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Vorkosigan 14 16 17 Der Botschafter

Vorkosigan 14 16 17 Der Botschafter

Titel: Vorkosigan 14 16 17 Der Botschafter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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als die barrayaranische Patrouille kam, um ihren säumigen Offizier zu holen, aber das Ganze entwickelte sich zu einer lärmenden Schlägerei. Wir verhafteten sämtliche Planetarier und brachten sie zum Sicherheitsposten 3, um alles zu klären.«
    »Übrigens«, warf Eichmeisterin Greenlaw ein, »Ihr
    Fähnrich Corbeau hat kürzlich um politisches Asyl in der Union ersucht.«
    Das war ebenfalls neu. »Was heißt kürzlich?«
    »Heute Morgen. Als er erfuhr, dass Sie kommen
    würden.«
    Miles zögerte. Er konnte sich ein Dutzend Szenarios
    vorstellen, die das erklären würden, und die vom Düsteren bis zum Närrischen reichten; er konnte leider nicht verhindern, dass seine Gedanken zum Düsteren hüpften.
    »Steht zu erwarten, dass Sie ihm Asyl gewähren?«, fragte er schließlich.
    Greenlaw blickte zu Boss Watts. Der machte eine kleine unverbindliche Geste mit einer unteren Hand und sagte: »Meine Abteilung berät noch darüber.«
    »Wenn ihr meinen Rat haben wollt, dann lasst ihn
    auflaufen«, knurrte Venn. »Wir brauchen solche Leute hier 1018
    nicht.«
    »Ich würde gern bei frühest möglicher Gelegenheit mit
    Fähnrich Corbeau sprechen«, sagte Miles.
    »Nun, offensichtlich will er nicht mit Ihnen sprechen«, erwiderte Venn.
    »Trotzdem. Ich betrachte Beobachtungen aus erster Hand und Aussagen von Augenzeugen als wesentlich für mein korrektes Verständnis dieser komplexen Ereigniskette. Ich werde auch mit den anderen barrayaranischen …«, er schluckte das Wort Geiseln hinunter und fuhr fort: »… Verhafteten sprechen müssen, und zwar aus demselben Grund.«
    »Die Sache ist gar nicht so komplex«, sagte Venn. »Ein Haufen bewaffneter Schläger kam zu meiner Station, griff sie an, verletzte Anstand und Sitten, betäubte Dutzende unschuldiger Passanten und eine Anzahl von Sicherheitsoffizieren der Station, die versuchten, ihren Dienst auszuüben, dann versuchten sie etwas durchzuführen, was man nur als einen Ausbruch aus einem Gefängnis bezeichnen kann, und verwüsteten fremdes Eigentum. Die Beschuldigungen, die gegen sie wegen ihrer – auf Vid dokumentierten! – Verbrechen erhoben werden, reichen vom Abfeuern illegaler Waffen über Widerstand gegen die Sicherheitskräfte bis zu Brandstiftung in einem bewohnten Gebiet. Es ist ein Wunder, dass niemand getötet wurde.«
    »Das muss leider noch bewiesen werden«, konterte Miles sofort. »Ein gravierendes Problem besteht darin, dass von unserem Standpunkt aus gesehen die Folge der Ereignisse nicht mit der Verhaftung von Fähnrich Corbeau begann. Admiral Vorpatril hatte schon lange zuvor einen 1019
    Mann als vermisst gemeldet – Leutnant Solian. Laut Ihren und unseren Zeugen wurde auf dem Boden einer Ladebucht von Station Graf Blut von ihm gefunden, und zwar eine solche Menge, dass sie einem Körperteil
    gleichkommt. Die militärische Loyalität läuft wohlgemerkt in zwei Richtungen –wir Barrayaraner lassen die Unseren nicht im Stich. Tot oder lebendig, wo ist der Rest von ihm?«
    Venn knirschte fast mit den Zähnen. »Wir haben nach
    dem Mann gesucht. Er befindet sich nicht auf Station Graf.
    Sein Körper befindet sich nicht im Raum in irgendeiner nachvollziehbaren Flugbahn von Station Graf aus. Wir haben es überprüft. Und wir haben es Vorpatril gesagt, mehrmals.«
    »Wie schwer – oder leicht – ist es für einen Planetarier, im Quaddie-Raum zu verschwinden?«
    »Vielleicht darf ich darauf antworten«, mischte sich Bel Bel Thorne geschmeidig ein, »da dieser Zwischenfall in die Zuständigkeit meiner Abteilung fällt.«
    Greenlaw signalisierte mit einer ihrer unteren Hände
    Zustimmung, während sie sich zugleich mit einer oberen Hand den Nasenrücken rieb.
    »Alles, was an und von Bord galaktischer Schiffe geht, ist hier unter voller Kontrolle, nicht nur von Station Graf aus, sondern auch von unseren anderen Depots für Nexushandel. Es ist, wenn auch nicht unmöglich, so doch zumindest schwierig, die Zoll-und Einreisebereiche zu passieren, ohne irgendeine Art Datenspur zu hinterlassen, die allgemeinen Vid-Monitore der Bereiche eingeschlos1020
    sen. Ihr Leutnant Solian taucht in unseren Computer-oder Vid-Aufzeichnungen für jenen Tag nirgendwo auf.«
    »Wirklich?« Miles schickte Bel Bel einen Blick, der
    sagte: Ist diese Geschichte wahr?
    Bel antwortete mit einem kurzen Nicken: Ja. »Wirklich.
    Nun, Reisen innerhalb des Systems werden viel weniger
    strikt kontrolliert. Es ist eher… möglich, für jemanden, unbemerkt von Station Graf zu einem anderen

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