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Vorkosigan 10 Grenzen der Unendlichkeit

Vorkosigan 10 Grenzen der Unendlichkeit

Titel: Vorkosigan 10 Grenzen der Unendlichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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werde nicht ohne die Proben abreisen. Sonst gilt der Handel nicht. Und Sie können sich Ihren Lohn ins Ofenrohr schreiben, Söldner.«
    Er klang entschlossen. Verdammt. Miles’ Augen verengten sich.
    »Das ist alles ein bißchen mysteriös.«
    Canaba gab dies mit einem Achselzucken zu. »Tut mir leid. Aber ich muß … Kommen Sie zu mir, und ich erzähle Ihnen den Rest.
    Oder fliegen Sie ab. Mir ist egal, was Sie machen. Aber eine bestimmte Sache muß erledigt werden, muß … wiedergutgemacht werden.« Er verstummte erregt.
    Miles holte tief Luft. »Also gut. Aber jede Komplikation, die Sie herbeiführen, vergrößert Ihr Risiko. Und meines. Das sollte es lieber wert sein.«
    »O Admiral«, flüsterte Canaba traurig, »mir ist es das wert. Mir schon.«
    Schnee wehte durch den kleinen Park, wo sie sich mit Canaba trafen, und Miles hätte einen neuen Grund gehabt zu fluchen, wenn ihm nicht schon vor Stunden alle Flüche ausgegangen wären.
    Trotz seines Dendarii-Parkas zitterte er vor Kälte, als endlich Canaba an dem schäbigen Kiosk vorbeispazierte, an dem Miles und Bei sich aufgebaut hatten. Sie folgten ihm, ohne eine Wort zu sagen.
    Die Zentrale der Bharaputra-Labors war in einer Stadt auf dem Planeten, die Miles offen gesagt beunruhigend fand: bewachter Shuttlehafen, bewachte Syndikatsgebäude, bewachte Kommunalgebäude, bewachte und ummauerte Wohnbezirke, dazwischen ein verrücktes Durcheinander alter Bauwerke, die von niemandem bewacht zu werden schienen, besetzt von Leuten, die nur herumschlichen. Miles fühlte sich zu der Überlegung veranlaßt, ob die beiden Dendarii-Söldner, die er dazu abkommandiert hatte, ihnen Rückendeckung zu geben, überhaupt ausreichten. Aber all die schmeichlerischen Leute machten einen großen Bogen um sie; sie 147
    begriffen offensichtlich, was Wachen bedeuteten. Zumindest bei Tageslicht.
    Canaba führte sie in eines der nahegelegenen Gebäude. Seine Liftrohre waren außer Betrieb, seine Korridore ungeheizt. Eine dunkel gekleidete, vielleicht weibliche Person lief ihnen hastig aus dem Weg und verschwand im Schatten; Miles fühlte sich unbehaglicherweise an eine Ratte erinnert. Sie folgten Canaba mißtrauisch über die Sicherheitsleiter, die sich auf der Innenseite einer stillgelegten Liftröhre befand, dann ging es einen weiteren Korridor hinab und durch eine Tür mit einem kaputten Handflächenschloß in einen leeren, schmutzigen Raum, der von einem nichtpolarisierten, aber intakten Fenster grau erleuchtet wurde. Wenigstens waren sie hier nicht mehr dem Wind ausgesetzt.
    »Ich glaube, wir können hier sicher sprechen«, sagte Canaba, wandte sich um und zog seine Handschuhe aus.
    »Bei?«, sagte Miles.
    Thorne zog eine Reihe von Antiüberwachungsdetektoren aus
    seinem Parka und überprüfte den Raum, während die beiden
    Wachen die Umgebung durchstreiften. Einer postierte sich im Korridor, der andere neben dem Fenster.
    »Nichts festzustellen«, sagte Bei schließlich zögernd, als mißtraute er den eigenen Instrumenten. »Im Augenblick.« Ziemlich betont umkreiste Bei Canaba und scannte ihn ebenfalls. Canaba wartete mit gesenktem Kopf, als sei er der Meinung, er verdiente es nicht besser. Bei stellte den sonischen Schutzschirm auf.
    Miles warf seine Kapuze zurück und öffnete seinen Parka, damit er besser an seine Waffen herankäme, falls sie in einer Falle säßen.
    Für ihn war Canaba außerordentlich schwer einzuschätzen. Was waren überhaupt die Motive des Mannes? Ohne Zweifel hatte das Haus Bharaputra für seinen Komfort gesorgt – sein Mantel und die teure Kleidung, die er darunter trug, verrieten es – und obwohl sein Lebensstandard gewiß nicht sinken würde, wenn er seine Loyalität auf das Kaiserlich Barrayaranische Institut für Naturwissenschaften übertrug, so würde er doch nicht einmal annähernd die 148
    Möglichkeit haben, ein Vermögen beiseitezuschaffen, die sich ihm hier bot. Also ging es ihm nicht ums Geld. Das konnte Miles verstehen. Aber warum arbeitete einer überhaupt für das Haus Bharaputra, wenn bei ihm nicht die Geldgier über die Integrität gesiegt hatte?
    »Sie sind für mich ein Rätsel, Dr. Canaba«, sagte Miles in leichtem Ton. »Warum dieser Wechsel mitten in Ihrer Karriere?
    Ich kenne Ihre neuen Arbeitgeber ziemlich gut, und offen gesagt, ich verstehe nicht, wie sie das Haus Bharaputra überbieten konnten.« Das war die einem Söldner entsprechende Art, seine Zweifel auszudrücken.
    »Sie haben mir Schutz gegenüber dem Haus Bharaputra

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