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Vorkosigan 12 Viren des Vergessens

Vorkosigan 12 Viren des Vergessens

Titel: Vorkosigan 12 Viren des Vergessens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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Operateur. Ich möchte das beste Paar Hände haben, das Sie bekommen können, im KBS oder außerhalb.« »Wann sollen wir anfangen, Mylord?«, fragte Ruibal.
    »Ich möchte, daß Sie in zwei Stunden fertig sind.« Miles klopfte auf den Tisch und erhob sich. »Danke, meine Herren, Sie können gehen.« Über eine gesicherte Komkonsole direkt auf der Klinikebene rief Miles Gregor an.
    »Also hast du gefunden, was du gewollt hast?«, fragte Gregor.
    »Etwas derartiges habe ich nicht gewollt. Aber ich habe Fortschritte gemacht. Ich bin mir ziemlich sicher, es wird dich nicht überraschen zu erfahren, daß das Problem nicht in Illyans Hirn liegt, sondern in dem verdammten Chip. Er gibt unkontrolliert Daten ab. Etwa alle fünf Minuten überflutet er Illyans Bewußtsein mit einem neuen Schwall kristallklarer Erinnerungen an be liebige Zeitpunkte in der Vergangenheit. Die Auswirkungen sind … gräßlich. Ursache unbekannt, man kann den Chip nicht reparieren, und wenn man ihn entfernt, werden die noch darauf befindlichen Daten vernichtet. Läßt man den Chip in seinem Gehirn, dann wird Illyan vernichtet. Du siehst, wohin das zielt.« Gregor nickte. »Entfernen.« »Es scheint angezeigt. Es hätte schon … nun, wenn noch nicht geschehen sollen, so zumindest vorgeschlagen und vorbereitet sein sollen. Das Problem ist, daß Illyan nicht in der Verfassung ist, um der Operation zuzustimmen.« »Ich verstehe.« »Man weiß auch nicht, was die Auswirkungen der Entfernung sein werden. Volle Erholung oder nur teilweise, Persönlichkeitsveränderungen, kognitive Veränderungen – es ist eine Knobelei.
    Was ich sagen möchte, ist: immer noch kann es sein, daß du deinen Chef des Kaiserlichen Sicherheitsdienstes nicht zurückbekommst.« »Ich verstehe.« »Also, gibt es irgend etwas, das du von diesem Chip gesichert haben möchtest, von dem ich nichts weiß?« Gregor seufzte. »Dein Vater ist vielleicht der einzige andere Mensch, der in der Lage wäre, diese Frage zu beantworten. Und in den über fünfzehn Jahren, seit ich volljährig bin, hat er es nicht für angebracht gehalten, mir diesbezüglich etwas mitzuteilen. Die alten Geheimnisse scheinen sich selbst zu bewahren.« »Illyan ist jetzt dein Mann. Stimmst du zu, den Chip herauszunehmen, mein Lehnsherr?« »Rätst du es mir, mein Auditor?« Miles stieß den Atem aus. »Ja.« Gregor kaute einen Moment lang auf seiner Unterlippe; dann erstarrte sein Gesicht. »Dann sollen die Toten ihre Toten begraben. Die Vergangenheit soll vergehen. Tu es!« »Jawohl, Majestät.« Miles brach die Verbindung ab.
    Diesmal wurde Miles ohne Verzögerung oder Protestgemurmel in Haroches bzw. Illyans Büro gelassen. Haroche, der etwas auf seinem Komkonsolendisplay studierte, winkte ihm, auf einem Stuhl Platz zu nehmen. Miles drehte ihn herum und setzte sich rittlings darauf, die Arme über der Rückenlehne gekreuzt.
    »Nun, Mylord Auditor«, sagte Haroche und schaltete sein Vid ab. »Ich hoffe, die Kooperation meiner Untergebenen hat Sie voll zufriedengestellt.« Illyan gelang Ironie besser, aber man mußte Haroche zugute halten, daß er es versuchte. »Ja, danke.« »Ich gebe zu«, Haroche wies auf die Komkonsole, »ich habe Sie falsch eingeschätzt. Ich habe Sie hier seit Jahren herein-und herausflitzen sehen, und ich wußte, daß Sie verdeckte Operationen ausführten. Aber ich wußte nicht immer ganz, welche verdeckten Operationen oder wie viele. Kein Wunder, daß Sie Illyans Liebling waren.« Sein Blick auf Miles’ dekorierte Uniformjacke wirkte jetzt eher abschätzend als ungläubig.
    »Sie haben meine Akte gelesen, oder?« Miles weigerte sich, vor Haroche zurückzuzucken.
    »Ich habe die Zusammenfassungen durchgeschaut, und dazu einige von Illyans Anmerkungen. Sie eingehend zu studieren würde eine Woche dauern. Im Augenblick ist meine Zeit sehr kostbar.« »Ja. Ich habe eben mit Gregor gesprochen.« Miles atmete tief ein. »Wir sind zu dem Schluß gekommen, daß der Chip entfernt werden muß.« Haroche seufzte. »Ich hatte gehofft, daß das vermieden werden könnte. Es kommt einem so dauerhaft vor. Und so lähmend.« »Nicht annähernd so lähmend wie das, was zur Zeit mit ihm geschieht. Nebenbei bemerkt, Illyan hätte auf jeden Fall von Anfang an zu seiner Beruhigung jemanden bei sich haben sollen, den er kennt. Es scheint einen beträchtlichen Unterschied auf das Ausmaß seiner Aggressivität zu haben. Damit hätte man möglicherweise den größten Teil der Sedierung vermeiden können.
    Und

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