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Vorkosigan 07 Cetaganda

Vorkosigan 07 Cetaganda

Titel: Vorkosigan 07 Cetaganda Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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davon.«
    Pel nickte widerstrebend, zog ihre Ärmel zurück und machte den kleinen Aerosolballon bereit. Nadina packte die Rückenlehne, Miles bereitete sich darauf vor, loszuspringen und Feuerstellung einzunehmen.
    Pel schaltete ihre Kugel aus und sprühte das Aerosol in Narus überraschtes Gesicht. Naru hielt die Luft an und wich aus. Die irisierende Wolke der Droge berührte ihn kaum. Mit einem Warnruf stieß er den Atem wieder aus.
    Miles fluchte, sprang, stolperte, und feuerte dreimal schnell hintereinander. Er brachte die beiden Techniker zu Fall. Naru gelang es fast wieder, sich wegzudrehen, doch schließlich brachte der Nimbus des Betäuberstrahls ihn zum Stehen. Vorübergehend. Naru torkelte auf dem Deck herum wie ein Warzenschwein, das in einen Sumpf geraten ist; seine Stimme war nur noch ein unverständliches Stöhnen.
    Nadina eilte zu dem Tisch voller Schlüssel, fegte sie in ihr oberstes Gewand und brachte sie zu Pel zurück. Pel probierte an jedem den Ring aus. »Der nicht... der nicht ...
    Miles schaute auf die Tür, die geschlossen blieb und geschlossen bleiben würde, bis eine autorisierte Hand das Handflächenschloß drückte. Wer würde so autorisiert sein? Kety...
    Naru, der schon hier drinnen war.. andere? Wir werden es gleich herausfinden.
    »Der nicht...«, fuhr Pel fort. »Oh, was ist, wenn sie alle falsch sind? Nein ...
    »Natürlich sind sie alle falsch«, erkannte Miles. »Der echte muß ... muß ... « - er verfolgte die Kabel, die von der Komkonsole des Chiffriertechnikers wegführten. Sie verliefen zu einer Box, die hinter ein anderes Gerät gesteckt war, und in dieser Box befand sich - ein weiterer Großer Schlüssel. Doch der steckte in einer Halterung unter einem Kommunikatorstrahl, dessen Signale den Code des Schlüssels ausprobierten - »... hier sein.« Miles riß den Schlüssel aus der Box und sprintete zu Pel zurück. »Wir haben den Schlüssel, wir haben Nadina, wir haben etwas gegen Naru in der Hand, wir haben alles. Hauen wir ab!«
    Die Tür öffnete sich zischend. Miles wirbelte herum und feuerte.
    Ein mit einem Betäuber bewaffneter Mann in Ketys Livree torkelte rückwärts. Vom Korridor her erklang Getrappel und Geschrei, als ein Dut zend weiterer Männer, wie es schien, schnell aus der Schußlinie zurückwich. »Ja«, rief Pel zufrieden, als die Kappe des echten Großen Schlüssels in ihrer Hand abging und damit bewies, woher er stammte.
    »Nicht jetzt!« kreischte Miles. »Tun Sie's wieder drauf, Pel, schalten Sie Ihren Energieschirm ein, jetzt!«
    Miles sprang auf den Schwebesessel Der Energieschirm war wieder aktiviert. Durch den Eingang kam eine Salve massierten Betäuberfeuers und knisterte harmlos um die funkelnde Kugel, wodurch sie nur ein bißchen mehr glitzerte. Doch die Haud Nadina war draußen zurückgeblieben. Sie schrie auf und taumelte rückwärts, schmerzhaft gestreift vom Nimbus der Betäuberstrahlen. Männer stürzten durch die Tür.
    »Du hast den Schlüssel, Pel!« schrie die Haud Nadina. »Flieh!«
    Leider ein undurchführbarer Vorschlag. Während seine Männer den Raum und die Haud Nadina sicherten, kam Gouverneur Kety durch die Tür herein und schloß sie hinter sich mit dem Handflächenschloß.
    »Nun, sagte er gedehnt und schaute mit neugierig funkelnden Augen auf das Durcheinander, das sich ihm bot. »Nun.« Er hätte wenigstens die Höflichkeit besitzen können zu fluchen und mit dem Fuß aufzustampfen, dachte Miles säuerlich. Statt dessen wirkte er ... völlig beherrscht. »Was haben wir denn hier?«
    Ein Soldat in Kety-Livree kniete neben Ghem-General Naru nieder und half ihm, sich aufzurichten und an den Schultern hochzuhalten. Naru versuchte zu sitzen, rieb sich mit zitternder Hand über sein zweifellos taubes und prickelndes Gesicht - Miles hatte mehr als einmal in seiner Vergangenheit die volle Unannehm
    lichkeit einer Betäubung erlebt - und
    versuchte brum
    melnd zu antworten. Beim zweiten Versuch gelang es ihm, verständlich, wenn auch verzerrt, zu reden. »Die Gemahlinnen Pel ń Nadina. Und der Barrayaraner. Hab ihnń doch gesagt, die verdammten Kugeln sind ein Sich´heitsrisiko!« Er sank wieder in die Arme des Soldaten. »Aber alles in Ordnung. Jetzt haben wir sie alle.«
    »Wenn dieser Voyeur wegen seines Verrats verurteilt wird«, sagte die Haud Pel giftig, »dann werde ich den Kaiser bitten, daß ihm die Augen ausgestochen werden, bevor er hingerichtet wird.«
    Miles überlegte erneut, was sich am Vorabend hier wohl ereignet hatte.

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