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Vorkosigan 12 Viren des Vergessens

Vorkosigan 12 Viren des Vergessens

Titel: Vorkosigan 12 Viren des Vergessens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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modernster Ausbildung und maximaler praktischer Erfahrung.« »Vertrauen Sie ihm?« »Lassen Sie es mich so formulieren«, erwiderte Avakli. »Falls Sie in den letzten fünf Jahren in einem kaiserlichen Schnellkurierschiff gereist sind, dann haben Sie ihm wahrscheinlich schon Ihr eigenes Leben anvertraut, und zwar so sicher, wie Sie es den Ingenieuren anvertraut haben, die die Necklin-Stäbe des Schiffes kalibriert haben. Er hat auch die Implantation beim persönlichen Piloten des Kaisers durchgeführt.« »Sehr gut. Ich akzeptiere Ihre Entscheidung. Wie schnell können wir ihn also hierherbringen, und wie bald kann er sich an die Arbeit machen?« »Wir könnten ihn noch heute abend aus Vordarians Distrikt einfliegen, aber ich denke, es ist besser, wir lassen ihn zuerst noch einmal sich zu Hause gut ausschlafen. Ich würde ihm wenigstens einen Tag lassen, um das Problem zu studieren und seine chirurgische Vorgehensweise zu planen. Danach – liegt es bei ihm. Wahrscheinlich findet die Operation frühestens übermorgen statt.« »Verstehe. Sehr gut.« Für Miles gab es nichts mehr zu tun, womit er diesen Teil der Angelegenheit vorantreiben konnte.
    »Das gibt Dr. Avaklis Team zwei Tage mehr, um ihren Teil des Problems durchzuspielen. Falls Sie auf irgendwelche neuen Verfahren stoßen, die verhindern, daß Illyan noch mehr … davon durchmachen muß, dann lassen Sie mich es wissen. Und noch etwas! Ich habe einen Vorschlag. Wenn die Operation abgeschlossen ist, wird Dr. Avaklis Team die Rolle der Gerichtsmediziner für den Chip übernehmen. Ich möchte, daß an dem verdammten Ding eine Autopsie vorgenommen wird, selbst wenn es tot ist. Was hat die Fehlfunktion verursacht? Das wollen der KBS und ich wissen.
    Ich habe daran gedacht, dem Team einen Mann beizugeben, der Ihnen einiges interessante galaktische Fachwissen zur Verfügung stellen könnte. Er hat ein Labor in der Bio-Forschungseinrichtung des Kaiserlichen Instituts für Naturwissenschaften am Stadtrand von Vorbarr Sultana, wo er geheime Arbeit für das Kaiserreich leistet. Er heißt Vaughn Weddell.« Einst bekannt als Dr. Hugh Canaba von Jackson’s Whole. Eine frühe Dendarii-Mission hatte ihn incognito als Flüchtling zu einem neuen Leben, Gesicht und Namen nach Barrayar gebracht, zusammen mit einem der geheimsten genetischen Forschungsprojekte der Galaxis. Sergeantin Taura war eines seiner früheren und ehrgeizigeren Projekte gewesen.
    »Von Ausbildung und Beruf ist er Molekularbiologe, doch seine frühen Erfahrungen umfassen ein außerordentliches Spektrum von … wirklich sonderbaren Dingen. Er ist eine Art Joker und hat etwas von einem … äh … Primadonna-Typ an sich, aber ansonsten werden Sie seine Ideen interessant finden, glaube ich.« »Jawohl, Mylord.« Avakli machte sich eine Notiz. Die Vorschläge eines Lord Auditors hatten das Gewicht eines kaiserlichen Befehls, wie Miles erneut erkannte. Er mußte wirklich seine Zunge hüten.
    Und das schien alles zu sein, was er an diesem Tag tun konnte.
    Er sehnte sich danach, nach Palais Vorkosigan zu fliehen und zu schlafen.
    Statt dessen legte er sich für vier Stunden in einem der angrenzenden Patientenzimmer nieder, dann löste er seinerseits Alys Vorpatril in der Nachtwache ab. Leutnant Vorberg, der zum Dienst erschien, freute sich anscheinend, daß er ihnen den Platz an Illyans Bett überlassen konnte und postierte sich am Eingang der Klinik. Illyan schlief unruhig und wachte etwa alle zwanzig Minuten in einem neuen Ausbruch von Verwirrung und Angst auf. Bis zur Operation würden es noch zwei sehr lange Tage werden.

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KAPITEL 18
    Aus den sich quälend dehnenden zwei Tagen wurden drei. Am letzten vollen Tag war Illyan nicht mehr klar genug, als daß er um den Tod bitten oder seinen Schrecken vor der bevorstehenden Operation ausdrücken hätte können – für Miles eine Art Atempause. Illyans flackernde Episoden von Desorientierung und Qual folgten einander zu schnell, um ihn noch zu beruhigen; er wurde stumm und nur sein zuckendes Gesicht, nicht seine Worte, spiegelte das kaleidoskopische Chaos in seinem Kopf.
    Selbst Alys fand es unerträglich. Ihre Ruhepausen wurden immer länger, ihre Besuche bei Illyan immer kürzer. Miles hielt durch und fragte sich, warum er das tat. Würde sich Illyan daran erinnern können? Werde ich es jemals vergessen können?
    Illyan war nicht länger aggressiv, doch seine taumeligen Bewegungen waren abrupt und unvorhersehbar. Es wurde beschlossen, daß man keinen Versuch

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