Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Vorkosigan 10 Grenzen der Unendlichkeit

Vorkosigan 10 Grenzen der Unendlichkeit

Titel: Vorkosigan 10 Grenzen der Unendlichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
Vom Netzwerk:
Ausstellungsraum eines Händlers in Vorbarr Sultana gesehen hatte, sehr geeignet als Geschenk für ein Examen, wie er seinen Eltern erklärt hatte. Die Kreditkarte lag im Augenblick in der obersten Schublade seiner Kommode im Haus am See von Vorkosigan
    Surleau.
109
    »Das ist kein so großes Projekt, wie wenn es etwa darum ginge, einen Powersat-Empfänger für das ganze Silvy-Tal aufzustellen.
    Das Holovid würde die Bildungsprogramme auffangen, die per Satellit aus der Hauptstadt gesendet werden; wenn man es in einem zentral gelegenen Gebäude aufstellt und ein paar Dutzend Laptops für die Kinder anschließt, dann haben Sie schon eine Schule beisammen. Alle Kinder müßten dazu kommen, und Sprecher Karal müßte dafür sorgen, aber wenn sie einmal das Holovid entdeckt haben, dann müssen Sie die Kinder wahrscheinlich prügeln, damit sie wieder heimgehen. Ich dachte … hm …«, Miles räusperte sich,
    »Sie könnten es die Raina-Csurik-Grundschule nennen.«
    »Oh«, sagte Harra und begann zum erstenmal an diesem aufreibenden Tag zu weinen. Lern tätschelte ihr schwerfällig auf die Schulter. Endlich erwiderte sie den Griff seiner Hand.
    »Ich kann jemanden vom Tiefland hier hochschicken, damit er hier unterrichtet«, sagte Miles. »Ich werde jemand mit einem Zeitvertrag nehmen, bis Sie bereit sind, um wiederzukommen.
    Aber er oder sie werden das Silvy-Tal nicht so verstehen wie Sie.
    Würde nicht verstehen, warum. Sie – Sie wissen es schon. Sie wissen, was man an einer Hochschule im Tiefland nicht lernen kann.«
    Harra wischte sich die Augen und blickte zu ihm auf. »Sie sind auf die Kaiserliche Akademie gegangen.«
    »Ja.« Er reckte sein Kinn.
    »Dann schaffe ich …«, sagte sie unsicher, »die Lehrerbildungsanstalt von Hassadar.« Der Name war für sie umständlich. Beim erstenmal. »Ich werde es auf jeden Fall versuchen, Mylord.«
    »Ich werde auf Sie setzen«, sagte Miles. »Auf Sie beide. Sie müssen nur«, ein Lächeln huschte über seinen Mund und verschwand sofort wieder, »aufrecht stehen und die Wahrheit sagen, ja?«
    Harra zwinkerte verstehend. Auf ihrem Gesicht erschien genauso kurz ein antwortendes Lächeln. »Das werde ich tun, kleiner Mann.«
110
    Ninny wurde am nächsten Morgen per Lufttransport heimgebracht, in einem Pferdetransporter, zusammen mit Pym. Mit seiner Nemesis, der Fuchsstute, begleitete Dr. Dea seine beiden Patienten.
    Zusammen mit dem Pferdeknecht, der den Transporter von Vorkosigan Surleau heraufgeflogen hatte, war ein Ersatzmann für den Leibwächter geschickt worden. Er blieb bei Miles und half ihm, die übrigen beiden Pferde nach Hause zu reiten. Miles dachte daran, daß er sowieso für seinen Urlaub einen Campingausflug in die Berge mit seinem Cousin Ivan vorgehabt hatte. Der Livrierte war der lakonische Veteran Esterhazy, den Miles schon fast sein ganzes Leben kannte – ausgezeichnete Gesellschaft für einen Mann, der nicht darüber reden wollte. Anders als bei Ivan konnte man fast vergessen, daß Esterhazy überhaupt da war. Miles fragte sich, ob Esterhazys Abkommandierung ein Zufall oder eine Gnade des Grafen gewesen war. Esterhazy konnte gut mit Pferden umgehen.
    Sie kampierten nachts neben dem Fluß der Rosen. Miles spazierte im Abendlicht talaufwärts und suchte beiläufig nach der Quelle; in der Tat schien die Blumenbarriere ein paar Kilometer stromaufwärts zu Ende zu gehen; sie mischte sich dort in etwas weniger undurchdringliches Gestrüpp. Miles pflückte eine Rose, schaute um sich, um sicher zu gehen, daß Esterhazy nicht in Sicht war, und biß neugierig in die Blüte. Offensichtlich war er kein Pferd. Wenn er jetzt einen Strauß abschnitt, als Leckerbissen für Ninny, so würden die Blumen wahrscheinlich die Rückreise nicht überstehen. Ninny konnte sich mit Hafer begnügen.
    Miles beobachtete, wie die Abendschatten über das Rückgrat der Dendarii-Bergkette hinaufwanderten. Hoch und massiv ragte sie in der Ferne auf. Wie klein diese Berge aus dem Weltall aussahen!
    Kleine Runzeln auf der Haut einer Kugel, die er mit seiner Hand bedecken konnte; da war all ihre erdrückende Masse unsichtbar.
    Was war die Illusion – Ferne oder Nähe? Ferne, entschied Miles.
    Ferne war eine verdammte Lüge. Hatte sein Vater das gewußt?
    Miles vermutete es.
111
    Er dachte über seinen Impuls nach, sein ganzes Geld auf diese Berge zu werfen, nicht nur den Gegenwert eines Leichtfliegers; alles aufzugeben und Kindern Lesen und Schreiben beizubringen, eine freie Klinik

Weitere Kostenlose Bücher