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Vorkosigan 12 Viren des Vergessens

Vorkosigan 12 Viren des Vergessens

Titel: Vorkosigan 12 Viren des Vergessens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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Sie hat ihn gerade abserviert. Ach, großartig!
    »Sie haben mich beide angerufen«, stöhnte Galeni. »Sie sagte, ich sei ihr bester Freund hier, und sie wolle, daß ich der erste Komarraner sei, der die Neuigkeit erfährt.« Gregor hat sich also wirklich aufgerafft und es getan. »Und … äh … was haben Sie gesagt?« »Meinen Glückwunsch, natürlich. Was konnte ich denn sonst sagen? Wo sie beide dasaßen und mich angrinsten?« Miles atmete erleichtert auf. Gut. Galeni hatte die Beherrschung nicht völlig verloren. Er hatte Miles bloß angerufen, um sozusagen eine Schulter zu haben, an der er mit den Zähnen knirschen konnte. Toll. Danke, Duv.
    Ivan rieb sich den Hals. »Sie sind fünf Monate hinter dieser Frau hergewesen, und alles, was Sie erreicht haben, ist, daß sie Sie für ihren Freund hält? Duv, was, zum Teufel, haben Sie die ganze Zeit gemacht?« »Sie ist eine Toscane«, erwiderte Galeni. »Nach den Maßstäben ihrer Familie bin ich bloß ein verarmter Kollaborateur. Ich mußte sie überzeugen, daß ich eine Zukunft hätte, die ihrer würdig ist, nichts Eindrucksvolles jetzt, nein, aber später … dann kommt er daher und schnappt sie mir einfach, einfach ohne alle Schwierigkeiten weg.« Miles, der Gregor beobachtet hatte, wie er praktisch Kopfstände gemacht hatte in seinem Bemühen, Laisa zu gefallen, sagte nur: »Hm.« »Fünf Monate waren irgendwie zu lang«, sagte Ivan und fuhr im Ton ernster Kritik fort: »Du lieber Himmel, Duv, ich wünschte, Sie hätten mich früher um Rat gefragt.« »Sie ist Komarranerin. Was weiß schon einer von euch verfluchten barrayaranischen bonbonschwulen Soldatenhanswursten, verdammt noch mal, von einer komarranischen Frau? Sie ist intelligent, gebildet, kultiviert …« »Fast dreißig …«, gab Miles zu bedenken.
    »Ich hatte einen Zeitplan«, erklärte Galeni. »Sobald sie mich genau sechs Monate gekannt hätte, wollte ich ihr einen Antrag machen.« Ivan zuckte zusammen.
    Galeni schien sich zu beruhigen oder zumindest von seiner unmittelbaren Reaktion aus Wut und Schmerz allmählich in eine weniger energiegeladene Verzweiflung abzugleiten. Vielleicht dienten seine heftigen Worte ausreichend als Ventil für seine überkochenden Emotionen, ohne daß diesmal gewalttätige Aktionen folgten. »Miles …« – zumindest versah er jetzt den Namen nicht mit einer Kette von Schimpfworten – »Sie sind fast Gregors Pflegebruder.« Nicht fast. »Und?« »Glauben Sie … könnten Sie ihn vielleicht dazu überreden, sie aufzugeben … nein.« Galeni war völlig erschöpft.
    Nein. »Ich bin Gregor seit zu langer Zeit verpflichtet. Auf persönlicher wie auf politischer Ebene. Diese Geschichte mit dem Thronerben ist wesentlich für meine zukünftige Gesundheit und Sicherheit, und er hat sich ewig damit Zeit gelassen. Bis jetzt. Ich kann nichts anderes tun als ihn zu unterstützen. Und im übrigen«, er erinnerte sich an die Worte seiner Tante Alys, »ist es Laisas Entscheidung, nicht Ihre oder meine oder Gregors. Ich kann es nicht ändern, daß Sie vergessen haben, ihr von Ihrem Zeitplan zu erzählen. Es tut mir leid.« »Scheiße!« Galeni brach die Verbindung ab.
    »Tja«, sagte Ivan in das nachfolgende Schweigen. »Wenigstens ist das überstanden.« »Bist du ihm auch aus dem Weg gegangen?« »Ja.« »Feigling.« »Wer hat sich denn die letzten zwei Wochen in den Bergen versteckt?« »Das war ein strategischer Rückzug.« »Schön. Ich glaube, unser Nachtisch vertrocknet im Speisezimmer.« »Ich habe keinen Hunger. Außerdem … falls Gregor und Laisa diesen Abend ausgesucht haben, um ausgewählte persönliche Freunde noch vor der öffentlichen Ankündigung zu informieren … dann kann ich hier gleich noch ein paar Minuten warten.« »Ach ja.« Ivan nickte, zog einen Stuhl herbei und setzte sich.
    Drei Minuten später summte die Komkonsole. Miles aktivierte sie.
    Gregor war tipptopp, dunkel und ausgesprochen zivil gekleidet, Laisa war so schön wie immer im offen komarranischen Stil.
    Beide lächelten, und ihre Augen leuchteten vor gegenseitiger Verliebtheit.
    »Hallo, Miles«, begann Gregor, und Laisa fügte hinzu: »Hallo, freut mich, Sie wiederzusehen, Lord Vorkosigan.« Miles räusperte sich. »Hallo, ihr Lieben. Was kann ich für euch tun?« »Ich wollte, daß du zu den ersten gehörst, die es erfahren«, sagte Gregor. »Ich habe Laisa gebeten, mich zu heiraten. Und sie hat ja gesagt.« Gregor schaute ganz überrascht drein, als wäre diese prompte Zustimmung für ihn

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