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Vorkosigan 11 Spiegeltanz

Vorkosigan 11 Spiegeltanz

Titel: Vorkosigan 11 Spiegeltanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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Geräte.
    Ihr müßt mir aus dem Weg bleiben. Und dürft mich, nicht sabotieren, sagte der Andere. Ich weiß, Ryoval gibt euch, wonach ihr hungert – aber das ist ein Trick.
    Ryoval ernährt dich nicht, sagte Schling.
    Ryoval ist meine Nahrung, flüsterte der Andere.
    Du wirst nur eine Chance haben, sagte Jaul nervös. Und dann werden sie hinter mir her sein.
    Ich brauche nur eine Chance.
    Ryoval drehte sich wieder um. In seiner Hand schimmerte ein chirurgischer Handtraktor. Erschrocken wich Grunz vor dem Anderen zur Seite.
    »Ich glaube«, sagte Ryoval, »als nächstes werde ich Ihnen eines Ihrer Augen herausnehmen. Nur eins. Das dürfte einige interessante psychologische Fokussierungseffekte mit sich bringen, wenn ich das verbleibende bedrohe.«
    Geschmeidig wich Jaul zur Seite. Als letzter wich widerstrebend Schling zurück, als Ryoval auf sie zukam.
    Killers erster Versuch sich hochzurappeln schlug fehl, und er sank wieder auf den Stuhl. Zum Teufel mit dir, Schling. Er ver617
    suchte es wieder, verlagerte sein Gewicht nach vorn, stemmte sich hoch und machte einen Schritt, schwankend ohne den Gebrauch seiner Arme. Ryoval beobachtete es höchst amüsiert. Das watschelnde kleine Monster, von dem er zweifellos dachte, er hätte es geschaffen, jagte ihm keinen Schrecken ein.
    Sich um Schlings neuen Bauch herumzuarbeiten war ungefähr so, als wäre man der Blinde Zen-Bogenschütze. Aber seine Ausrichtung war absolut.
    Sein erster Tritt traf Ryoval in die Eier und legte ihn glatt auf den Rücken. Damit war sein Oberkörper praktisch erreichbar. Der Killer ging fließend zum zweiten Tritt über, mit dem er Ryoval voll in die Kehle traf. Er spürte, wie bis hinter zu Ryovals Rückgrat Knorpel und Gewebe knirschten. Da er diesmal keine Stiefel mit Stahlkappen trug, brach es ihm auch einige Zehen, doch er empfand keinen Schmerz. Das war Jauls Sache.
    Er fiel hin. Aufstehen war nicht leicht, denn die Hände waren noch hinter seinem Rücken gefesselt.
    Während er sich auf dem Boden herumwälzte und versuchte, wieder auf die Beine zu kommen, sah er zu seiner Enttäuschung, daß Ryoval noch nicht tot war. Auf dem Teppich neben ihm zappelte und gurgelte der Mann und griff sich an die Kehle. Doch die Computersteuerung des Zimmers erkannte die gesprochenen Befehle des Barons nicht mehr. Noch hatten sie ein wenig Zeit.
    Er rollte sich an Ryovals Ohr heran. »Auch ich bin ein Vorkosigan. Derjenige, der zum Maulwurf und Mörder ausgebildet wurde. Es kotzt mich wirklich an, wenn jemand mich unterschätzt, wissen Sie.«
    Es gelang ihm, wieder auf die Beine zu kommen, und er studierte das Problem, das darin bestand, daß Ryoval noch am Leben war.
    Er seufzte, schluckte, trat vor und traktierte den Mann mit wie618
    derholten Fußtritten, bis Ryoval kein Blut mehr erbrach und aufhörte, sich zu krümmen und zu atmen. Es war ein ekelhafter Vorgang, aber alles in allem war er sehr erleichtert, daß es keinen Teil in ihm zu geben schien, dem das wirklich gefiel. Selbst Killer mußte einen entschlossenen Professionalismus aufbieten, um es zu Ende zu bringen.
    Er betrachtete den Anderen und erkannte ihn jetzt als Killer.
    Galen hat dich zum größten Teil geschaffen, nicht wahr?
    Ja. Aber er hat mich nicht aus dem Nichts geschaffen.
    Du hast es sehr gut gemacht. Dich zu verstecken. Zu pirschen.
    Ich hatte mich gefragt, ob einer von uns überhaupt ein Gefühl für Timing hätte. Ich bin froh, daß wenigstens einer es hatte.
    Das hat der Graf, unser Vater, immer gesagt, gab Killer zu, erfreut und verlegen zugleich, daß er gelobt wurde. Daß die Leute sich einem in die Hand geben würden, wenn man lange genug wartete und sich nicht voreilig ihnen in die Hände gab. Und das habe ich gemacht. Und Ryoval auch. Schüchtern fügte er hinzu: Der Graf ist auch ein Killer, weißt du. Wie ich.
    Hm.
    Er riß mit den Handgelenken an den Fesseln und humpelte zu der Theke aus Zebraholz hinüber, um Ryovals Instrumente zu studieren. Die Auswahl umfaßte einen Laserbohrer sowie eine widerliche Sammlung von Messern, Skalpellen, Zangen und Sonden.
    Der Laserbohrer hatte einen kurzen Brennpunktabstand und diente chirurgisch zum Schneiden von Knochen. Als Waffe war er
    fragwürdig, aber als Werkzeug gut geeignet.
    Er drehte sich schwankend um und versuchte, den Bohrer hinter dem Rücken aufzuheben. Ihm kamen fast die Tränen, als er ihn fallenließ. Er würde sich also wieder auf den Boden legen müssen.
    Schwerfällig tat er es und zappelte herum, bis es ihm

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