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Vorkosigan 12 Viren des Vergessens

Vorkosigan 12 Viren des Vergessens

Titel: Vorkosigan 12 Viren des Vergessens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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Grafen in Hassadar aus arbeiten und die Aufgabe haben, die Gewässer des Distrikts wissenschaftlich zu terraformen und mit Fischen zu besetzen, also kann man das Wasser jetzt wieder trinken und die Fische sind genetisch verbessert worden. Seeforellen, Seebarsche, Süßwasserlachse … da drunten gibt es allerhand gute Beute.« Illyan beugte sich über die Bootswand und schaute ein wenig zweifelnd in das klare Wasser hinab. »Wirklich.« Er spulte seine Schnur auf und untersuchte seinen Haken. Der Köderwürfel war verschwunden.
    »Habe ich an diesem Ding einen Köder befestigt?« »Ja, ich habe es selbst gesehen. Ist wahrscheinlich abgefallen.« »Fische mit langen Fingern.« Doch Illyan widerstand der Eingebung, noch einen ausführlicheren Witz über Mutantenfische zu machen. Er steckte einen neuen Köder noch fester an den Haken und warf ihn erneut ins Wasser. Jeder machte ein weiteres Bier auf. Miles hockte sich auf den Bootsrand und ließ seine bloßen Füße eine Weile im Wasser kühlen.
    »Das ist sehr ineffizient«, bemerkte Illyan, nachdem er das Sonnensegel etwas gedreht hatte, um den davonkriechenden Schatten zurückzuholen.
    »Das habe ich mich auch schon gefragt. Ich glaube nicht, daß es effizient sein sollte. Ich glaube, diese Methode wurde geschaffen, um den Eindruck zu erwecken, man tue etwas, während man in Wirklichkeit nichts tut. Vielleicht, um Ehefrauen abzuschrekken, die mit unangenehmen Arbeiten ankamen.« »Ich tue seit einer Woche nichts.« Illyan stockte. »Es hat anscheinend nicht geholfen.« »Das stimmt nicht. Sie sind im Sterntarock schon besser geworden. Ich habe es verfolgt.« »Ich dachte, du und Lady Alys, ihr hättet mich letztes Mal heimlich gewinnen lassen.« »Nein.« »Aha.« Illyan blickte etwas heiterer drein, doch das dauerte nur einen Moment. »Aber ich fürchte, die Fähigkeit, Sterntarock zu spielen, ohne ständig zu verlieren, reicht nicht aus, um mich wieder für den KBS fit zu machen.« »Lassen Sie sich Zeit. Sie haben ja kaum erst mit Ihrer Rehabilitation begonnen.« Miles’ Füße wurden runzelig, und er kehrte auf seinen gepolsterten Sitz zurück.
    Illyan starrte auf das gegenüberliegende Ufer, das grün und braun in der nach Westen sinkenden Sonne lag. »Nein … für alles, was man tut, gibt es eine Grenze des Möglichen. Wenn man auf dieser Grenze balanciert und in Topform gespielt hat… dann kann man nicht mehr zu etwas Geringerem zurückkehren. Um den alten Spruch deiner Mutter umzukehren: Alles, was man nicht gut tun kann, ist nicht wert getan zu werden. Und… den KBS zu leiten ist weiter von Spiel entfernt als alles, was ich kenne. Es hängen tagtäglich zu viele Menschenleben davon ab.« »Mm«, sagte Miles und vertuschte die Tatsache, daß ihm keine nützliche Bemerkung einfiel, durch einen weiteren kräftigen Schluck Bier.
    »Ich habe meine zweimal zwanzig Jahre im Dienst des Kaisers hinter mich gebracht«, sagte Illyan. »Das hat angefangen, als ich achtzehn war, in der Offiziersausbildung für den alten Ezar … nicht auf der Kaiserlichen Militärakademie; damals brauchte man mehr gute Noten und Geld und eine gewisse Silbe vor dem Familiennamen, um da hineinzukommen. Ich bin auf eine der regionalen Schulen gegangen. Ich hatte nie vorgehabt, es bis zu einem Dreimal-zwanzig-Jahre-Mann zu bringen. Ich wußte, ich würde irgendwann vorher aufhören, ich wußte bloß nicht, wann. Ich habe Gregor gedient, seit er fünf Jahre alt war. Jetzt ist er voll erwachsen, weiß Gott.« »Das ist sicherlich Ihre Leistung«, bemerkte Miles.
    Illyan nickte. »Nicht meine allein. Aber ich kann nicht … der sein, der ich bin – der ich war – und dies nicht wissen.« »Ich habe es nicht bis zum Ende meiner ersten zwanzig Jahre geschafft«, sagte Miles düster. »Nicht einmal annähernd.« Illyan räusperte sich und musterte seine Angelschnur. »Hat da einer angebissen?« »Nein, ich glaube nicht. Die Rute würde tiefer sinken. Das ist nur die Strömung, die mit dem Gewicht der Schnur spielt.« »Ich hätte mich jetzt noch nicht dafür entschieden, den Dienst zu quittieren, wohlgemerkt«, erklärte Illyan. »Ich hätte gern Gregor noch durch seine Hochzeit begleitet.« »Und durch die nächste Krise danach«, zog ihn Miles auf.
    »Und durch die nächste Krise danach, und …« Illyan knurrte resigniert Zustimmung. »Also … vielleicht ist das nicht so schlimm.« Nach einer Weile fügte er hinzu: »Glaubst du, man hat alle Fische aus eurem See gestohlen?« »Dazu

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