Vorkosigan 14 16 17 Der Botschafter
Haushofmeister, »hat der
Kaiser mit eigener Hand geschrieben. Bitte, folgen Sie mir.«
By schluckte ein wenig, aber sie folgten alle dem
Haushofmeister zwei Stockwerke hinab und um die Ecke
zum Nordflügel und Gregors privatem Büro. Wie Ivan
bemerkte, hatte der Haushofmeister ihn nicht aufgefordert, für Donos Identität zu bürgen; er schloss daraus, dass die Residenz sich über Nacht mit den Ereignissen vertraut gemacht hatte. Er war fast enttäuscht. Er hatte sich so sehr gewünscht, jemand anderen genauso fassungslos zu sehen, wie er es gewesen war.
Der Haushofmeister berührte die Handprüfzone neben
der Tür, kündigte seine Gruppe an und wurde aufgefordert einzutreten. Gregor schaltete seine KomKonsole ab und blickte auf, als sie den Raum betraten. Er erhob sich und ging um seinen Schreibtisch herum, lehnte sich daran, kreuzte die Arme und beäugte die Gruppe. »Guten Morgen, meine Herren. Lord Dono. Gefolgsmann Szabo.«
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Sie erwiderten mit einem Gemurmel, das insgesamt
Guten Morgen, Majestät heißen sollte; nur Dono trat vor, reckte das Kinn und sagte mit klarer Stimme: »Danke, dass Sie mich so kurzfristig zu Ihnen kommen ließen, Majestät.«
»So«, erwiderte Gregor. »Kurzfristig. Ja.« Er warf By
einen seltsamen Blick zu, und der blinzelte zurückhaltend.
»Bitte, setzen Sie sich«, fuhr Gregor fort. Er wies auf die Ledersofas am Ende des Raums, und der Haushofmeister beeilte sich, ein paar Extrasessel herbeizuziehen. Gregor nahm seinen üblichen Platz auf einem der Sofas ein und wandte sich ein wenig zur Seite, damit er die Gesichter seiner Gäste voll im Blick hatte in dem hellen diffusen Licht, das durch die nach Norden gerichteten Fenster fiel, von denen aus man auf seinen Garten blickte.
»Ich würde gerne stehen bleiben. Majestät«, murmelte
Gefolgsmann Szabo, doch ihm wurde nicht gestattet, am
Eingang einen potenziellen Fluchtweg zu sichern; Gregor lächelte nur kurz und zeigte auf einen Sessel. Szabo setzte sich gezwungenermaßen hin, allerdings nur auf den Rand.
By nahm einen zweiten Sessel und brachte eine gute
Simulation seines üblichen ungezwungenen Sitzens mit
überschlagenen Beinen zustande. Dono saß aufrecht und
wach da, Knie und Ellbogen auseinander, und beanspruchte einen Raum, den ihm keiner streitig machte; er hatte die zweite Couch ganz für sich, bis Gregor ironisch die Hand öffnete und Ivan sich gezwungen sah, den Platz neben Dono einzunehmen. So weit am Ende, wie es nur möglich war.
Gregors Gesicht verriet nicht viel, abgesehen von der
offensichtlichen Tatsache, dass die Chance, Donna/Dono
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könnte ihn überraschen, irgendwann in den Stunden seit Ivans Anruf verflogen war. Das anschließende Schweigen brach Gregor, kurz bevor Ivan in Panik geraten und mit irgendetwas herausplatzen konnte.
»Also, wessen Idee war das?«
»Meine, Majestät«, erwiderte Lord Dono standhaft.
»Mein verstorbener Bruder hat viele Male eindringlich
zum Ausdruck gebracht – wie Szabo und andere Mitglieder des Haushalts bezeugen können –, dass er den Gedanken verabscheute, Richars könnte seinen Platz als Graf Vorrutyer einnehmen. Wenn Pierre nicht so plötzlich und unerwartet gestorben wäre, dann hätte er sicher einen anderen Erben gefunden. Ich denke, dass ich seinen wörtlichen Willen ausführe.«
»Also beanspruchen Sie seine posthume Zustimmung.«
»Ja. Falls er daran gedacht hätte. Zugegeben, solange er lebte, hatte er keinen Grund, eine so extreme Lösung zu erwägen.«
»Ich verstehe. Fahren Sie fort.« Das war Gregor mit
seiner klassischen Methode: Gib ihnen genug Seil, damit sie sich selbst aufhängen. »Welcher Unterstützung haben Sie sich versichert, bevor Sie abreisten?« Er blickte ziemlich demonstrativ auf Gefolgsmann Szabo.
»Ich sicherte mir die Zustimmung meiner Gefolgs… der
Gefolgsleute meines verstorbenen Bruders, natürlich«,
erwiderte Dono. »Da es ihre Pflicht war, den umstrittenen Besitz bis zu meiner Rückkehr zu bewachen.«
»Sie haben ihnen den Eid abgenommen?« Gregors
Stimme klang plötzlich sehr sanft.
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Ivan krümmte sich. Einem Gefolgsmann den Eid
abzunehmen, bevor man als Graf oder Erbe eines Grafen
bestätigt wurde, war ein schweres Verbrechen, ein Verstoß gegen eine der Klauseln von Vorlopulous' Gesetz, das unter anderem die Anzahl der Gefolgsleute eines Grafen auf eine Truppe von lediglich zwanzig beschränkt hatte.
Lord Dono nickte Szabo kaum merklich zu.
»Wir haben unser persönliches
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