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Vorkosigan 13 Komarr

Vorkosigan 13 Komarr

Titel: Vorkosigan 13 Komarr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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Hintergrundinformationen.
    Wenn Sie herausfinden, wer dieser Kerl ist, wie werden dann die Verwandten benachrichtigt?«
    »Normalerweise schickt die örtliche Sicherheit der
    Kuppelstadt einen Beamten persönlich hin, wenn das
    überhaupt möglich ist. In einem Fall wie diesem mit möglichen Verbindungen zum KBS schicken wir einen
    eigenen Agenten mit, um eine erste Einschätzung vorzunehmen und gegebenenfalls weitere Ermittlungen zu empfehlen.«
    »Hm. Unterrichten Sie mich bitte zuerst. Es könnte sein, dass ich mitfahren und beobachten möchte.«
    »Das könnte zu einem ungewöhnlichen Zeitpunkt sein.«
    »Sei’s drum.« Er wollte seinen Hinterkopf mit etwas anderem füttern als nur mit Daten aus zweiter Hand, und er wollte action für seinen rastlosen Körper. Er wollte aus 161
    dieser Wohnung heraus. In der ersten Nacht hätte er gedacht, es sei unangenehm, weil die Vorsoissons Fremde waren, doch das war nichts im Vergleich dazu, wie peinlich es geworden war, wo er jetzt angefangen hatte, sie näher kennen zu lernen.
    »Sehr gut, Mylord.«
    »Danke. General. Das ist einstweilen alles.« Miles legte auf.
    Mit einem Seufzer wandte er sich erneut dem Stapel von Berichten über das Terraforming zu und begann mit dem übertrieben vollständigen Bericht der Abwärmeabteilung über die Energieströme in den Kuppeln. Es war nur Einbildung, dass der Blick aus einem Paar empörter hellblauer Augen bis in seinen Hinterkopf brannte.
    Er hatte die Tür des Arbeitszimmers offen gelassen, mit dem Hintergedanken – oder der Hoffnung? –, Madame
    Vorsoisson würde, wenn sie zufällig vorbeikäme und
    zufällig ihr abgebrochenes Gespräch fortsetzen wollte, vielleicht erkennen, dass sie seine Einladung dazu besaß.
    Dass er damit allein mit dem Rücken zur Tür saß, wurde Miles im selben Augenblick bewusst, als er spürte, dass er nicht mehr allein war. Als er ein verstohlenes Schniefen aus der Richtung der Tür hörte, setzte er ein höchst einladendes Lächeln auf und drehte seinen Stuhl herum.
    Im Türrahmen stand Nikki und starrte ihn unsicher
    überlegend an. Schüchtern erwiderte er Miles’ Lächeln, das dieser an eine ganz andere Adresse gerichtet hatte.
    »Hallo«, sagte der Junge zögernd.
    »Hallo, Nikki. Zurück von der Schule?«
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    »Ja.«
    »Gefällt es dir dort?«
    »Nö.«
    »So? Wie war es denn heute?«
    »Langweilig.«
    »Was lernst du denn da so Langweiliges?«
    »Nix.«
    Was für eine Freude mussten solche einsilbigen Wort
    wechsel für seine Eltern sein, die für diese exklusive Privatschule zahlten. Miles’ Lächeln wurde ironisch. Vielleicht beruhigt vom humorvollen Funkeln in den Augen des Erwachsenen, wagte sich der Junge ins Zimmer. Er schaute Miles von oben bis unten an, offener, als er es bis jetzt getan hatte; Miles ertrug es, angeschaut zu werden. Ja, daran kann man sich gewöhnen, mein Kleiner.
    »Waren Sie wirklich ein Spion?«, fragte Nikki plötzlich.
    Miles lehnte sich zurück und zog die Augenbrauen hoch.
    »Na, wer hat dich denn auf diese Idee gebracht?«
    »Onkel Vorthys sagte, Sie waren beim KBS. Galaktische Operationen«, erinnerte ihn Nikki.
    Ach ja, am ersten Abend beim Essen. »Ich war Kurieroffizier. Weißt du, was das ist?«
    »Nich’… genau. Ich dachte, ein Kurier ist ein Sprungschiff…?«
    »Das Schiff ist nach dem Job benannt. Ein Kurier ist eine Art von besserem Zusteller. Ich habe Botschaften für das Kaiserreich hin und her getragen.«
    Nikkis Brauen kräuselten sich fragend. »War das
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    gefährlich?«
    »Eigentlich sollte es das nicht sein. Ich kam meistens nur irgendwo hin, um dort sofort kehrtzumachen und
    zurückzufliegen. Unterwegs habe ich viel Zeit mit Lesen verbracht. Und mit dem Abfassen von Berichten. Und …
    äh … mit dem Lernen. Der KBS schickte immer diese
    Lernprogramme mit, die man in der freien Zeit durcharbeiten und dann an die Vorgesetzten zurückgeben sollte, wenn man heimkam.«
    »Oh«, sagte Nikki. Es klang ein wenig verwirrt,
    vielleicht wegen des Gedankens, dass sogar Erwachsene nicht von Hausaufgaben verschont blieben. Er betrachtete Miles mit mehr Mitgefühl. Dann funkelte etwas in seinen Augen auf. »Aber Sie sind mit Sprungschiffen gereist, nicht wahr? Auf kaiserlichen Schnellkurieren und so was?«
    »O ja.«
    »Wir sind auf einem Sprungschiff gereist, als wir hierher kamen. Es war eine Vorsmythe Dolphin-Klasse 776 mit Vierfachvortex-Außenbord-Steuergondeln und dualen
    Normraum-Kontrolltriebwerken und einer zwölfköpfigen Mannschaft.

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