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Vorkosigan 10 Grenzen der Unendlichkeit

Vorkosigan 10 Grenzen der Unendlichkeit

Titel: Vorkosigan 10 Grenzen der Unendlichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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ein Kriegsgericht stellen.«
    »Er ist ein Vergewaltiger und ein Mörder«, erwiderte sie eisig.
    »Eine Hinrichtung ist zu gut für ihn. Er wird langsam sterben.«
    Miles zog Suegar beiseite. »Es ist zwar verlockend, aber mir ist doch unwohl bei dem Gedanken, ihn ihr ausgerechnet jetzt auszuliefern. Und doch … wirklich unwohl. Warum?«
    Suegar betrachtete ihn respektvoll. »Ich denke, du hast recht.
    Weißt du, es gibt – es gibt zu viele Schuldige.«
    Pitt, der jetzt vor Wut schäumte, entdeckte Miles. »Du! Du kleiner fotzenleckender Schwächling – meinst du, die könnten dich beschützen?« Er zeigte mit dem Kopf auf Tris und Beatrice.
    »Die haben nicht die Macht. Wir haben sie schon früher überrannt, und wir werden sie wieder überrennen. Wir hätten den verdammten Krieg nicht verloren, wenn wir echte Soldaten hätten –
    wie die Barrayaraner. Die haben ihre Armee nicht mit Fotzen und 288
    Fotzenleckern aufgefüllt. Und sie haben die Cetagandaner von ihrem Planeten vertrieben …«
    »Ich bezweifle«, knurrte Miles, den das Thema berührte, »daß Sie ein Experte für die Verteidigung Barrayars durch die Barrayaraner im Ersten Cetagandanischen Krieg sind. Sonst hätten Sie vielleicht etwas gelernt …«
    »Hat Tris dich zur Fotze ehrenhalber ernannt, Mutant?«, höhnte Pitt. »Dazu brauchte es nicht viel …«
    Warum stehe ich eigentlich hier und streite mich mit diesem miesen Spinner? fragte sich Miles, während Pitt weiter tobte.
    Keine Zeit für so was. Machen wir dem ein Ende.
    Miles trat zurück und verschränkte die Arme. »Ist es schon jemandem von euch aufgegangen, daß dieser Mann ganz offensichtlich ein Agent der Cetagandaner ist?«
    Selbst Pitt war so schockiert, daß er verstummte.
    »Die Beweise sind offenkundig«, fuhr Miles entschlossen fort und hob die Stimme, so daß alle, die in der Nähe standen, ihn hören konnten. »Er ist ein Rädelsführer bei eurer Spaltung. Durch Beispiel und Tücke hat er die anständigen Soldaten um sich herum verdorben, hat einen gegen den anderen aufgehetzt. Ihr wart die Besten von Marilac. Die Cetagandaner konnten nicht mit eurem Fall rechnen. Deshalb pflanzten sie einen Samen des Bösen unter euch. Um sicherzugehen. Und es hat funktioniert – wunderbar gut.
    Ihr hattet nicht den Verdacht …«
    Oliver packte Miles am Ohr und murmelte: »Bruder Miles – ich kenne diesen Kerl. Er ist kein Agent der Cetagandaner. Er ist bloß einer von einem Haufen …«
    »Oliver«, zischte Miles durch die zusammengebissenen Zähne,
    » halten Sie die Klappe! « Und dann fuhr er mit seinem deutlichsten Kasernenhofgebrüll fort: »Natürlich ist er ein Spion der Cetagandaner. Ein Maulwurf. Und die ganze Zeit habt ihr gedacht, das sei etwas, was ihr euch selbst antut.«
    Und wo der Teufel nicht existiert, dachte Miles bei sich, mag es vielleicht nützlich sein, ihn zu erfinden. Sein Magen drehte sich um, 289
    aber er behielt auf seinem Gesicht den Ausdruck rechtschaffener Empörung bei. Er blickte auf die Gesichter der Umstehenden.
    Nicht wenige waren so bleich, wie seines sein mußte, doch aus einem anderen Grund. Ein leises Gemurmel setzte unter ihnen ein, teilweise verwirrt, teilweise unheilvoll.
    »Zieht sein Hemd herunter«, befahl Miles, »und legt ihn mit dem Gesicht auf den Boden. Suegar, geben Sie mir Ihren Becher.«
    Suegar’s Plastikbecher hatten einen Zacken an seinem
    angebrochenen Rand. Miles setzte sich auf Pitts Gesäß und mit diesem Zacken als Griffel ritzte er die Worte
    CETA

SPION
    in großen Buchstaben in Pitts Rücken. Er schnitt tief und erbarmungslos, und das Blut quoll hoch. Pitt schrie und fluchte und bäumte sich auf.
    Miles rappelte sich hoch, zitternd und außer Atem von mehr als nur der physischen Anstrengung.
    »Jetzt«, befahl er, »gebt ihm seinen Rattenriegel und eskortiert ihn zum Ausgang.«
    Tris setzte zu einem Widerspruch an, klappte dann aber den Mund wieder zu. Ihre Blicke brannten in Pitts Rücken, während er weggeschafft wurde. Ihr Blick kehrte unschlüssig zu Miles zurück, den sie mit Oliver flankierte.
    »Glauben Sie wirklich, er war ein Cetagandaner?«, fragte sie Miles leise.
    »Auf keinen Fall«, versetzte Oliver. »Was, zum Teufel, soll die ganze Charade, Bruder Miles?«
    »Ich bezweifle Tris’ Anschuldigung hinsichtlich seiner anderen Verbrechen nicht«, sagte Miles unnachgiebig. »Das müssen Sie wissen. Aber er konnte dafür nicht bestraft werden, ohne daß wir das Lager gespalten und so Tris’ Autorität untergraben

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