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Vorkosigan 13 Komarr

Vorkosigan 13 Komarr

Titel: Vorkosigan 13 Komarr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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wenn er jemals einen Satz Ersatzstäbe fände, dann könnte er den alten RG behalten.«
    »Sie hatten ein Sprungschiff und haben es hergeschenkt?« Nikkis Augen weiteten sich vor Staunen.
    »Haben Sie noch mehr?«
    »Im Augenblick nicht. Ach, da schau her, ein Kreuzer 167
    von der General-Klasse.« Miles griff danach. »Einen solchen hat einmal mein Vater befehligt, glaube ich. Hast du auch Schiffe vom Betanischen Erkundungsdienst…?«
    Sie steckten die Köpfe zusammen und bauten die kleine Flotte auf dem Boden auf. Nikki kannte sich, wie Miles zu seinem Vergnügen herausfand, mit den technischen
    Spezifikationen aller Schiffe aus, die er besaß. Er dozierte wunderbar darüber, und seine Stimme, die zuerst
    angesichts Miles, des seltsamen Erwachsenen, schüchtern geklungen hatte, wurde lauter und schneller in seiner unbefangenen Begeisterung, als er seine Maschinerie erklärte. Miles’ Ansehen stieg an. da er von sich behaupten konnte, nahezu ein Dutzend der Originale schon persönlich kennen gelernt zu haben, und Nikkis schon eindrucksvollem Wissensfundus noch ein paar interessante und nicht der Geheimhaltung unterliegende Sprungschiffanekdoten hinzufügte.
    »Aber«, sagte Nikki nach einer kurzen Pause, in der er Luft geholt hatte, »wie kann man Pilot werden, wenn man nicht beim Militär ist?«
    »Man durchläuft eine Trainingsschule und eine Lehrzeit.
    Ich weiß, dass es hier auf Komarr mindestens vier Schulen gibt, und ein paar mehr zu Hause auf Barrayar. Auf
    Sergyar gibt es noch keine.«
    »Und wie kommt man da hinein?«
    »Man meldet sich an und bezahlt Geld.«
    Nikki blickte entmutigt drein. »Viel Geld?«
    »Hm, nicht mehr als an jeder anderen Uni oder Fachhochschule. Die größten Kosten verursacht die chirurgi168
    sche Installation der neurologischen Schnittstelle. Es zahlt sich aus, wenn man sich das Beste anschafft.« Und ermutigend fügte Miles hinzu: »Du kannst alles machen, aber du musst dafür sorgen, dass du die Chancen dazu bekommst.
    Es gibt einige Stipendien und Ausbildungsverträge, die dir den Weg erleichtern können, wenn du dich darum bemühst.
    Allerdings musst du mindestens zwanzig Jahre alt sein, also hast du noch reichlich Zeit zum Planen.«
    »Oh.« Nikki schien diese riesige Zeitspanne zu überdenken, die sich vor ihm erstreckte und so lang war wie sein ganzes bisheriges Leben. Miles konnte mit ihm mitfühlen; er stellte sich vor, wie es wäre, wenn jemand ihm sagte, er müsse noch weitere dreißig Jahre auf etwas warten, was er sich leidenschaftlich wünschte. Und was er haben konnte. Die Aussichten waren deprimierend.
    Nikki begann seine Modelle wieder in die gepolsterte Schachtel zurückzulegen. Als er die Falcon-9 an ihre Stelle bettete, streichelten seine Finger deren Abziehbilder mit den Emblemen der kaiserlichen Streitkräfte. »Haben Sie immer noch Ihre Silberaugen vom KBS?«, fragte er.
    »Nein, man hat sie von mir zurückverlangt, als ich
    gefeu … – als ich wegging.«
    »Warum sind Sie weggegangen?«
    »Ich wollte es nicht. Ich hatte gesundheitliche Probleme.«
    »Und deshalb hat man Sie stattdessen zum Auditor
    gemacht?«
    »So in der Art.«
    Nikki suchte nach etwas, womit er dieses höfliche
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    Erwachsenengespräch weiterführen konnte. »Gefällt Ihnen diese Arbeit?«
    »Es ist noch ein wenig zu früh, um das zu sagen.
    Anscheinend gehört eine Menge Hausaufgaben dazu.« Er blickte schuldbewusst auf den Stapel mit den Berichtsdisketten, die auf der KomKonsole auf ihn warteten.
    Nikki blickte ihn mitfühlend an. »Ach, schade.«
    Tien Vorsoissons Stimme ließ sie beide zusammenfahren. »Nikki, was tust du da drinnen? Steh vom Boden auf!«
    Nikki erhob sich. Miles blieb im Schneidersitz hocken und wurde sich abrupt bewusst, dass sein erst kürzlich ausgekühlter Körper wieder steif geworden war.
    »Belästigst du den Herrn Lord Auditor? Ich entschuldige mich, Lord Vorkosigan! Kinder haben keine Manieren.«
    Vorsoisson betrat das Zimmer und ragte drohend über ihnen auf.
    »Oh, er hat gute Manieren. Wir hatten gerade eine
    interessante Diskussion über das Thema Sprungschiffe.«
    Miles überlegte, wie er vor einem barrayaranischen Landsmann würdevoll aufstehen konnte, ohne ungeschickt zu taumeln oder zu stolpern, um nicht einen falschen Eindruck von Behinderung zu vermitteln. Er streckte sich im Sitzen, um sich aufs Aufstehen vorzubereiten.
    Vorsoisson verzog das Gesicht. »Ach ja, die neueste Obsession. Treten Sie nicht barfuß auf eines der verdammten Dinger, da

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