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Vorkosigan 11 Spiegeltanz

Vorkosigan 11 Spiegeltanz

Titel: Vorkosigan 11 Spiegeltanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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Dramatik und Erregung der Betrachtung eines Testbildes haben. Langweilig. Ryoval blickte drein, als wollte er mit der Fernsteuerung auf ihn zielen und das Programm wechseln.
    Der Andere wartete mit zunehmender Ungeduld. Er kam allmählich wieder zu Atem, aber da war immer noch der verdammt niedrige Stuhl, mit dem er zu kämpfen hatte. Es mußte heute abend sein. Bei der nächsten Gelegenheit, falls sie je kam, würde Schling vielleicht sie alle unbeweglich gemacht haben. Ja. Er wartete.
    Ryoval blies enttäuscht die Backen auf und betrachtete sein heiteres Profil. Er schaltete das Vid aus, stand auf und ging um den 614
    Stuhl herum, wobei er ihn mit zusammengekniffenen Augen studierte. »Sie sind nicht quitt mit mir, oder? Sie sind irgendwohin weggetreten. Ich muß mir etwas ausdenken, was Sie zu mir zurückbringt. Oder sollte ich sagen: euch alle?«
    Ryoval war viel zu scharfsichtig.
    Ich traue dir nicht, sagte Schling unsicher zu dem Anderen. Was wird danach mit mir geschehen?
    Und mit mir? fügte Grunz hinzu. Nur Jaul sagte nichts. Jaul war sehr müde.
    Ich verspreche dir, Mark wird dich weiterhin ernähren, Schling, flüsterte der Andere von tief drinnen. Zumindest dann und wann.
    Und Grunz. Mark könnte euch nach Kolonie Beta bringen. Dort gibt es Leute, die euch helfen könnten, euch genügend zu reinigen, daß ihr bei Tageslicht herauskommen könntet, glaube ich. Ihr würdet nicht Ryovals Hypnospray nötig haben. Der arme Jaul ist sowieso völlig erschöpft. Er hat am härtesten gearbeitet und euch übrigen Deckung gegeben. Und im übrigen, Grunz, was ist, wenn sich Ryoval als nächstes für eine Kastration entscheidet? Vielleicht könntet ihr, du und Jaul, euch zusammentun, und Mark kann euch eine Truppe schöner Frauen mit Peitschen und Ketten mieten
    – wären Trauen nicht einmal eine schöne Abwechslung? Hier sind wir auf Jackson's Whole; bestimmt könntet ihr in dem Vid-Verzeichnis welche finden. Ihr braucht Ryoval nicht. Wir retten Mark, und er rettet uns. Das verspreche ich euch.
    Wer bist du, daß du in Marks Namen etwas versprechen kannst?
    fragte Schling mürrisch.
    Ich bin ihm an nächsten.
    Du hast dich sicher am besten versteckt, sagte Jaul mit einer Andeutung von Ressentiment.
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    Das war notwendig. Aber wir werden alle umkommen, einer nach dem anderen, wenn Ryoval uns zur Strecke bringt. Er ist schrecklich raffiniert. Wir sind die Originale. Wenn wir noch Zuwachs bekämen, so wären das sowieso nur verzerrte Schatten von uns.
    Alle sahen ein, daß dies stimmte.
    »Ich bringe Ihnen einen Freund, mit dem Sie spielen können«, bemerkte Ryoval und ging um ihn herum. Wenn Ryoval hinter ihm war, so hatte das einige seltsame Auswirkungen auf seine innere Topographie. Schling verflachte, Jaul kam hervor und sank dann wieder hin, wenn Ryoval erneut in Sicht kam. Grunz achtete wachsam auf seine Stichwörter und schwankte nur leicht. »Ihr Klonzwilling. Den mein dummes Kommando verfehlt hat.«
    Tief unten drinnen wurde Lord Mark hellwach und schrie auf.
    Der Andere hielt ihm den Mund zu. Er lügt. Er lügt.
    »Ihre Pfuscherei hat sich als teurer Fehler erwiesen, für den sie zahlen müssen. Ihr Doppelgänger war verschwunden, dann tauchte er irgendwie bei Vasa Luigi auf. Eine typisch glatte Taschenspielerei auf Seiten Vasas. Ich bin immer noch nicht überzeugt, daß die liebe Lotus nicht irgendeinen privaten Draht zur Durona-Gruppe hat.«
    Ryoval umkreiste ihn erneut. Es war sehr verwirrend. »Vasa ist völlig überzeugt, sein Zwilling sei der Admiral und Sie seien der Klon. Er hat mich mit seinen Zweifeln angesteckt, doch wenn der Mann tatsächlich ein Kryoamnestiker ist, wie er behauptet, dann könnte sich das als sehr enttäuschend erweisen, selbst wenn er der Richtige ist. Aber das spielt jetzt keine Rolle. Ich habe euch beide.
    Genau, wie ich es vorhergesagt habe. Können Sie sich vorstellen, was ich als erstes euch einander antun lasse?«
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    Grunz konnte. Haargenau, doch nicht mit den Raffinessen, die Ryoval flüsternd anfügte.
    Lord Mark wütete, weinte vor Schrecken und Entsetzen. Kein Zittern bewegte Grunzens Oberfläche mit dem losen Mundwerk oder beeinträchtigte das stumpfe Glitzern seiner Augen mit irgendeinem inneren Vorsatz. Wartet, bettelte der Andere.
    Der Baron ging zu einer Theke oder Bar aus gestreiftem, polierten Holz und wickelte eine Reihe glitzernder Instrumente aus, die keiner richtig sehen konnte, obwohl Jaul den Hals reckte.
    Nachdenklich überprüfte Ryoval seine

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