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Vorkosigan 07 Cetaganda

Vorkosigan 07 Cetaganda

Titel: Vorkosigan 07 Cetaganda Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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dazu bringen, daß er die Liste ausspuckt. Es handelt sich dabei um eine stumpfsinnige Triage einer großen Datenmenge, aber
    angenommen, Sie lassen die Kennzeichen dieser sechs mit Ihren Datenbeständen abgleichen und überprüfen sie nach zufälligen Duplikaten unter lebenden HaudFrauen.
    Falls die Frau dem Satrapie-Gouverneur dient, dann hat sie ihm vielleicht auch bei diesem Mord gedient. Sie könnten Ihre Verräterin identifizieren, ohne die Sternenkrippe verlassen zu müssen.«
    Rian, die sich gespannt vorgebeugt hatte, lehnte sich mit einem müden Seufzer zurück.
    »Ihre Uberlegungen sind korrekt, Lord Vorkosigan. Das könnten wir - wenn wir den Großen Schlüssel hätten.«
    »Oh«, sagte Miles. »Ja. Stimmt.« Ernüchtert ließ er die Schultern sinken. »Meine strategische Analyse und die geringen handfesten Beweise, die ich bis jetzt Ghem-Oberst Benin abgerungen habe, legen nahe, daß es entweder um Prinz Slyke oder den Haud IIsum Kety geht. Wobei der Haud Este Rond noch an dritter Stelle steht. Aber da Rho Ceta und My Ceta die Hauptlast zu tragen hätten, wenn tatsächlich ein offener Konflikt mit Barrayar eingefädelt würde, läuft es für mich ziemlich sicher auf eine Wahl zwischen Slyke und Kety hinaus. Kürzliche ... Ereignisse deuten sogar auf Kety.« Er schaute sich wieder im Kreis um.
    »Gibt es irgend etwas, das eine der Gemahlinnen gesehen oder gehört oder zufällig aufgeschnappt hat und das helfen würde, ihn sicherer festzunageln?«
    Gemurmelte Verneinungen waren die Antwort.
    Leider nein«, antwortete Rian. »Dieses Problem haben wir heute abend schon diskutiert.
    Bitte beginnen Sie.«
    Auf Ihre Verantwortung, Mylady. Miles holte tief Luft und begann mit der kompletten, wahrheitsgemäßen Schilderung - minus der meisten seiner Meinungen - seiner Erlebnisse auf Eta Ceta von dem Augenblick an, da Ba Lura in ihr Minishuttle gestürzt kam. Gele
    gentlich hielt er inne, um Rian Gelegenheit zu geben, ihm anzudeuten, ob sie etwas verschwiegen haben wollte. Sie schien nichts verbergen zu wollen; statt dessen brachte sie ihn mit geschickten Fragen und Stichworten dazu, alle Details auszubreiten.
    Rian hatte verstanden, so ging ihm langsam auf, daß das Problem der Geheimhaltung zwei Seiten hatte. Lord X konnte Miles ermorden lassen, vielleicht auch noch Rian. Aber selbst der größenwahnsinnigste cetagandanische Politiker mußte es äußerst schwierig finden, mit der Beseitigung aller acht Satrapie-Gemahlinnen davonzukommen. Miles' Stimme wurde kräftiger.
    Er spürte, wie sich seine zugrundeliegenden Annahmen langsam umstülpten. Rian erschien immer weniger wie eine Jungfrau in Not. Genaugenommen begann er sich zu fragen, ob er nicht versuchte, den Drachen zu retten. Nun, manchmal müssen auch Drachen gerettet werden ... Niemand zuckte auch nur mit der Wimper, als er das mißlungene Attentat vom Vortag schilderte. Wenn überhaupt, dann gab es ein unterschwelliges Gemurmel der Anerkennung für dessen Eleganz in Form und Stil und einer verhalten mitschwingenden Enttäuschung über sein Scheitern. Die Originalität des Gouverneurs bei dem Versuch, sich in ihr eigenes Territorium zu drängen, schätzten die Richterinnen jedoch nicht. Die Gemahlinnen von Sigma und Xi Ceta blickten zunehmend steinern drein und tauschten dann und wann Blicke mit hochgezogenen Augenbrauen oder ein Nicken des Einverständnisses Als er fertig war, folgte ein langes Schweigen. Zeit, Plan B zu präsentieren? »Ich habe einen Vorschlag«, meldete sich Miles kühn. »Rufen Sie alle Genbank-Duplikate von den Schiffen der Satrapie-Gouverneure zurück. Wenn sie alle zurückgebracht sind, dann haben Sie den Verräter der Möglichkeit beraubt, seine umfassenderen Pläne auszuführen. Falls er sich wei
    gert, sie zurückzugeben, dann hat er sich demaskiert.«
    »Sie zurückbringen?« fragte die Haud Pel entsetzt. »Haben Sie eine Vorstellung, wie schwierig es war, sie dort hinzubringen?«
    »Aber er könnte sowohl Genbank wie Schlüssel nehmen und fliehen«, wandte die braunlockige Gemahlin von Rho Ceta ein.
    »Nein«, sagte Miles. »Das ist das einzige, was er nicht kann. Zwischen ihm und seinem Heimatplaneten gibt es zu viele Wurmloch-Sprungstationen, die von kaiserlichen Schiffen bewacht werden. Militärisch gesprochen: eine offene Flucht ist unmöglich. Er würde es nie schaffen. Er kann nicht das Geringste davon verlauten lassen, bis er nicht sicher im Orbit von... XYZ Ceta ist. Ulkigerweise haben wir ihn in die Ecke gedränt, bis

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