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Vorkosigan 13 Komarr

Vorkosigan 13 Komarr

Titel: Vorkosigan 13 Komarr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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Vorteile«, fuhr er fort. »Einige davon sind komfortabel möbliert, und anders als bei Gräbern kann man schließlich aus ihnen wieder heraus546
    kommen. Jetzt bin ich bereit, im Austausch für Ihre friedliche Kapitulation und Kooperation persönlich Ihr Leben zu garantieren. Nicht, wohlgemerkt, Ihre Freiheit –
    die wird warten müssen. Aber die Zeit vergeht, alte Krisen werden von neuen abgelöst, Menschen ändern ihren Sinn.
    Jedenfalls lebende Menschen. Es gibt immer Amnestien, zur Feier dieses oder jenes öffentlichen Ereignisses – der Geburt eines kaiserlichen Erben zum Beispiel. Ich bezweifle, dass jemand von Ihnen gezwungen sein wird, ein ganzes Jahrzehnt im Gefängnis zu verbringen.«
    »Das ist ja ein Angebot«, bemerkte Foscol bitter.
    Miles zog die Augenbrauen hoch. »Ein ehrenhaftes
    Angebot. Sie haben eine bessere Hoffnung auf Amnestie als Tien Vorsoisson. Die Pilotin dieses Erzfrachters wird keine Besuche von ihren Kindern bekommen. Ich habe ihre Autopsie überprüft, habe ich das erwähnt? Alle Autopsien.
    Wenn ich moralische Bedenken habe, so die, dass ich das Anrecht der Familien der toten Soletta-Techniker auf Gerechtigkeit für ihre Verstorbenen verschachere. Hierzu sollte es Zivilprozesse über fahrlässige Tötung geben.«
    Bei diesen Worten schaute selbst Foscol beiseite.
    Gut. Mach weiter. Je mehr Zeit er totschlug, desto besser, und sie folgten seinen Argumenten; solange er Soudha davon abhalten konnte, die Verbindung abzubrechen, machte er eine verquere Art von Fortschritt. »Sie beschweren sich ohne Ende über die barrayaranische
    Tyrannei, aber irgendwie glaube ich nicht, dass Sie eine Abstimmung unter allen planetarischen Anteilseignern von Komarr durchgeführt haben, bevor Sie versuchten, deren Zukunft zu verschließen – oder zu stehlen. Und wenn Sie 547
    das hätten tun können, dann glaube ich nicht, dass Sie es gewagt hätten. Vor zwanzig oder sogar noch vor fünfzehn Jahren hätten Sie vielleicht auf die Unterstützung durch die Mehrheit zählen können. Vor zehn Jahren war es schon zu spät. Würden Ihre Landsleute jetzt wirklich sich einen ihrer nächsten Märkte versperren und den ganzen Handel verlieren wollen? Und all ihre Verwandten verlieren, die nach Barrayar umgezogen sind, und dazu ihre halbbarrayaranischen Enkelkinder? Ihre Handelsflotten haben die barrayaranischen militärischen Geleitzüge oft genug verdammt nützlich gefunden. Wer sind hier die wahren Tyrannen – die stümperhaften Barrayaraner, die – wie unbeholfen auch immer – versuchen, Komarr in ihre
    Zukunft einzuschließen, oder jene elitären komarranischen Intellektuellen, die alle, außer sich selbst, davon ausschlie
    ßen wollen?« Er holte tief Luft, um den unerwarteten Zorn zu beherrschen, der mit seinen Worten aufgebrodelt war; er war sich bewusst, dass er mit diesen Leuten am Rande eines Abgrunds balancierte. Pass auf, pass auf! »Also bleibt für uns nichts anderes übrig, als dass wir versuchen, aus diesem Trümmerhaufen so viele Menschenleben wie möglich zu retten.«
    Nach einer kleinen Weile fragte Madame Radovas:
    »Wie würden Sie unser Leben garantieren?« Das waren die ersten Worte, die sie sprach, obwohl sie die ganze Zeit aufmerksam zugehört hatte.
    »Durch meinen Befehl als Kaiserlicher Auditor. Nur
    Kaiser Gregor selbst könnte ihn widerrufen.«
    »Und… warum wird Kaiser Gregor ihn nicht wider
    eines Abgrunds rufen?«, fragte Cappell skeptisch.
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    »Er wird über die ganze Sache nicht glücklich sein«, antwortete Miles offen. Und ich werde ihm den Bericht überreichen müssen, Gott steh mir bei! »Aber… wenn ich mein Wort aufs Spiel setze, dann glaube ich nicht, dass er mir widersprechen wird.« Er zögerte. »Sonst werde ich zurücktreten müssen.«
    Foscol schnaubte. »Wie hübsch für uns zu wissen, dass Sie zurücktreten werden, sobald wir tot sind. Was für ein Trost!«
    Soudha rieb sich die Lippen und beobachtete Miles…
    der sein verkleinertes Abbild beobachtete. Miles war nicht der Einzige, der Hinweise der Körpersprache vermisste.
    Der Ingenieur blieb stumm, dachte nach… worüber?
    »Ihr Wort?« Cappell verzog das Gesicht. »Wissen Sie, was das Wort eines Vorkosigan für uns bedeutet?«
    »Ja«, erwiderte Miles ruhig. »Wissen Sie, was es für mich bedeutet?«
    Madame Radovas legte den Kopf schief, und ihr stiller Blick wurde, wenn möglich, noch schärfer.
    Miles beugte sich zur Vid-Kamera vor. »Mein Wort ist alles, was die ehrgeizigen Helden des KBS davon

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