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Vorkosigan 09 Waffenbrüder

Vorkosigan 09 Waffenbrüder

Titel: Vorkosigan 09 Waffenbrüder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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Lebens
    auf einen – entschuldige – hinterwäldlerischen Planeten verbannen, der sich kaum vom Feudalismus frei gemacht hat, wo man Frauen wie Leibeigene, ja wie Vieh behandelt und wo man mir den Gebrauch jeder militärischen Fertigkeit verweigern würde, die ich in den letzten zwölf Jahren erlernt habe, vom Andocken von Shuttles bis zum Einsatz von Verhörchemie … tut mir leid. Ich bin keine Völkerkundlerin, ich bin keine Heilige, und ich bin nicht verrückt.«
    »Du brauchst dich jetzt nicht auf der Stelle zu entscheiden«, sagte Miles leise.
    »O doch, das tu ich«, sagte sie, »bevor ich noch weichere Knie bekomme, wenn ich dich anschaue. Oder einen noch schwindligeren Kopf.«
    Und was soll ich darauf erwidern? fragte sich Miles. Wenn du mich wirklich liebtest, dann würde es dir Freude machen, deine ganze Lebensgeschichte mir zuliebe zu opfern? Ja, gewiß. Sie hält nichts davon, sich zu opfern. Das macht sie stark, ihre Stärke macht, daß ich sie haben will, und so drehen wir uns im Kreis.
    »Barrayar ist das Problem, nicht wahr?«
    »Natürlich. Welches weibliche Wesen, das alle Tassen im
    Schrank hat, würde freiwillig auf diesen Planeten übersiedeln? Mit Ausnahme deiner Mutter, offensichtlich.«
    »Sie ist eine Ausnahme. Aber … wenn sie und Barrayar kollidieren, dann ist es Barrayar, das sich ändert. Ich habe es erlebt. Du könntest ebenso eine Kraft der Veränderung darstellen.«
    Elli schüttelte den Kopf. »Ich kenne meine Grenzen.«
    »Niemand kennt seine Grenzen, solange er sie noch nicht
    überschritten hat.«
    Sie musterte ihn prüfend. »DM würdest natürlich so denken.
    Wie steht es überhaupt mit dir und Barrayar? Du erlaubst, daß man 127
    dich herumschubst wie … Ich habe nie verstanden, warum du
    nicht einfach die Dendarii nimmst und abhaust. Bei dir könnte es funktionieren, besser als je bei Admiral Oser, sogar besser als bei Tung. Und wenn du fertig wärst, dann könntest du als Kaiser deines eigenen Planeten enden.«
    »Mit dir an meiner Seite?« Er grinste seltsam. »Schlägst du ernsthaft vor, ich sollte auf galaktische Eroberung ausgehen, mit fünftausend Mann hinter mir?«
    Sie kicherte. »Wenigstens würde ich dann die Hoffnung auf ein Flottenkommando nicht aufgeben müssen. Nein, mal wirklich
    ernsthaft. Wenn du so sehr davon besessen bist, ein professioneller Soldat zu sein, wofür brauchst du dann Barrayar? Eine Söldnerflotte erlebt zehnmal soviel Aktion wie eine planetarische Flotte.
    Ein Planet erlebt einen Krieg vielleicht einmal in einer Generation, wenn er Glück hat …«
    »Oder Pech«, warf Miles ein.
    »Eine Söldnerflotte fliegt dem Krieg hinterher.«
    »Diese statistische Tatsache hat man im Oberkommando von
    Barrayar schon bemerkt. Das ist einer der Hauptgründe, warum ich hier bin. In den letzten vier Jahren hatte ich mehr echte Kampferfahrung, wenn auch in kleinem Ausmaß, als die meisten anderen kaiserlichen Offiziere in den letzten vierzehn Jahren. Vetternwirtschaft funktioniert auf seltsame Art und Weise.« Er fuhr mit einem Finger der klaren Linie ihres Kieferknochens nach. »Jetzt begreife ich es. Du bist verliebt in Admiral Naismith.«
    »Natürlich.«
    »Nicht in Lord Vorkosigan.«
    »Ich ärgere mich über Lord Vorkosigan. Er schätzt dich gering, mein Lieber.«
    Er ging auf den Doppelsinn ihrer Worte nicht ein. Also war der Abgrund, der zwischen ihnen gähnte, tiefer, als er wirklich gedacht hatte. Für sie war Lord Vorkosigan nicht echt. Seine Finger umschlangen ihren Nacken, und er atmete ihren Atem ein, als sie fragte: »Warum läßt du dich von Barrayar unter Druck setzen?«
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    »Das ist das Kartenblatt, das man an mich ausgeteilt hat.«
    »Wer? Ich kapier das nicht.«
    »Ist schon in Ordnung. Es ist einfach sehr wichtig für mich, mit dem Blatt zu gewinnen, das ich bekommen habe. So soll es sein.«
    »Bis zu deinem Begräbnis.« Ihre Lippen berührten seinen
    Mund.
    »Mmmm.«
    Sie lehnte sich einen Augenblick zurück. »Darf ich mich immer noch an dich heranmachen? Vorsichtig natürlich. Du wirst nicht durchdrehen, weil ich dich abgelehnt habe? Das heißt, Barrayar abgelehnt habe? Nicht dich, dich nie …«
    Ich gewöhne mich schon daran. Fast gefühllos … »Soll ich schmollen?« fragte er leichthin. »Weil ich nicht alles bekommen kann. Soll ich nichts nehmen und beleidigt davonrauschen? Ich hoffe, du würdest mich kopfüber den Korridor entlangschmeißen, wenn ich so beschränkt wäre.«
    Sie lachte. Es war gut, wenn er sie noch zum

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