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Vorkosigan 12 Viren des Vergessens

Vorkosigan 12 Viren des Vergessens

Titel: Vorkosigan 12 Viren des Vergessens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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seltsamere Aufgaben beschert. Würde er lieber wieder die zufrieren den Abflußrohre von Camp Permafrost säubern? Oder auf Jackson’s Whole herumrennen, mit nur einem Schritt Vorsprung vor dem Schlägertrupp eines psychotischen einheimischen Barons?
    Gib darauf keine Antwort, Junge.
    Einen zeitweiligen Ersatz in ihrer Rolle als Gregors Anstandsdame hatte Lady Alys in Drou Koudelka gefunden, der Frau des Kommodore und Delias Mutter. Miles stellte dies fest, als Madame Koudelka anrief, um ihm eine Einladung bzw. einen Befehl zu übermitteln, er möge ein weiteres von Gregors Brautwerbungspicknicks in seiner Eigenschaft als Vor verzieren. Miles kam ein wenig zu früh am östlichen Säulengang der Residenz an und lief einer Gruppe von Männern in rotblauen Paradeuniformen in die Hände, die gerade eine ultraformelle Morgenzeremonie verließen. Er trat zur Seite und ließ die uniformierten Offiziere passieren, wobei er versuchte, auf seinem Gesicht nicht den nackten Neid erkennen zu lassen.
    Ein Mann ging langsam und vorsichtig die Treppe hinab und stützte sich dabei auf das Geländer. Miles erkannte ihn auf der Stelle und unterdrückte den Impuls, sich hinter dem nächsten kunstvoll gestutzten Busch zu verstecken. Leutnant Vorberg!
    Vorberg hatte Admiral Naismith nie zu Gesicht bekommen, nur den Kampfanzug eines Mannes von kleiner Statur. Anscheinend hatte Gregor an diesem Tag verschiedene kaiserliche Auszeichnungen verliehen, denn auf Vorbergs Brust glitzerte ein neuer Orden, das Ehrenzeichen für Verwundung im Dienste des Kaisers. In einer Schublade zu Hause hatte Miles ein halbes Einmachglas voll ähnlicher Orden; irgendwann hatte Illyan aufgehört, sie ihm zu verleihen, vielleicht weil er fürchtete, Miles’ Drohung, eines Tages alle Orden gleichzeitig anzulegen, sei doch nicht bloß scherzhaft gemeint gewesen. Aber es war offensichtlich die erste ernsthafte Auszeichnung, die Vorberg je hatte erringen können, denn er trug sie mit einer nachdenklichen Befangenheit.
    Miles konnte es nicht lassen. »Ach – Vorberg, sind Sie’s?«, sagte er versuchsweise, als der Leutnant an ihm vorüberging.
    Vorberg blinzelte ihn unsicher an, dann hellte sich sein Gesicht auf. »Vorkosigan, nicht wahr? Ich glaube, wir sind uns mal im Hauptquartier für Galaktische Angelegenheiten auf Komarr begegnet.« Er nickte freundlich – ein KBS-Kurier und Vor grüßte seinesgleichen.
    »Wo haben Sie sich denn dieses Amulett verdient?« Miles deutete mit einem Nicken auf Vorbergs Brust. »Oder sollte ich das lieber nicht fragen?« »Es ist nicht geheim. Ich war auf einem Routineflug – völlig routinemäßig – von Zoave Twilight aus unterwegs. Eine Bande gottverdammter Entführer kaperte das Schiff, mit dem ich flog.« »Doch nicht eines unserer Kurierschiffe! Davon hätte ich sicher etwas gehört. Das hätte ja eine helle Aufregung gegeben.« »Ich wünschte, es wäre eines der unseren gewesen. Dann hätte der KBS vielleicht ein anständiges Kommando geschickt, um mich herauszuholen. Es war nur ein kommerzieller Frachter, der auf Zoave registriert war. Auf jeden Fall, in seiner unendlichen Weisheit und zweifellos auf Anraten desselben knickrigen Buchhalters, der meinen Flug auf diesem verdammten Schiff gebucht hatte, engagierte der KBS eine billige Söldnerorganisation, damit sie mich befreiten. Und die haben es wirklich versaut.« Er dämpfte seine Stimme vertraulich. »Falls Sie jemals in der Gegend unterwegs sind, dann machen Sie einen großen Bogen um die Clown-Truppe, die sich die Freie Dendarii-Söldnerflotte nennt.
    Diese Typen sind lebensgefährlich.« »Sollten sie das nicht eigentlich sein?« »Aber nicht doch für die eigene Seite.« »Ach so.« Jemand mußte Vorberg gesagt haben, daß er vom Feuer der eigenen Seite getroffen worden war. Wahrscheinlich die Ärztin: sie war unheilbar ehrlich. »Aber ich habe von den Dendarii gehört. Das heißt, offensichtlich haben sie einige barrayaranische Renegaten in ihren Reihen, sonst hätten sie sich nicht nach dem wichtigsten geographischen Merkmal meines Distrikts genannt. Es sei denn, unter ihnen wäre ein Fan für Mili tärgeschichte, der von den Guerillakampagnen meines Großvaters beeindruckt war.« »Ihr leitender Offizier war ein ehemaliger Barrayaraner, ja, dem bin ich begegnet. Dem Gerücht nach soll ihr Kommandeur Betaner sein. Anscheinend ist er aus einer betanischen Nervenklinik abgehauen.« »Ich dachte, die Dendarii sollten gut sein.« »Nicht sonderlich.« »Sie sind

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