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Vorkosigan 13 Komarr

Vorkosigan 13 Komarr

Titel: Vorkosigan 13 Komarr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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ist.« Sie betrachtete forschend die Gesichter ihrer drei Kollegen, doch als sie sprach, schaute sie Miles an. »Ich stimme dafür, jetzt aufzuhören.«
    Miles wartete angespannt auf Anzeichen von Meinungs555
    verschiedenheit, Protest, interner Revolte. Cappell schlug mit der Faust gegen die Glaswand der Kabine, die
    vibrierte, und wandte sich ab. In seinem Gesicht arbeitete es. Foscol barg ihr Gesicht in den Händen. Danach
    herrschte Schweigen.
    »Das ist es also dann«, sagte Soudha trostlos und
    erschöpft. Miles fragte sich, ob die Nachricht von dem inneren Defekt des Apparats seinen Willen mehr
    geschwächt hatte als jeder Streit. »Wir ergeben uns, auf Ihr Wort hin, dass unser Leben geschützt bleibt. Lord Auditor Vorkosigan.« Er kniff die Augen zusammen und öffnete sie wieder. »Was jetzt?«
    »Eine Menge vernünftiger langsamer Maßnahmen.
    Zuerst bringe ich den KBS sanft von seiner Vision eines heroischen Sturmangriffs ab. Die haben sich hier draußen ziemlich aufgeregt. Dann informieren Sie den Rest Ihrer Gruppe. Entschärfen Sie alle versteckten Sprengladungen, die Sie vielleicht angebracht haben, stapeln Sie alle Waffen, die Sie vielleicht besitzen, zu einem Haufen auf und entfernen Sie sich davon. Schließen Sie die Türen auf.
    Dann setzen Sie sich ruhig auf den Boden der Ladebucht und halten Sie die Hände hinter den Kopf. Anschließend werde ich die Jungs hineinschicken. Und vermeiden Sie plötzliche Bewegungen und dergleichen«, fügte er vorsichtigerweise noch hinzu.
    »So soll es sein.« Soudha brach die Verbindung ab; die Komarraner verschwanden. Miles schauderte, plötzlich desorientiert, wieder allein in seinem kleinen, abgeschlossenen Raum. Es kam ihm vor, als holte der schreiende Mann hinter der Glaswand in seiner Vorstellung 556
    einen Rammbock heraus.
    Miles öffnete den Kanal auf seiner KomKonsole und
    befahl, ein Trupp Sanitäter solle die verhaftenden Offiziere des KBS und der Sicherheitsabteilung der Station begleiten, die mit Betäubern – und nur mit Betäubern – bewaffnet sein sollten. Diesen letzten Befehl wiederholte er einige Male, um sicherzugehen.
    Es kam ihm vor, als hätte er ein ganzes Jahrhundert auf dem Stuhl vor der KomKonsole verbracht. Als er versuchte aufzustehen, fiel er fast hin. Dann rannte er los.
    Miles’ einziger Kompromiss mit Vorgiers Sorge um die persönliche Sicherheit des Kaiserlichen Auditors bestand darin, dass er die Rampe in die Southport-Ladebucht hinter anstatt vor dem Sicherheitsteam hinabging. Die etwa zehn Komarraner, die mit gekreuzten Beinen auf dem Boden saßen, drehten sich herum und beobachteten, wie die Barrayaraner hereinkamen. Hinter Miles kam das Technikerkommando, das ausschwärmte und nach versteckten Sprengladungen suchte, und dahinter folgten die Sanitäter mit einer Schwebepalette.
    Das Erste, was Miles’ Blick auf sich zog, nachdem er die lebenden Ziele registriert hatte, war die umgestürzte Schwebebühne in der Mitte der Bucht, die auf einem
    Haufen verwickelter Trümmer lag. Er konnte das Ding kaum wiedererkennen, nach den Diagrammen, die er auf Komarr von dem fünften Apparat gesehen hatte. Sein Herz wurde ihm leicht, als er diesen unerklärlichen, willkommenen Anblick sah.
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    Er ging darum herum, betrachtete das Ding und trat dann zu Soudha, der nach Waffen abgesucht und gefesselt
    wurde. »Du lieber Himmel! Ihr Wurmloch-Kollabierer
    scheint einen Unfall gehabt zu haben. Aber wir haben die Pläne.«
    Cappell und ein Mann, in dem Miles den Ingenieur
    erkannte, der von Bollan Design geflohen war, standen daneben und blickten ihn finster an. Foscol bemühte sich, in Hörweite zu gelangen, nur mit Mühe kontrolliert von der Offizierin, die sie festnahm.
    »Das waren nicht wir«, seufzte Soudha. »Das war sie.«
    Mit einem Ruck seines Daumens lenkte er Miles’ Aufmerksamkeit auf die Innentür der Personalluftschleuse der Bucht. Über dem Pfosten der luftdichten Tür war eine Metallstange befestigt; ihre Enden waren jeweils an die Tür und die Wand geschweißt.
    Miles’ Augen weiteten sich; in atemloser Erwartung
    öffnete er den Mund. »Sie?«
    »Das Miststück aus der Hölle. Oder von Barrayar, was fast dasselbe ist, wenn man ihr zuhört. Madame Vorsoisson.«
    »Bemerkenswert.« Endlich wurde Miles der Grund
    einiger seltsam verkehrter Reaktionen auf Seiten der Komarraner im Laufe der Verhandlungen ersichtlich.
    »Hm… und wie?«
    Alle drei Komarraner versuchten gleichzeitig zu antworten, begleitet von einem Durcheinander

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