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Vorkosigan 11 Spiegeltanz

Vorkosigan 11 Spiegeltanz

Titel: Vorkosigan 11 Spiegeltanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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beleidigt die Fäuste. »Wie konntest du? Wo du weißt, was du bist? Wo du weißt, was wir sind?«
    »Wie kannst du den Tod dem Leben vorziehen?« Die Baronin zuckte die Achseln. »Oder schlimmer – Lilly für dich wählen lassen? Deine Zeit der Versuchung ist noch nicht gekommen, Rowan, liebste Schwester. Stell dir die Frage erneut in zwanzig oder dreißig Jahren, wenn du spürst, wie dein Körper um dich herum verrottet, und dann sieh, ob dir deine Antwort dann noch so leicht von den Lippen kommt.«
    »Lilly hat dich wie eine Tochter geliebt.«
    »Lilly hat mich als ihre Dienstbotin benutzt. Liebe?« Die Baronin gluckste. »Es ist doch nicht die Liebe, was die Durona-Herde zusammenhält. Es ist die Bedrohung durch die Raubtiere. Wenn alle äußeren und ökonomischen Gefahren beseitigt würden, dann wären die fernsten Ecken des Wurmlochnexus für uns nicht weit genug weg, um von unseren lieben Geschwistern fortzukommen.
    Tatsächlich läuft es in den meisten Familien so.«
    Rowan schluckte das Argument. Sie blickte unglücklich drein, widersprach aber nicht.
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    Vasa Luigi räusperte sich. »Tatsächlich müßten Sie gar nicht in die Fernen der Galaxis reisen, Dr. Durona, um einen eigenen Platz zu bekommen. Das Haus Bharaputra könnte Verwendung für Ihre Talente und Ihre Ausbildung finden. Und vielleicht ein bißchen Autonomie. Abteilungsleiterin, zum Beispiel. Und später – wer weiß? – vielleicht sogar einen Unternehmensbereich.«
    »Nein, danke«, stieß Rowan hervor.
    Der Baron zuckte die Achseln. Sah die Baronin etwas erleichtert drein?
    »Baron«, mischte er sich ungeduldig ein, »war es wirklich Ryovals Kommando, das Admiral Naismith entführte? Wissen Sie, wohin?«
    »Nun, das ist eine interessante Frage«, murmelte Vasa Luigi.
    »Ich habe den ganzen Tag versucht, Ry zu kontaktieren, ohne Erfolg. Ich vermute, dort, wo sich Ry aufhält, ist auch Ihr Klonzwilling – Admiral.«
    Er holte tief Luft. »Warum denken Sie, ich sei der Admiral, Sir?«
    »Weil ich dem anderen begegnet bin. Unter vielsagenden Umständen. Ich glaube nicht, der echte Admiral Naismith würde seiner Leibwächterin erlauben, ihm Befehle zu geben – tun Sie das?«
    Sein Kopf schmerzte. »Was macht Ryoval mit ihm?«
    »Also wirklich, Vasa, das ist kein Thema für ein Tischgespräch«, tadelte die Baronin. Sie blickte ihn neugierig an. »Außerdem – was kümmert das Sie?«
    »›Miles, was hast du mit deinem kleinen Bruder gemacht?‹«
    Dieses Zitat kam von nirgendwo, fiel ihm aus dem Mund. Er berührte unsicher die Lippen. Rowan starrte ihn an. Und Lotus ebenfalls.
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    »Was Ihre Frage angeht, Admiral«, sagte Vasa Luigi, »es kommt darauf an, ob Ry zu den gleichen Schlüssen gekommen ist wie ich.
    Wenn ja – dann wird er wahrscheinlich nicht viel tun. Wenn nein, dann werden seine Methoden von Ihrem Klonzwilling abhängen.«
    »Ich … verstehe nicht.«
    »Ryoval wird ihn studieren. Mit ihm experimentieren. Die Auswahl der Aktionen wird sich nach seiner Analyse der Persönlichkeit seines Objekts richten.«
    Das klang nicht so schlimm. Er stellte sich Multiple-choice-Tests vor. Verwirrt runzelte er die Stirn.
    »Auf seine Art ist Ry ein Künstler«, fuhr der Baron fort. »Er kann die außerordentlichsten psychologischen Effekte schaffen. Ich habe gesehen, wie er einen Feind in einen Sklaven verwandelte, der völlig seiner Person ergeben ist und jedem Befehl gehorchen würde. Der letzte Mann, der versucht hatte, ihn zu ermorden, und dabei das Pech hatte zu überleben, serviert jetzt Drinks bei Ryovals privaten Parties und bettelt darum, jedem Gast nach Wunsch jede Art von Befriedigung bieten zu dürfen.«
    »Was hast du dir gewünscht?«, fragte die Baronin trocken.
    »Weißwein. Das war vor deiner Zeit, Schatz. Doch ich habe es beobachtet. Der Mann hatte schrecklich gehetzte Augen.«
    »Erwägen Sie, mich an Ryoval zu verkaufen?« fragte er.
    »Falls er am meisten bietet, Admiral. Der Überfall, den Sie und Ihr Klonzwilling auf mein Anwesen ausgeführt haben – und ich bin mir immer noch nicht sicher, ob Sie ihn nicht von Anfang bis Ende zusammen geplant hatten –, kam mein Haus sehr teuer. Und«, seine Augen funkelten, »hat mich persönlich verärgert. Ich will mich nicht damit abgeben, an einem Kryoamnestiker Rache zu üben, aber ich möchte meine Verluste ausgleichen. Wenn ich Sie an Ry verkaufe, dann werden Sie besser bestraft, als selbst ich es 580
    mir ausdenken könnte. Ry würde sich freuen, ein so schön

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