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Vorkosigan 09 Waffenbrüder

Vorkosigan 09 Waffenbrüder

Titel: Vorkosigan 09 Waffenbrüder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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etwas getrübt, als er über das ungelöste Problem nachdachte, das auf ihn in seiner nachrichtendienstlichen Abteilung wartete.
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    Mit Quinn im Schlepptau ging Miles zum Nachrichtendienst,
    um dort einen Besuch abzustatten. Er fand Bei Thorne an der Komkonsole der Sicherheitsabteilung. Thorne gehörte zur Minderheit der Hermaphroditen auf Kolonie Beta, zu den unglücklichen Erben eines vor einem Jahrhundert stattgefundenen genetischen Projekts von zweifelhaftem Wert. Nach Miles' Einschätzung hatte es sich dabei um eines der verrückteren Experimente der fanatischen Genetiker gehandelt. Die meisten dieser Männer/Frauen blieben in ihrer eigenen komfortablen kleinen Subkultur auf dem toleranten Planeten Kolonie Beta; daß Thorne sich in die größere galaktische Welt hinausgewagt hatte, zeugte entweder von Mut, von tödlicher Langeweile oder – höchstwahrscheinlich, wenn man Thorne kannte – von einer fragwürdigen Neigung, andere Menschen zu verwirren. Kapitän Thornes weiches braunes Haar war in einem absichtlich mehrdeutigen Stil geschnitten, doch die hart verdiente Dendarii-Uniform mit seinen Rangabzeichen trug er mit schneidiger Eindeutigkeit.
    »Hallo, Bei!« Miles zog einen Stuhl heran und hakte ihn in
    seine Klampen ein. Thorne begrüßte seinen Admiral mit einem freundlichen, angedeuteten militärischen Gruß. »Spiel mir noch mal alles vor, was das Überwachungsteam in Galens Haus auf-und mitgenommen hat, nachdem Quinn und ich den barrayaranischen Militärattache befreit und in die Botschaft zurückgebracht hatten.« Quinn verzog keine Miene bei dieser beschönigten Darstellung der Aktion.
    Thorne ließ gehorsam eine halbe Stunde Schweigen schnell
    durchlaufen, dann schaltete er auf langsam, als die zusammenhanglose Konversation der beiden unglücklichen komarranischen Wachen kam, die aus ihrer Betäubung erwachten. Schließlich summte die Komkonsole und es erschien ein etwas verzerrtes Bild, das aus dem Vid-Strahl rekonstruiert worden war: die langsame tonlose Stimme und das Gesicht von Galen selbst, der einen Bericht über den mörderischen Auftrag der Wachen verlangte; sein Ton wurde scharf, als er statt dessen von der dramatischen Rettung 274
    hörte … »Ihr Narren!« Eine Pause. »Versucht nicht, mit mir noch einmal Kontakt aufzunehmen.« Schluß.
    »Wir haben doch den Ursprungsort dieses Anrufs ausfindig
    gemacht, hoffe ich«, sagte Miles.
    »Eine öffentliche Komkonsole an einem U-Bahnhof«, sagte
    Thorne. »Als jemand von uns dort ankam, war der mögliche
    Suchradius schon auf etwa hundert Kilometer angewachsen. Das ist ein gutes U-Bahn-System.«
    »Stimmt. Und er ist seitdem nicht mehr in das Haus zurückgekehrt?«
    »Hat offensichtlich alles zurückgelassen. Ich nehme an, er hat schon früher Erfahrung darin gesammelt, dem Sicherheitsdienst aus dem Weg zu gehen.«
    »Darin war er schon ein Experte, bevor ich noch geboren war«, seufzte Miles. »Wie steht es mit den beiden Wachen?«
    »Sie waren immer noch in dem Haus, als die Überwachungsleute von der barrayaranischen Botschaft ankamen und den Fall übernahmen. Da packten wir unsere Siebensachen zusammen und gingen heim. Haben uns übrigens die Barrayaraner schon für diesen kleinen Job bezahlt?«
    »Großzügig.«
    »Ah, das ist gut. Ich hatte schon gefürchtet, sie würden die Bezahlung zurückhalten, bis wir auch Van der Poole abgeliefert hätten.«
    »Was Van der Poole – Galen angeht«, sagte Miles. »Hm – an
    diesem Fall arbeiten wir nicht länger für die Barrayaraner. Sie haben ihr eigenes Team von ihrem Sektor-Hauptquartier auf Tau Ceti mitgebracht.«
    Thorne runzelte verwirrt die Stirn. »Aber wir arbeiten noch daran?«
    »Einstweilen. Aber du solltest es lieber unseren Leuten auf dem Planeten durchgeben. Von diesem Augenblick an soll Kontakt mit den Barrayaranern vermieden werden.«
    275
    Thorne zog die Augenbrauen hoch. »Für wen arbeiten wir
    dann?«
    »Für mich.«
    Thorne zögerte. »Bist du in dieser Sache nicht ein bißchen arg zugeknöpft, Sir?«
    »Viel zu sehr, wenn meine eigenen Geheimdienstleute effektiv bleiben sollen.« Miles seufzte. »In Ordnung. Mitten in diesem Fall habe ich einen seltsamen und unerwarteten Tip bekommen. Hast du je darüber nachgedacht, warum ich nie über meinen familiären Hintergrund oder über meine Vergangenheit spreche?«
    »Nun – es gibt eine Menge Dendarii, die das nicht tun, Sir.«
    »Ganz recht. Ich wurde als Klon geboren, Bei.«
    Thorne zeigte nur leises Mitgefühl. »Einige

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