Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Vorkosigan 07 Cetaganda

Vorkosigan 07 Cetaganda

Titel: Vorkosigan 07 Cetaganda Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
Vom Netzwerk:
dem Boden liegen. Es war besser, wenn er die Aufmerksamkeit nicht wieder auf sich lenkte.
    Kety und Naru waren so in ihre Aufgabe und ihren erregten Disput über die schnellste Vorgehensweise vertieft, daß nur Miles es bemerkte, als in der Tür ein Punkt zu glühen begann. Trotz seiner Schmerzen lächelte er. Einen Herzschlag später barst in einem Regen aus geschmolzenem Plastik und Metall die gesamte Tür nach innen. Ein weiterer Herzschlag
    - abwarten, ob jemand prompt reagierte.
    Ghem -Oberst Benin, makellos gekleidet in blutroter Uniform und mit frisch aufgetragener Gesichtsbemalung, trat entschlossen über die Schwelle. Er war unbewaffnet, aber das rotgekleidete Kommando hinter ihm trug ein Arsenal bei sich, das ausgereicht hätte, um jedes Hindernis zu vernichten, das sich ihnen in den Weg stellte, bis hin zu einem kleinen Kampfschiff. Kety und Naru erstarrten. Ketys livrierte Gefolgsleute besannen sich plötzlich eines besseren, und anstatt ihre Waffen zu ziehen, öffneten sie die Hände, Handflächen nach außen, und standen ganz still. Oberst Vorreedi, ebenso makellos in die schwarze Livree seines Hauses gekleidet, wenn auch mit nicht ganz so kühlem Gesichtsausdruck, trat hinter Benin in den Raum. Im Korridor dahinter erhaschte Miles gerade noch einen Blick auf Ivan, der hinter den bewaffneten Männern nervös von einem Fuß auf den anderen trat.
    »Guten Abend, Haud Kety, Ghem-General Naru.« Benin verbeugte sich mit ausgesuchter Höflichkeit. »Auf persönlichen Befehl von Kaiser Fletchir Giaja habe ich die Pflicht, Sie beide zu verhaften, und zwar unter der schwerwiegenden Beschuldigung des Verrats gegenüber dem Imperium Und... « - Benin faßte Naru ins Auge, und sein Lächeln wurde rasiermesserscharf - »Mittäterschaft am Mord des kaiserlichen Dieners Ba Lura.«

KAPITEL 15
    Aus Miles' Perspektive gesehen wuchs aus dem Deck ein Wald von roten Stiefeln empor, als Benins Kommando hereinrumpelte, um Ketys Gefolgsleute zu entwaffnen, zu verhaften und sie mit über dem Kopf erhobenen Händen hinauszuführen. Kety und Naru wurden mit den anderen zusammen fortgeschafft, eingezwängt zwischen Männern mit harten Augen, die nicht so aussahen, als wären sie interessiert daran, sich irgendwelche Erklärungen anzuhören.
    Auf ein Knurren von Kety hin hielt der Zug vor den eintretenden Barrayaranern an. Miles hörte, wie Kety mit eiskalter Stimme sagte: »Gratulation, Lord Vorpatril! Ich hoffe, Sie haben das Glück, Ihren Sieg zu überleben.
    »Was?« fragte Ivan.
    Ach, laß ihn doch gehen. Es wäre zu anstrengend zu versuchen, Kety über seine konfuse Umkehrung von Miles' kleiner Befehlskette aufzuklären. Vielleicht würde Benin ihn später ins Bild setzen. Auf einen scharfen Befehl ihres Sergeanten hin stießen die Sicherheitsleute ihre Gefangenen zum Weitergehen an und polterten den Korridor hinunter.
    Vier glänzende schwarze Stiefel bahnten sich ihren Weg durch die Menge und blieben vor Miles' Nase stehen. Da gerade von Erklärungen die Rede war ... Miles drehte den Kopf und blickte aus seltsam verkürzter Perspektive zu Oberst Vorreedi und Ivan auf. Unter seiner stechenden Wange fühlte sich der Boden kühl an, und er wollte sich eigentlich nicht bewegen, selbst wenn er es gekonnt hätte.
    Ivan beugte sich über ihn, schaute ihn von oben bis unten an und fragte angespannt: »Bist du in Ordnung?«
    »Sch-sch-schockschtab. Nix g-gebrochen.«
    »In Ordnung«., sagte Ivan und zog ihn am Kragen hoch. Miles hing einen Augenblick da, zitternd und zuckend wie ein Fisch am Angelhaken, bis er ein wackliges Gleichgewicht fand.
    Notwendigerweise lehnte er sich an lvan, der ihn kommentarlos mit einer Hand unter dem Ellbogen stützte.
    Oberst Vorreedi schaute ihn von unten bis oben an. »Ich werde es dem Botschafter überlassen, hiergegen zu protestieren.« Vorreedis distanzierter Ausdruck legte den Gedanken nahe, daß er insgeheim dachte, der Kerl mit dem Schockstab habe zu früh aufgehört. »Vorob'yev wird alle Munition brauchen, die er bekommen kann. Vorkosigan, Sie haben den außerordentlichsten öffentlichen Vorfall seiner ganzen Karriere ausgelöst, fürchte ich.«
    Oh, Herr Oberst«, seufzte Miles. »ich sage Ihnen voraus, von d-diesem Vorfall w-wird n
    nichts an die Öffentlichkeit kommen. Warten Sie's ab!«
    Auf der anderen Seite des Raums verneigte sich Ghem-Oberst Benin mit Kratzfuß vor den Hauds Pel und Nadina und versorgte sie mit Schwebesesseln (wenn auch solchen ohne Energieschirm), zusätzlichen

Weitere Kostenlose Bücher