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Vorkosigan 14 16 17 Der Botschafter

Vorkosigan 14 16 17 Der Botschafter

Titel: Vorkosigan 14 16 17 Der Botschafter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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»Ich werde an dich denken, falls das jemals notwendig werden sollte.« Dann entfloh sie nach oben.
    Unter der Dusche versuchte sie sich aus dem brodelnden Chaos zu befreien, das Rosalies falsch verstandene Mission in ihrem Hirn ausgelöst hatte. Ihre körperliche Anziehung für Miles – Lord Vorkosigan – Miles war nichts Neues, - 317 -
    wirklich nicht. Sie hatte sie schon zuvor gespürt und
    ignoriert. Die Anziehung bestand keineswegs trotz seines seltsamen Körpers; seine Körpergröße, seine Narben, seine Energie, sein Anderssein faszinierte sie an sich. Sie überlegte, ob die anderen sie für pervers halten würden, wenn sie von der seltsamen Richtung wüssten, in die ihr Geschmack zurzeit sich zu entwickeln schien. Entschlossen drehte sie die Wassertemperatur auf kalt herunter.
    Aber die völlige Unterdrückung aller erotischen
    Spekulationen war ein Erbe ihrer Jahre mit Tien. Sie war jetzt im Besitz ihrer selbst, war endlich im Besitz ihrer eigenen Sexualität. Frei und ungehindert. Sie konnte es wagen zu träumen. Zu schauen. Selbst zu fühlen. Etwas zu tun war eine völlig andere Sache, aber verdammt, sie konnte ein Verlangen hegen, in der Einsamkeit ihres Kopfes, und dieses Verlangen ganz besitzen.
    Und er mochte sie, ja, das tat er. Es war kein
    Verbrechen, sie zu mögen, selbst wenn man es nicht
    erklären konnte. Und sie mochte ihn auch. ja. Sogar ein wenig zu sehr, aber das ging niemand anderen etwas an, außer sie selbst. Sie konnten so weitermachen. Das Gartenprojekt würde nicht ewig dauern. Gegen Mittsommer, spätestens im Herbst konnte sie es und eine Liste von Anweisungen an die gewöhnlichen Gärtner des Palais Vorkosigan übergeben. Von Zeit zu Zeit konnte sie vorbeikommen, um nach dem Rechten zu schauen. Sie konnten einander sogar begegnen. Von Zeit zu Zeit.
    Sie begann zu zittern und drehte die Wässertemperatur
    wieder so heiß, wie sie es gerade aushielt. Dampfwolken umhüllten sie.
    - 318 -
    Würde es etwas schaden, wenn sie ihn zu einem
    Traumliebhaber machte? Es kam ihr wie ein Eindringen
    vor. Wie würde es schließlich ihr gefallen, wenn sie
    entdeckte, dass sie in den pornografischen Tagträumen
    eines anderen Menschen vorkam? Sie wäre entsetzt, ja?
    Angewidert, dass sie in den Gedanken eines Fremden, dem sie nicht vertraute, betatscht wurde. Sie stellte sich vor, so in Miles' Gedanken dargestellt zu werden, und überprüfte ihren Horrorquotienten. Er war ein wenig … schwach.
    Die offensichtliche Lösung war, Träume und Realität in ehrliche Übereinstimmung zu bringen. Wenn es nicht möglich war, die Träume auszulöschen, wie stand es dann damit, sie zu verwirklichen? Sie versuchte sich vorzustellen, wie es wäre, einen Liebhaber zu haben. Wie stellte man so etwas überhaupt an? Sie brachte es kaum fertig, an einer Straßenecke nach dem Weg zu fragen. Wie um alles in der Welt fragte man jemanden, ob er… Aber die Wirklichkeit – die Wirklichkeit war ein zu großes Risiko, um es jemals wieder damit zu versuchen. Das Risiko, sich selbst und all ihre freien Träume zu verlieren, in einem weiteren langen Albtraum, wie ihr Leben mit Tien, ein langsamer, saugender, erstickender Sumpf, der sich für immer über ihrem Kopf schloss…
    Sie schaltete die Temperatur wieder herunter und
    verstellte die Düse, sodass die Tropfen wie Eisnadeln auf ihre Haut auftrafen. Miles war nicht Tien. Um Himmels willen, er versuchte sie nicht zu besitzen oder zu zerstören; er hatte sie nur engagiert, um ihm einen Garten zu gestalten. Völlig wohlwollend. Sie musste drauf und dran sein, den Verstand zu verlieren. Sie hoffte, es handelte sich - 319 -
    um eine vorübergehende Geistesstörung. Vielleicht hatten ihre Hormone in diesem Monat einen Höhepunkt erreicht.
    Sie würde es einfach überstehen, und all diese …
    ungewöhnlichen Gedanken würden einfach von selbst
    verschwinden. Sie würde auf sich selbst zurückblicken und lachen.
    Sie lachte versuchsweise. Das hohle Echo lag zweifellos daran, dass sie sich in der Dusche befand. Sie schaltete das eiskalte Wasser ab und trat aus der Dusche heraus.
    Es gab keinen Grund, warum sie ihn heute sehen musste.
    Manchmal kam er heraus, setzte sich eine Weile auf die Mauer und beobachtete den Fortschritt der Arbeiten, aber er unterbrach sie nie. Sie würde nicht mit ihm sprechen müssen, erst morgen, bei seinem Dinner, und da würde eine Menge anderer Leute da sein, mit denen sie reden konnte. Sie hatte genug Zeit, um sich wieder zu fassen. In der

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