Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Vorkosigan 10 Grenzen der Unendlichkeit

Vorkosigan 10 Grenzen der Unendlichkeit

Titel: Vorkosigan 10 Grenzen der Unendlichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
Vom Netzwerk:
würde und sie anfangen würden, gelangweilt und entmutigt davon zu wandern. Bei dem Unternehmen, sie alle zusammenzubringen, war Miles sich vorgekommen wie ein Mann, der mit einem Seil aus Wasser an einer Ziege zerrt. Nie war die immaterielle Natur der Gedanken offensichtlicher erschienen.
    Oliver tippte ihn auf die Schulter und zeigte. »Es geht los …«
    Eine Seite der Kuppel, etwa ein Drittel des Weges am Rand
    entlang von ihnen entfernt, begann sich nach innen auszubuchten.
    Das Timing war perfekt. Seine Truppen waren auf dem Höhepunkt ihrer Bereitschaft. Zu vollkommen … die Cetagandaner hatten alles beobachtet; gewiß würden sie keine Gelegenheit vorbeigehen lassen, ihren Gefangenen das Leben schwieriger zu machen. Falls der Essensstapel nicht zu früh kam, dann mußte er spät kommen. Oder …
    Miles sprang auf die Beine und schrie: »Wartet! Wartet! Wartet auf meinen Befehl!«
    Seine Sprintgruppen schwankten, das erwartete Ziel zog sie an.
    Aber Oliver hatte seine Gruppenkommandanten gut ausgewählt –
    sie hielten sich und ihre Gruppen zurück, und schauten auf Oliver.
    Schließlich waren sie einmal Soldaten gewesen. Oliver schaute auf Tris, die von ihrer Leutnantin Beatrice flankiert wurde, und Tris schaute verärgert auf Miles.
    »Was ist jetzt los? Wir verlieren unseren Vorteil … « , begann sie, als der allgemeine Ansturm des Lagers auf die Ausbuchtung begann.
    »Wenn ich unrecht habe«, stöhnte Miles, »dann bringe ich mich um – wartet, verdammt, auf meinen Befehl. Ich kann nichts sehen
    – Suegar, heb mich hoch …« Er kletterte auf die Schultern des dünnen Mannes und starrte auf die Ausbuchtung. Die Energiewand hatte nur halb ausgefunkelt, als die ersten fernen Schreie der 284
    Enttäuschung an seine gespannten Ohren drangen. Miles drehte hektisch den Kopf herum. Wie viele Rädchen innerhalb der Räder
    – wenn die Cetagandaner es wußten, und er wußte, daß sie es wußten, und sie wußten, daß er wußte, daß sie wußten, und … Er unterdrückte sein inneres Geplapper, als eine zweite Ausbuchtung zu erscheinen begann, auf der gegenüberliegenden Seite.
    Miles’ Arm schnellte vor und zeigte dorthin, wie ein Mann, der Würfel warf. »Dort! Dort! Los, los, los!«
    Da begriff auch Tris, sie stieß einen Pfiff aus und warf ihm einen Blick überraschten Respekts zu, bevor sie loswirbelte und forteilte, um die Hauptmasse ihrer Truppen zum Laufschritt hinter den Sprintergruppen her anzuspornen. Miles glitt von Suegar herunter und humpelte hinterher.
    Er blickte über die Schulter zurück und sah, wie die schwankende graue Menschenmasse gegen die gegenüberliegende Seite der
    Kuppel prallte und umkehrte. Er kam sich plötzlich vor wie ein Mann, der versuchte, vor einer Flutwelle davonzurennen. Er gestattete sich ein kurzes, vorwegnehmendes Wimmern und humpelte schneller.
    Eine weitere Chance, einen tödlichen Fehler zu begehen – nein.
    Seine Sprintgruppen hatten den Stapel erreicht, und der Stapel war wirklich da. Schon begannen sie ihn aufzuteilen. Die unterstützenden Truppen umringten sie mit einer Mauer aus Leibern, als sie sich entlang des Umkreises der Kuppel auszubreiten begannen.
    Die Cetagandaner hatten sich selbst ausgetrickst. Diesmal.
    Als die Flutwelle ihn überrollte, wurde Miles von seinem Feldherrnblick in die Froschperspektive gestoßen. Jemand stieß ihn von hinten, und er schlug mit dem Gesicht im Staub auf. Er dachte, er würde den Rücken von Pitt erkennen, der sich über ihm wölbte, aber er war sich nicht sicher – gewiß wäre Pitt auf ihn draufgetreten, anstatt über ihn hinweg. Suegar riß ihn am linken Arm hoch, und Miles unterdrückte einen Schmerzensschrei. Es gab schon genügend Geheul.
285
    Miles erkannte den Renner, der in Boxerstellung vor einem anderen Schläger stand. Miles schob sich an ihm vorbei und rief ihm zur Erinnerung zu: »Du sollst rufen: Stellt euch in Reihen auf!, NICHT Der Teufel soll euch holen! … Das Signal wird im Kampf immer verstümmelt«, murmelte er vor sich hin. »Immer …«
    Beatrice tauchte neben ihm auf. Miles hängte sich sofort an sie dran. Beatrice hatten ihren persönlichen Raum, ihren eigenen privaten Umkreis, verteidigt, indem sie beiläufig ihren Ellbogen mit einem ziemlich gräßlichen Krachen jemandem gegen das Kinn stieß. Wenn er dies versuchte, dachte Miles neidisch, dann würde er nicht nur seinen eigenen Ellbogen zerschmettern, sondern die Brustwarze seines Gegners bliebe auch völlig unverletzt. Apropos

Weitere Kostenlose Bücher