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Vorkosigan 07 Cetaganda

Vorkosigan 07 Cetaganda

Titel: Vorkosigan 07 Cetaganda Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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höchste Belohnung, wenn ihre Kunst in den kaiserlichen Garten aufgenommen wird. Die Haud arbeiten nur mit menschlichem Material.«
    Er konnte sich nicht erinnern, irgendwelche Monstrositäten gesehen zu haben. »Wo?«
    »Wir machen die Feldtests unserer Ideen meistens an den Ba-Dienern. Das verhindert die zufällige Freisetzung genomischen Materials auf sexuellem Weg.«
    »Ach so.«
    »Unsere höchste Ehre besteht darin, daß ein günstiger Genkomplex, den wir entwickelt haben, in das Haud-Genom selbst aufgenommen wird.«
    Es war wie eine Umkehrung der Goldenen Regel - tu dir nie an, was du nicht zuerst an anderen versucht hast. Miles lächelte ziemlich nervös und verfolgte das Thema nicht weiter.
    Ein Bodenwagen mit einem Ba-Diener als Fahrer wartete am Seiteneingang des Himmlischen Gartens auf die Kugel der Haud Pel, und sie wurden auf normaleren Wegen zum Penthouse der Lady d'Har zurückgebracht.
    Pel ließ ihn in einem anderen abgeschiedenen Winkel in einem unbeobachteten Augenblick aus ihrer Kugel heraus und schwebte dann wieder davon. Er stellte sich vor, wie sie Rian berichtete: Ja, Mylady, ich habe den Barrayaraner wie befohlen wieder in der Wildnis abgesetzt. Ich hoffe, er findet dort draußen Nahrung und Gefährten ... Er setzte sich auf eine Bank, von der aus man den Himmlischen Garten sehen konnte, und meditierte über diesen Ausblick, bis Ivan und Vorob'yev ihn fanden.
    Sie schauten ihn erschrocken beziehungsweise verärgert an. »Du bist spät dran«, sagte Ivan. »Wo, zum Teufel, bist du gewesen?«
    »Ich war nahe dran, Oberst Vorreedi und die Wachen herbeizurufen«, fügte Botschafter Vorob'yev streng hinzu.
    »Das wäre ... vergeblich gewesen«, seufzte Miles. »Wir können gehen.«
    »Gott sei Dank«, murmelte Ivan.
    Vorob'yev sagte nichts. Miles erhob sich und fragte sich, wie lange noch der Botschafter und Vorreedi Noch nicht als Antwort akzeptieren würden.
    Noch nicht. Bitte, noch nicht.

KAPITEL 13
    Nichts hätte Miles lieber gehabt als einen freien Tag. Aber doch nicht heute, dachte er. Das Schlimmste daran war, zu wissen, daß er sich das selbst eingebrockt hatte. Bis die Gemahlinnen die Rückgabe der Genbanken abgeschlossen hat ten, konnte er nichts anderes tun als warten. Und wenn nicht Rian einen Wagen zur Botschaft schickte, um ihn abzuholen - ein so unverhülltes Unternehmen, daß es bei den beiderseitigen kaiserlichen Sicherheitsdiensten auf lebhaften Widerstand stoßen würde -, war es Miles bis zu den Torgesang-Zeremonien am nächsten Vormittag unmöglich, mit ihr wieder Kontakt aufzunehmen. Er brummte leise vor sich hin, rief dann auf der Komkonsole seiner Suite noch mehr Daten auf und starrte darauf, ohne sie wahrzunehmen.
    Er war sich nicht sicher, ab es klug war, auch Lord X einen zusätzlichen Tag zu gewähren, nachdem dieser Nachmittag ihm einen häßlichen Schock bereithalten würde, wenn seine Gemahlin käme, um seine Genbank wegzunehmen. Das würde ihm die letzte Chance rauben, ruhig abzuwarten und mit Genbank und Schlüssel davonzuschweben und vielleicht seine alte, von der Zentrale ernannte und gelenkte Gemahlin unterwegs durch eine Luftschleuse zu stoßen. Der Mann mußte jetzt erkennen, daß Rian ihn auffliegen lassen würde, bevor sie ihn davonkommen ließ, selbst wenn dies bedeutete, daß sie sich selbst belastete. Die Helferin der Sternenkrippe zu ermorden, war nicht Teil des ursprünglichen Plans gewesen, dessen war sich Miles ziemlich sicher. Rian hatte als blinde Marionette dienen sollen, die Miles und Barrayar beschuldigte, sie hätten ihr den Schlüssel gestohlen.
    Lord X hatte eine Schwäche für blinde Marionetten. Aber Rian war über ihr eigenes Interesse hinaus den Haud loyal ergeben. Kein vernünftiger Verschwörer konnte annehmen, sie würde lange gelähmt bleiben.
    Lord X war ein Tyrann, kein Revolutionär. Er wollte das System übernehmen und nicht ändern. Eine echte Revolutionärin war die verstorbene Kaiserin gewesen, und zwar mit ihrem Versuch, die Haud in acht konkurrierende Geschwisterzweige aufzuteilen, von denen dann der beste Übermensch gewinnen sollte. Ba Lura war vielleicht der Denkweise seiner Herrin näher gewesen, als Rian zugeben wollte. Man kann nicht Macht weggeben und sie gleichzeitig behalten wollen.
    Außer posthum.
    Also, was würde Lord X jetzt tun? Was konnte er jetzt tun, außer bis zum Letzten zu kämpfen und alles zu versuchen, was ihm einfiel, um zu vermeiden, daß er für dieses Komplott zu Fall gebracht wurde? Das - oder

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