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Vorkosigan 07 Cetaganda

Vorkosigan 07 Cetaganda

Titel: Vorkosigan 07 Cetaganda Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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hatte.
    Trotzdem hätte er es vorgezogen, den Tag im Bett zu verbringen. Und zwar in seiner Kabine auf dem Sprungschiff des Kaiserlich Barrayaranischen Sicherheitsdienstes, unterwegs nach Hause, so schnell es die Gesetze der Physik erlaubten.
    Als sie in der Vorhalle der Botschaft ankamen, fanden sie dort nicht Benin, sondern Mia Maz, die in ihrer formellen schwarz-weißen Trauerkleidung wartete. Als Miles und die anderen letzte Nacht - das heißt vielmehr diesen Morgen - eingetrudelt waren, hatte sie Botschafter Vorob'yev Gesellschaft geleistet und konnte somit nicht mehr Schlaf gehabt haben als Miles. Doch sie sah bemerkenswert frisch, ja sogar munter aus. Sie lächelte Miles und Ivan zu. Ivan erwiderte ihr Lächeln.
    Miles kniff die Augen zusammen. »Vorob'yev ist nicht hier?«
    »Er kommt herunter, sobald er mit dem Anziehen fertig ist«, beruhigte ihn Maz.
    »Sie ... kommen mit mir?« fragte Miles hoffnungsvoll. »Oder ... nein, vermutlich müssen Sie bei Ihrer eigenen Delegation sein. Denn das heute ist ja das große Finale.«
    »Ich werde Botschafter Vorob'yev begleiten.« Maz' Lächeln wurde zum Grinsen eines Backenhörnchens. Überall zeigten sich Grübchen. »Auf Dauer. Er hat mich gestern abend gebeten, ihn zu heiraten. Ich glaube, das war ein Zeichen für das Ausmaß seiner allgemeinen Verzweiflung. In der Stimmung der Verrücktheit des Augenblicks habe ich ja gesagt.«
    Wenn man keine Hilfe engagieren kann ... Nun, das würde Vorob'yevs Suche nach weiblicher Sachkenntnis fürs Personal der Botschaft beenden. Ganz zu schweigen von der Begründung des ganzen Bombardements mit Schokolade und Einladungen. »Ich gra
    tuliere«, brachte Miles heraus. Allerdings hätte es vielleicht Vorob'yev gegenüber heißen sollen Ich gratuliere, und zu Maz Viel Glück!
    »Es kommt mir immer noch sehr seltsam vor«, vertraute ihm Maz an. »Ich meine, Lady Vorob'yev. Wie ist eigentlich Ihre Mutter damit fertig geworden, Lord Vorkosigan?«
    »Sie meinen, weil sie eine egalitaristische Betanerin war und so? Kein Problem. Sie sagt, Egalitaristen passen sich gut an Aristokratien an, sofern sie selbst Aristokraten werden.«
    »Ich hoffe, ihr eines Tages zu begegnen.«
    »Sie würden gut miteinander auskommen«, prophezeite Miles zuversichtlich.
    Vorob'yev erschien und knöpfte sich noch seine schwarze Uniformjacke zu, und fast im selben Augenblick wurde Ghem -Oberst Benin von den Wachen der Botschaft hereingeleitet.
    Korrektur: Ghem-General Benin. Miles lächelte still vor sich hin, als er die neuen Rangabzeichen auf Benins blutroter Galauniform glitzern sah. Da habe ich doch recht gehabt, nicht wahr?
    »Darf ich fragen, um was es eigentlich geht, Ghem -General?« Vorob'yev hatte den neuen Rang nicht übersehen.
    Benin deutete eine Verbeugung an. »Mein Himmlischer Herrscher ersucht um die Anwesenheit von Lord Vorkosigan in dieser Stunde. Ah... wir werden ihn Ihnen zurückbringen.«
    »Ihr Wort darauf? Es wäre für die Botschaft ziemlich peinlich, wenn er noch einmal ...
    verlorenginge.« Es gelang Vorob'yev, Benin gegenüber streng zu sein, während er gleichzeitig Maz' Hand auf seinen Arm legte und sie streichelte.
    »Mein Wort darauf, Botschafter«, versprach Benin. Auf Vorob'yevs zögernd gestattendes Nicken hin führte er Miles hinaus. Miles schaute über die Schulter zurück und wünschte sich, Ivan oder Maz oder sonstwer wäre an seiner Seite.
    Der Bodenwagen war nicht einen halben Block lang, aber es handelte sich um ein wirklich schönes Fahrzeug ziviler Bauart. Cetagandanische Soldaten salutierten schneidig vor Benin und brachten ihn und seinen Gast im Fond unter. Als sie von der Botschaft losfuhren, kam es Miles vor, als führe er in einem Haus.
    »Darf ich fragen, was das alles soll, Ghem-General?« fragte nun Miles seinerseits.
    Benins Gesichtsausdruck glich fast dem eines .. . Krokodils. »Man hat mich instruiert, daß Erklärungen warten müssen, bis Sie im Himmlischen Garten ankommen. Es kostet nur wenige Minuten Ihrer Zeit, nicht mehr. Zuerst dachte ich, Sie würden es mögen, aber nach reiflicher Überlegung glaube ich, Sie werden es hassen. So oder so, Sie verdienen es.«
    »Geben Sie acht, daß Ihr zunehmender Ruf der Raffinesse Ihnen nicht in den Kopf steigt, Ghem -General«, knurrte Miles. Benin lächelte nur.
    Es war auf jeden Fall ein kaiserlicher Audienzsaal, wenn auch ein kleiner, kein Konferenzsaal wie der Raum letzte Nacht. Es gab nur einen Sitz, und Flet chir Giaja hatte ihn schon eingenommen. Die

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