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Vorkosigan 11 Spiegeltanz

Vorkosigan 11 Spiegeltanz

Titel: Vorkosigan 11 Spiegeltanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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Bargeld, Schlüsseln und anderen nützlichen Gegenständen. Aber es gab kein handliches Klettergerät.
    Ich muß mir einfach meine eigene Sicherheitsleiter fabrizieren.
    An einer Leine, die er aus ein paar von Ryovals Gürteln gemacht hatte, hängte er sich den Laserbohrer um den Hals, trat auf den Boden des Liftrohrs und begann systematisch Löcher in die Plastikwand zu brennen.
    Zu langsam! jammerte die Schwarze Bande. Jaul heulte innen drin, und selbst Killer schrie: Hau ab, verdammt noch mal!
    Lord Mark ignorierte sie. Er schaltete das ›Aufwärts‹-Feld ein, ließ sich jedoch nicht von ihm aufnehmen. Indem er sich an seine heißen Hand-und Fußgriffe klammerte, kroch er wie eine
    Schnecke seinen Weg nach oben. Mit dem Auftrieb des flie
    ßenden Grav-Feldes war das Klettern nicht schwierig, es war nur schwer, sich daran zu erinnern, die drei Kontaktpunkte beizubehalten. Sein rechter Fuß war nahezu nutzlos. Die Bande schnatterte furchtsam. Stur und methodisch stieg Mark aufwärts. Ein Loch schmelzen. Warten. Eine Hand bewegen, einen Fuß, eine Hand, einen Fuß. Ein weiteres Loch schmelzen. Warten …
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    Drei Meter von oben kam sein Kopf auf gleiche Höhe mit einem kleinen Mikrophon, das in die Wand eingelassen war, und einem abgeschirmten Bewegungssensor.
    Ich stelle mir vor, es erwartet ein Codewort. In Ryovals Stimme, bemerkte Lord Mark kühl und betrachtete die Vorrichtung. Damit kann ich nicht dienen.
    Es muß nicht das sein, was du vermutest, sagte Killer. Es könnte alles mögliche sein. Plasmabögen. Giftgas.
    Nein. Ryoval hat mich verstanden, aber ich habe Ryoval auch verstanden. Es wird einfach sein. Und elegant. Und ihr werdet es für euch selber tun. Schaut zu!
    Er packte seinen Halt und hob den Laserbohrer am Bewegungssensor vorbei zur nächsten Brennstelle hoch.
    Das Grav-Feld des Liftrohrs schaltete sich ab.
    Obwohl er das halb erwartet hatte, wurde er fast von seinem eigenen Gewicht aus seiner Stellung gerissen. Jaul konnte sich nicht mehr ganz zurückhalten. Mark schrie stumm, von Schmerz überflutet. Aber er blieb hängen und ließ sie nicht fallen.
    Die letzten drei Meter des Aufstiegs hätte man einen Alptraum nennen können, aber er hatte jetzt neue Maßstäbe für Alpträume.
    Der Aufstieg war lediglich langwierig.
    Am oberen Eingang gab es eine Wirrfeld-Falle, aber sie war nach draußen gerichtet. Der Laserbohrer entwaffnete ihre Steuerung.
    Schlurfend gelangte er im Krebsgang in eine unterirdische Privatgarage. Sie beherbergte den Leichtflieger des Barons. Auf eine Berührung mit Ryovals Ring hin öffnete sich das Verdeck.
    Mark glitt in den Leichtflieger, justierte, so gut er konnte, Sitz und Steuerung für seinen verrenkten und schmerzenden Körper, startete den Motor und rollte los. Dieser Knopf auf dem Bedienfeld
    – da? Die Garagentür glitt zur Seite. Sobald er durch war, schoß er 626
    hinauf und hinauf und hinauf in die Dunkelheit. Die Beschleunigung drückte ihn in den Sitz. Niemand feuerte auf ihn. Unten gab es keine Lichter. Nur eine felsige Winterödnis. Das ganze Gebäude mußte unterirdisch sein.
    Er warf einen Blick auf das Landkartendisplay des Fliegers und wählte seine Richtung – nach Osten. Dem Licht entgegen. Das schien richtig zu sein.
    Er beschleunigte weiter.
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KAPITEL 29
    Der Leichtflieger ging in eine Kurve. Miles reckte den Hals und erhaschte einen Blick auf das, was unter ihnen lag. Oder nicht unter ihnen lag. Die Morgendämmerung kam über eine winterliche Wüste gekrochen. Im Umkreis von Kilometern schien es nichts Interessantes zu geben.
    »Komisch«, sagte der Wächter, der den Leichtflieger steuerte.
    »Die Tür ist offen.« Er berührte seinen Kommunikator und schickte eine Salve von Codes ab. Der andere rutschte voller Unbehagen hin und her und beobachtete seinen Kameraden. Miles drehte sich herum und versuchte, beide zu beobachten.
    Der Flieger ging nieder. Um sie herum erhoben sich Felsen, dann näherten sie sich einem Betonschacht. Aha, ein verborgener Eingang. Sie kamen auf dem Boden auf und rollten in eine unterirdische Garage.
    »Uff«, sagte der andere Wächter. »Wo sind denn die ganzen Fahrzeuge?«
    Der Flieger kam zum Stehen. Der größere Wächter zog Miles vom Rücksitz herunter, entfesselte seine Fußgelenke und stellte ihn aufrecht hin. Er fiel fast wieder um. Die Narben auf seiner Brust schmerzten von der Spannung der auf den Rücken gebundenen Hände. Er kam auf die Beine und blickte sich genau wie die beiden Wächter um. Es

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