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Vorkosigan 09 Waffenbrüder

Vorkosigan 09 Waffenbrüder

Titel: Vorkosigan 09 Waffenbrüder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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Einkaufszentrums war, und zwar in – wo, zum Teufel, war noch einmal Xian?
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    Er kleidete sich sorgfältig in seine beste Uniform – graue
    Samtjacke mit den Silberknöpfen auf der Schulter, Hosen mit der blendend weißen Zierleiste an der Naht, seine auf Hochglanz gewienerten Stiefel – und begleitete Leutnantin Bone hinab zu der Londoner Bank. Elli Quinn folgte ihm mit zwei seiner größten uniformierten Dendarii und einer unsichtbaren Peripherie, vor und hinter ihnen, von Wachen in Zivil mit Scannern.
    In der Bank verpfändete Admiral Naismith, sehr elegant und
    kultiviert für einen Mann, der gar nicht existierte, fragwürdige Rechte an einem Kriegsschiff, das ihm gar nicht gehörte, an eine finanzielle Institution, die das Schiff weder brauchte noch wollte.
    Wie Leutnantin Bone ihn belehrte, war wenigstens das Geld echt.
    Anstatt eines stückchenweisen Zusammenbruchs, der an diesem Nachmittag begonnen hätte – das war der Zeitpunkt, wo nach
    Leutnantin Bones Berechnungen die ersten Gehaltsschecks der Dendarii platzen würden –, würde es einfach einen großen Knall zu einem unbestimmten zukünftigen Termin geben. Hurra!
    Er schüttelte seine Wachen ab, während er sich der barrayaranischen Botschaft näherte, bis schließlich nur noch Elli übrig war.
    Sie hielten vor einer Tür in den unterirdischen Versorgungstunneln an, auf der zu lesen war: LEBENSGEFAHR: GIFTSTOFFE: ZUTRITT
    NUR FÜR BEFUGTE.
    »Jetzt sind wir schon im Bereich der Scanner«, bemerkte Miles warnend.
    Elli berührte ihre Lippen mit dem Finger und überlegte:
    »Andrerseits kann es sein, daß du da reingehst und einen Befehl vorfindest, der dich nach Barrayar schickt, und ich sehe dich erst in einem Jahr wieder. Oder gar nicht.«
    »Da würde ich mich sträuben …«, begann er, aber sie berührte jetzt seine Lippen, übertrug so einen Kuß und hinderte ihn daran, irgend etwas Törichtes zu sagen. »Ganz recht.« Er lächelte leicht.
    »Ich bleibe in Kontakt, Kommandantin Quinn.«
    134
    Sie straffte den Rücken, nickte ironisch, deutete einen militärischen Gruß an und war verschwunden. Er seufzte und legte seine Handfläche auf das Schloß der einschüchternden Tür.
    Auf der anderen Seite der zweiten Tür, hinter der uniformierten Wache an der Scannerkonsole, wartete Ivan Vorpatril auf ihn. Mit einen gequälten Lächeln trat er von einem Fuß auf den anderen.
    Ach du lieber Himmel, was war jetzt los? Zweifellos war es zuviel zu hoffen, daß der Mann nur mal dringend pinkeln gehen mußte.
    »Ich bin froh, daß du wieder da bist, Miles«, sagte Ivan. »Gerade rechtzeitig.«
    »Ich wollte mein Privileg nicht mißbrauchen. Vielleicht brauche ich es wieder. Wenn es auch nicht wahrscheinlich ist, daß ich es wieder bekomme – ich war überrascht, daß Galeni mich nicht einfach wieder auf Dauer in die Botschaft verfrachten ließ, nach dem kleinen Vorfall am Shuttlehafen gestern.«
    »Ja nun, dafür gibt es einen Grund«, sagte Ivan.
    »So?«, fragte Miles mit einer Stimme, die völlig unbeteiligt klang.
    »Hauptmann Galeni hat die Botschaft gestern etwa eine halbe Stunde nach dir verlassen. Seitdem hat man ihn nicht mehr gesehen.«
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KAPITEL 7
    Der Botschafter ließ sie in Galenis verschlossenes Büro hinein. Er verbarg seine Nervosität besser als Ivan und bemerkte lediglich ruhig: »Lassen Sie mich wissen, was Sie finden, Leutnant Vorpatril. Besonders wünschenswert wäre ein sicherer Hinweis, ob es an der Zeit ist oder nicht, die lokalen Behörden zu informieren.« Aha, der Botschafter, der Duv Galeni schon etwa zwei Jahre kannte, dachte auch an mehrere Möglichkeiten. Ihr verschwundener
    Hauptmann war also ein komplexer Mann.
    Ivan setzte sich an die Konsole und schaute die Routinedateien durch, suchte nach Memos neueren Datums, während Miles im
    Zimmer herumwanderte und suchte – wonach? Eine Nachricht, in der Höhe seiner Kniescheiben mit Blut an die Wand gekritzelt?
    Eine fremde Pflanzenfaser auf dem Teppich? Eine Einladung zu einem geheimen Rendezvous auf stark parfümiertem Papier? Irgend etwas davon wäre besser gewesen als das Nichts, das er vorfand.
    Ivan warf die Hände hoch. »Hier ist nichts als das Übliche.«
    »Mach mal Platz!« Miles schüttelte die Lehne von Galenis
    Drehstuhl, um seinen Cousin zu vertreiben, dann setzte er sich auf dessen Platz. »Ich bin brennend neugierig auf Hauptmann Galenis persönliche Finanzen. Das ist jetzt eine goldene Gelegenheit, sie zu überprüfen.«
    »Miles«, sagte Ivan

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