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Vorkosigan 07 Cetaganda

Vorkosigan 07 Cetaganda

Titel: Vorkosigan 07 Cetaganda Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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ganze System von Eta Ceta zu ergießen? Wenn das ein Scherz sein soll, so ist der nicht amüsant.«
    Pel biß sich auf die Lippe und senkte untypischerweise den Blick.
    »Das war kein Scherz, Sir«, meldete sich Miles standhaft. »Soweit wir wußten, waren wir drauf und dran, binnen weniger Minuten zu sterben. Die Haud Rian erklärte, höchste Priorität habe die Wiederbeschaffung des Großen Schlüssels. Die Empfänger bekamen den Schlüssel, aber kein Schloß ohne die Genbanken selbst waren die Daten von ihrem Standpunkt aus gesehen wertloses Kauderwelsch. Wir waren uns sicher, daß Sie auf die eine oder andere Weise in der Lage sein würden, diese Daten wiederherzustellen, stückweise vielleicht, selbst wenn wir sterben würden, ganz gleich, was Kety später täte.«
    »Der Barrayaraner spricht die Wahrheit«, bestätigte Pel.
    »Die besten Strategien laufen auf solchen Gleisen«, erklärte Miles. »Leben oder sterben, man erreicht sein Ziel.« Er verstummte, als Fletchir Giajas Blick andeutete, daß ausländische Barbaren besser keine Bemerkungen machen sollten, die man als Verunglimpfung der Fähigkeiten seiner verstorbenen Mutter auffassen konnte, selbst wenn diese Fähigkeiten gegen ihn, den Kaiser, ausgespielt worden waren.
    Mit diesen Leuten, oder was immer sie sind, kommst du nicht weit. ich möchte einfach nach Hause, dachte Miles müde. »Was wird übrigens mit Ghem-General Naru geschehen?«
    »Er wird hingerichtet werden«, antwortete der Kaiser. Zu seinen Gunsten muß angemerkt werden, dass diese nackte Feststellung ihm sichtlich keine Freude machte. »Sicherheit muß... gesichert sein.«
    Dagegen konnte Miles nichts sagen. »Und der Haud Kety? Wird er auch hingerichtet?«
    »Er wird sich aufgrund seines schlechten Gesundheitszustandes unverzüglich auf ein überwachtes Anwesen zurückziehen. Wenn er sich weigert, wird ihm der Selbstmord angeboten.«
    »Ah... zwangsweise, falls nötig?«
    »Kety ist noch jung. Er wird das Leben wählen, und andere Zeiten und andere Gelegenheiten.«
    »Und die anderen Gouverneure?«
    Mit ärgerlich gerunzelter Stirn blickte Giaja auf die Gemahlinnen. »Ein wenig pragmatische Blindheit in diese Richtung wird die Sache abschließen. Aber sie werden nicht mehr leicht neue Ernennungen finden.«
    »Und«, Miles blickte auf die Ladies, »die Haud Vio? Was ist mit ihr? Die anderen haben nur versucht, ein Verbrechen zu begehen. Ihr ist es tatsächlich gelungen.«
    Rian nickte. Ihre Stimme wurde sehr ausdruckslos. »Auch ihr wird eine Wahl angeboten. Um den Diener zu ersetzen, den sie vernichtet hat: - sie wird entsext, enthaart und zu einem Ba degradiert, ihr Stoffwechsel wird verändert, ihr Körper verdickt.., aber sie kehrt zu einem Leben im Himmlischen Garten zurück, was sie sich mit einer unvernünftigen Leidenschaft gewünscht hat. Oder ihr wird ein schmerzloser Selbstmord gestattet.«
    »Was ... wird sie wählen?«
    »Den Selbstmord, hoffe ich«, erwiderte Nadina aufrichtig.
    In all dieser Gerechtigkeit schien ein doppelter Maßstab am Werk zu sein. Nachdem nun die Erregung der Jagd vorüber war, empfand Miles Ekel und Abscheu vor der Schlächterei der Tötung. Dafür habe ich mein Leben riskiert?
    »Was ist mit... der Haud Rian? Und mit mir?«
    Fletchir Giajas Augen waren kühl und distanziert, Lichtjahre entfernt. »Das... ist ein Problem, über das ich meditieren werde, wenn ich mich jetzt zurückziehe.«
    Der Kaiser rief Benin wieder herein und befahl ihm nach einer kurzen gemurmelten Besprechung, Miles fortzugeleiten. Doch weg wohin? Nach Hause zur Botschaft, oder kopfüber in den nächsten Müllschlucker? Verfügte der Himmlische Garten überhaupt über Müllschlucker?
    Nach Hause, so schien es, denn Benin brachte Miles zu Vorreedi und Ivan zurück und begleitete sie zum Westtor, wo schon ein Wagen der barrayaranischen Botschaft wartete.
    Sie blieben stehen, und der Ghem-Oberst sprach Vorreedi an.
    »Wir können nicht kontrollieren, was in Ihren offi
    ziellen Berichten auftaucht. Aber mein
    Himmlischer Herr ... « - Benin machte eine Pause, um einen passend delikaten Ausdruck zu wählen - »erwartet, daß nichts von dem, was Sie gesehen oder gehört haben, als gesellschaftlicher Klatsch irgendwo auftaucht.«
    »Das kann ich versprechen, glaube ich«, erwiderte Vorreedi ehrlich.
    Benin nickte befriedigt. »Kann ich in dieser Sache Ihr Ehrenwort haben, bitte?«
    Er schien bezüglich barrayaranischer Sitten seine Hausaufgaben gemacht zu haben. Die drei Barrayaraner

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