüllt. Was will man von mir noch mehr?«
    Tailor hob die Schultern. »Man dachte – so wurde mir zu
    verstehen gegeben –, dass Sie eine Zukunft haben könnten als Sprecherin der – der Regierung. Aufgrund Ihrer Kriegserfahrung. Sobald es Ihnen wieder gut geht«
    Cordelia schnaubte. »Man hat einige schrecklich sonderbare Illusionen über meine soldatische Karriere. Sehen Sie, soweit es mich angeht, kann sich Steady Freddy einen Büstenhalter mit Schaumgummieinlagen anziehen und um die Stimmen der Hermaphroditen in Quartz werben. Aber ich werde n-nicht die Rolle einer… einer Propagandakuh übernehmen, die von irgendeiner Partei gemolken wird. Ich habe eine Abneigung gegen die Politik, um einen Freund zu zitieren.«
    »Nun ja…«, er zuckte die Achseln, als hätte auch er sich
    einer Pflicht entledigt, und fuhr sicherer fort: »Sei es, wie es mag, meine Sorge ist, dass wir Sie wieder dienstfähig bekommen.«
    »Ich bin… ich werde okay sein, nach m-meinem Monat
    Urlaub. Ich brauche einfach mal Ruhe. Ich möchte wieder in den Erkundungsdienst gehen.«
    »Und das können Sie auch. Sobald Sie medizinisch
    gesundgeschrieben sind.«
    »Oh.« Sie brauchte einen Augenblick, um den eigentlichen
    Sinn dieser Aussage zu begreifen. »0 nein – warten Sie einen Augenblick. Ich hatte ein kleines P-Problem mit Dr. Sprague.
    Eine sehr nette Frau, ihre Schlüsse waren zwar folgerichtig, aber ihre Prämissen waren falsch.«
    Kommodore Tailor blickte sie traurig an. »Ich glaube, ich
    sollte Sie jetzt lieber Dr. Mehta übergeben. Sie wird alles 252
    erklären, Sie werden mit ihr zusammenarbeiten, nicht wahr, Cordelia?«
    Cordelia verzog entmutigt die Lippen. »Damit ich Sie richtig verstehe: Sie wollen sagen, dass ich niemals wieder einen Fuß auf ein Schiff des Erkundungsdienstes setzen werde, wenn ich Ihre Seelenklempnerin nicht zufrieden stellen kann. Kein K-Kommando – das heißt tatsächlich: keinen Job.«
    »Das ist – eine sehr harte Art, es zu formulieren. Aber Sie wissen selbst, für den Erkundungsdienst, wo kleine Gruppen von Menschen beträchtliche Zeit miteinander isoliert sind, sind die psychischen Profile von äußerster Wichtigkeit.«
    »Ja. ich weiß…«Sie zwang ihren Mund zu einem Lächeln.
    »Ich werde k-ko-operieren. G-gewiss.«
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    »Nun«, sagte Dr. Mehta fröhlich am nächsten Nachmittag und stellte ihren Kasten auf einem Tisch im Apartment der Naismiths ab, »dies ist eine völlig nichtinvasive Methode der Beobachtung. Sie werden nichts spüren, es wird Ihnen nichts geschehen, außer dass ich Hinweise bekomme, welche Themen für Ihr Unterbewusstsein von Bedeutung sind.« Sie machte eine

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